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Stadt Goslar tritt „International Alliance of Safe Harbours“ bei

Sichere Häfen und ein stolperfreier Marktplatz

Sichere Häfen und ein stolperfreier Marktplatz

Im Gegensatz zum Landkreis tritt die Stadt Goslar dem Netzwerk „International Alliance of Safe Harbours“ bei. Der Rat hat einen Antrag der Linken am Dienstag mit großer Mehrheit angenommen. Keine Mehrheit fand dagegen ein Vorstoß der Grünen zur Sanierung des Marktplatzes. Sie hatten kurzfristig einen Antrag zum Einsatz von abgeschliffenem Kopfsteinpflaster für die behindertengerechte Wegführung eingebracht.

Von Frank Heine Donnerstag, 07.10.2021, 10:56 Uhr

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Goslar. „Es geht um europaweite Solidarität“, erinnerte Rüdiger Wohltmann (Linke) an die Zielrichtung der Allianz für sichere Häfen, die am 25. Juni insgesamt 33 europäische Städte in Palermo auf Sizilien gegründet hatten. Sie seien sich einig in ihrer Bereitschaft, mehr Flüchtlinge und Migranten aufzunehmen, auch und gerade um die Städte am Mittelmeer kurzfristig zu entlasten.

Einen zweiten Aspekt hob Wohltmann hervor: Es müsse Druck auf solche EU-Staaten ausgeübt werden, die sich bislang einer Aufnahme von Menschen in Not verweigerten. „Ja, wir werden nicht einen Menschen mehr retten; ja, der Antrag ist Symbolpolitik“, sagte anschließend Sabine Seifarth für die Grünen. Aber er sei eben auch ein wichtiges Signal für Empathie und Menschlichkeit. Insofern zeigte sich wiederum Wohltmann erschrocken über Art, Weise und Worte der Ablehnung im Kreistag auch durch den scheidenden Landrat Thomas Brych (SPD). Im Rat stimmte nur die AfD gegen den Antrag. Vereinzelte Enthaltungen kamen aus weiteren Fraktionen. Dem Netzwerk sind aus der Region bereits die Städte Braunschweig, Göttingen und Northeim beigetreten.

Taugt das Areal vor dem Münster in Konstanz am Bodensee als Vorbild für den Goslarer Marktplatz? Holger Plaschke (Grüne) bemühte sogar Apple-Gründer Steve Jobs in seiner Begründung und ließ sich auch nicht durch ein dreimal ausfallendes Mikro am Sprecher-Pult entmutigen. Seine Fraktion hielt die bisherigen Vorschläge zur Begehbarkeit des Marktplatzes für ältere und beeinträchtigte Menschen immer noch für unbefriedigend. Mit dem Abschleifen des Pflasters auf ein Höhenniveau würde sich die Optik nach der Sanierung im Vergleich zu heute nicht ändern. Was Plaschke selbst als „denkmalpflegerisch innovativ“ einordnete.

Für die Verwaltung sortierte Bauservice-Fachbereichsleiterin Marion Siegmeier den Vorschlag anders ein. Vor allem bedeute die Orientierung an Konstanz einen „zweiten Arbeitsgang hinterher“. In Goslar muss das Pflaster demnach zwingend komplett aufgenommen und wieder eingebaut werden, wodurch es nach Siegmeiers Einschätzung „zu einer relativ ebenen Fläche“ kommen sollte. In Konstanz sei das vorhandene Pflaster mit Zement ausgegossen und geschliffen worden. Das käme in Goslar obendrauf.

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