Stadtbad: Winterpause aktiv genutzt
Als Vorsitzender des Trägervereins liegt Klaus-Werner Fricke das Stadtbad Hornburg besonders am Herzen. Fotos: Kühlewind
Hornburg. Die Freibadsaison dauert 365 Tage. Zumindest für Klaus-Werner Fricke. Der Vorsitzende des Trägervereins ist unentwegt damit beschäftigt, Geld heranzuschaffen, um den Betrieb des Bads zu sichern.
Für die kommenden Monate ist Fricke guter Dinge – nicht nur, weil er Zweckoptimist ist. „Wenn mindestens 16.000 Besucher kommen, überstehe ich die Saison 2016.“
Mehr aber auch nicht. Konnte der Verein in dieses Jahr noch mit einem Bestand von 15.000 Euro starten, so wäre das Konto am Ende des Jahres leer. Doch Fricke wäre kein unverbesserlicher Optimist, würde er davon ausgehen, dass es wirklich so schlimm kommt. 16.000 Besucher hatte das Bad nämlich auch schon in den beiden vergangenen Jahren. Und da waren die Sommer schlecht. Für dieses Jahr erwartet der Hornburger deutlich besseres Wetter. „Es soll einen super Juli und August geben“, sagt Fricke und verweist auf den 100-jährigen Kalender. Eigentlich glaubt er nicht an dessen Prognosen. Aber in diesem Fall schiebt Fricke seine Bedenken lieber zur Seite und freut sich auf die große Hitze, die für die Zeit vom 1. bis11. Juli angekündigt ist. Und auf den August, der „herrlich schön und warm“ wird. Dann kämen deutlich mehr Besucher ins Stadtbad und würden die Startbedingungen für 2017 verbessern.
Viel ist schon passiert, um die Kosten zu senken und die Einnahmen zu erhöhen. Der Verkauf ehrenamtlich gebackener Kekse brachte im Dezember allein 1600 Euro ein, die Spendenaktion sogar 5800 Euro. Dazu kommen Erlöse aus dem Sommerfest, dem Flohmarkt, dem Verkauf von Tomatenpflanzen und einer App. Jede Aktion hilft, einen Teil der Gesamtkosten zu decken, die im vergangenen Jahr bei rund 107.000 Euro lagen.
Fricke bastelt gedanklich an neuen Einsparmodellen. So will er versuchen, abends und nachts die Leistung der Pumpen zu drosseln, um Strom zu sparen. Große Hoffnung setzt er auch auf den neuen Brunnen. Sollte er in dieser Saison bereits entsprechende Qualität fördern, ließen sich die Wasserkosten spürbar senken.
Zusätzliches Potenzial sieht der Vorsitzende auch bei den Einnahmen. So soll das Schulschwimmen wieder starten und das Bad intensiver vermarktet werden für private und berufliche Feiern. „Die Möglichkeit, das Bad abends zu buchen, ist ganz gut angelaufen“, sagtFricke. Sogar Übernachtungen sind im Stadtbad möglich – die Kosten belaufen sich pro Person lediglich auf zwei Tageskarten für Erwachsene. „Und warum soll nicht an einigen Tagen auch FKK-Baden möglich sein?“, fragt sich Fricke und bekräftigt: „Man muss Ideen entwickeln.“
Alles Engagement aber hat seine Grenzen. Zwar ist es ein Riesenerfolg, ohne jeden Zuschuss die Kosten für den laufenden Betrieb zu decken. Doch Geld für Reparaturen und Instandsetzungen kann nicht auch noch aufgebracht werden. Dabei müssten die Becken dringend neu gefliest und versiegelt werden. Und auch die übrige Anlage, ganz zu schweigen von der Technik, halten nicht ewig.
Fricke aber weiß auch hierfür Rat: „Als gemeinnütziger Verein sind wir förderfähig aus Mitteln des Zukunftsfonds Asse. Drei Millionen Euro stehen da jährlich für Investitionen zur Verfügung.“ Der Antrag auf Zuschuss soll demnächst gestellt werden. „Vielleicht“, sagt der Optimist, „klappt es mit den Fliesen noch vor der Saison 2016.“
Für den Winter werden die Pumpen ausgebaut, um Schäden zu vermeiden.