Sich Zeit nehmen, für alles offen sein
<p>Pia Baldauf (19) geht für die Grünen ins Rennen. Foto: Steigleder</p>
Goslar. Mit 19 Jahren ist Pia Baldauf von den Grünen die jüngste Kandidatin, die in den Goslarer Rat einziehen will.
Mit dem Abitur in der Tasche ist ihr Wissensdurst noch lange nicht gestillt: Sie ist offen für alles, was noch kommt und will vor allem eines: lernen. Pia Baldauf kommt aus einer kleinen Polit-Dynastie: Schon ihr Großvater saß im Goslarer Rat, und auch ihr Vater Jochen vertritt dort im Moment die Grünen. Verständlich, dass die Tochter von klein auf mit Kommunalpolitik aufgewachsen ist. Jetzt hat sie sich nach dem Abitur ein Jahr „Leerlauf“ gegönnt, um das Thema Politik selbst anzugehen.
Ein bisschen nervös sei sie schon, gesteht die 19-Jährige. Sie bleibt aber auch Realistin und rechnet ihre Chancen nicht allzu hoch. Viele ihrer Altersgenossen seien nun mal nach der Schule weggezogen, um deutschlandweit zu studieren und zu arbeiten. Auch sie selbst bewirbt sich schon für einen Studienplatz im nächsten Jahr, die Richtung soll wohl Wirtschaft werden. Pia Baldauf ist aber auch zuversichtlich, dass dem Goslarer Rat ein bisschen frisches, junges Blut nicht schaden könnte: Als 19-Jährige wisse man halt, was sich junge Menschen in diesem Alter wünschen: mehr Angebote. Und mit etwa dem Rammelsberg in der Stadt gebe es eine tolle Möglichkeit, Veranstaltungen jeder Art anzubieten.
Als Quereinsteigerin wird sie für die Grünen antreten, obwohl sie kein Parteimitglied war oder ist. In der Fraktion fühle sie sich aber dennoch wohl, trotz ihres Alters würde man sie „ernst nehmen und ihr zuhören“. Dass sie zu Beginn keine großen Wellen schlagen wird, ist Pia Baldauf auch klar: Sie will sich erst einmal orientieren und die Zeit nehmen, sich „in diverse Themen einzuarbeiten“. Eigentlich sollte neben der jüngsten Kandidatin auch der älteste Bewerber hier vorgestellt werden. Dr. Karl Hans Peter (FDP) war aber trotz diverser Bemühungen – direkt und über die Partei – nicht erreichbar.