Silvana Ropeter beendet den Medaillenfluch

„Krass motiviert“: Nach Platz zwei bei den deutschen Meisterschaften geht Silvana Ropeter, hier bei einem Deutschlandpokal in Bayern, den nächsten Winter mit noch mehr Elan an. Foto: Privat
Das ist eine dicke Überraschung: Silvana Ropeter vom SC Buntenbock hat bei den deutschen Meisterschaften im Skilanglauf die Silbermedaille im Teamsprint der Jugend 16 gewonnen. Nicht nur deshalb blickt Landestrainer Sven Münch zufrieden zurück.
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Eine Medaille bei deutschen Meisterschaften im Skilanglauf hat es für den Niedersächsischen Skiverband (NSV) seit Jahren nicht mehr gegeben. Diese Durststrecke ist nun beendet. Silvana Ropeter vom SC Buntenbock holte in Oberwiesenthal zusammen mit Celina Grimmecke vomNSV Wernigerode Silber im Teamsprint der Jugend 16.
Ropeters Silberlauf war die Krönung einer Saison, in der der NSV im Skilanglauf wieder auf nationaler Ebene anklopfte. „In der Breite waren wir so viele wie lange nicht mehr“, sagt Landestrainer Sven Münch. „Und sie haben gezeigt, dass sie vorne reinlaufen können.“ Sogar ein zweites Edelmetall war in Oberwiesenthal greifbar nah, aber Anton Schaper (Eintracht Braunschweig) fehlten als Viertplatziertem im Massenstart der Jugend 18 lediglich vier Sekunden zu Bronze.
Ropeter belegte in dieser Disziplin Rang 20. Mit der Medaille im vorhergehenden Teamsprint hatte sie überhaupt nicht gerechnet. „Es war auch viel Glück dabei, weil wir uns aus den Stürzen heraushalten konnten“, erzählt die 16-Jährige.
Sie besucht wie Schaper das Ski-Internat in Oberhof, startet aber weiter für ihren Heimatverein. Das ist derzeit der Weg, den Talente aus dem Harz und seinem Vorland spätestens beim Wechsel in die Jugendklassen gehen müssen, um noch zielgerichteter gefördert zu werden. Individuelle Betreuung und Einzeltraining könne der NSV nicht leisten, weil alles auf ehrenamtlicher Basis laufe, sagt Münch. Das kann Silvana Ropeter nur bekräftigen. In Oberhof, wo sie jetzt seit anderthalb Jahren zur Schule geht, laufe das Training noch „strukturierter“, und allein durch die Skihalle seien im Thüringer Wintersportort ganz andere Möglichkeiten gegeben.
Dass andere Verbände auch finanziell und personell besser aufgestellt sind, bekommen die Harzer praktisch in jedem Wettkampf zu spüren. Während bei ihnen der Trainer selbst in den Wachstopf greifen muss, können sich andere Verbände eigene Teams zum Präparieren der Skier leisten.
Münch aber will sich nicht beklagen, verweist lieber darauf, dass der NSV im abgelaufenen Winter allein im Schülercup mit acht Läuferinnen und Läufern vertreten war. „Und bis auf einen sind alle in die Punkte gelaufen“, sagt der 50-Jährige. Das soll nicht das Ende sein, denn im kommenden Winter peilt der Trainer Podestplätze in den Schülerklassen an. Bezahlt gemacht habe sich, dass seine Schützlinge in diesem Winter von Januar an auf Sonnenberg gute Trainingsmöglichkeiten vorfanden. „Am Anfang haben uns die Schneekilometer gefehlt, die die anderen schon hatten. Wir haben uns dann aber von Schülercup zu Schülercup gesteigert.“
Einen solchen will der SC Buntenbock im Februar 2023 wieder in den Harz holen und hat seine Bewerbung beim Deutschen Skiverband hinterlegt. Münch erwartet für seine Trainingsgruppe weiteren personellen Nachschub, wie sich die Wechsel in die Jugendklasse gestalten, sei noch nicht abzusehen. Trainingsstart ist in der ersten Mai-Woche.
Für Silvana Ropeter geht es schon nach den Osterferien wieder los, mit noch mehr Schwung. Durch die Medaille in Oberwiesenthal, sei sie „krass motiviert“.

Silvana Ropeter (li.) und Celina Grimmecke nach dem Silberlauf in Oberwiesenthal. Foto: Privat