Posthof: Erster Markt soll im Dezember öffnen
Seit Jahren gähnende Leere im alten Rewe am Posthof – inzwischen wächst sogar ein Bäumchen im Vorraum. Aber noch in diesem Jahr will Edeka in diesem Gebäude einen NP-Markt eröffnen. Foto: Gereke
Posthof. Nun kann es in den leer stehenden Posthof-Märkten des Nahversorgungszentrums losgehen: Investor Yusuf Yalman, der die Immobilien erworben hatte, hält endlich die Baugenehmigung in den Händen. Wenn alles klappt, soll noch dieses Jahr der erste Markt öffnen.
Selbst seinen wenigen geschriebenen Zeilen ist die Freude darüber zu entnehmen, dass der Landkreis nun die Baugenehmigung für die Umnutzung der Gebäude erteilt hat. Seit Anfang des Jahres ist er Besitzer der Immobilien – in einer ersten Euphorie hatte er davon gesprochen, bereits im Sommer die Märkte am Posthof zum Leben erwecken zu können. Daraus wurde bekanntlich nichts, auch, weil es noch Hausaufgaben zu erledigen galt.
„Um die Genehmigung zu bekommen, galt es, entsprechend der Brandschutzverordnung ein neues Brandschutzgutachten vorzulegen. Dafür mussten wir in der aktuellen Phase der Hochkonjunktur beim Bauen erst mal einen Gutachter finden“, berichtete Yalman.
Und das war nicht nur deshalb nötig, weil der Antrag eine Nutzungsänderung enthält: Im ehemaligen Aldi sollen nämlich künftig Baummarktartikel verkauft werden, im einstigen Raiffeisen-Markt später Getränke. Auch für den ehemaligen Rewe ist es eine Nutzungsänderung, selbst wenn dort wieder ein Supermarkt Einzug halten soll. „Weil die Regale anders stehen sollen, müssen im Gutachten die Fluchtwege entsprechend geprüft werden.“ Ein Ergebnis des Brandschutzgutachtens: Es sind immerhin keine größeren baulichen Veränderungen notwendig. „Die Rauchabzüge reichen aus, wir müssen nur in den Zwischendecken Rauchmelder installieren“, erklärte Yalman schon vorab. Das Erfordernis des neuen Gutachtens sorgte aber auch dafür, dass das Projekt rund drei Monate in Verzug geriet.
Doch nun kann die Sache Fahrt aufnehmen: In das Gebäude des ehemaligen Raiffeisen-Marktes kommt ein Getränkemarkt der „Voll gut“-Kette. Im einstigen Aldi wird ein Sonderpreis-Baumarkt eröffnen – für beide Märkte tritt Yalman selbst als Franchise-Nehmer auf. Und, die für die Bürger aus dem westlichen Teil der Gemeinde Liebenburg wohl wichtigste Information, in dem früheren Rewe will Edeka einen NP-Markt einrichten.
„Wir gehen davon aus, dass wir den Getränke- und den Baumarkt erst im Februar eröffnen“, sagt Yalman. Aber der dritte im Bunde soll schon vorher die Pforten aufschließen. „Die Edeka Minden-Hannover befindet sich derzeit in Abstimmungen mit dem Eigentümer der Immobilie. Geplant ist, dass die Regionalgesellschaft den NP-Markt Ende November übernimmt und einrichtet. Eine Eröffnung ist für Anfang Dezember geplant“, antwortet Julia Katharina Simon, Pressesprecherin der Edeka Minden-Hannover, auf eine GZ-Anfrage.
Das Comeback der Posthof-Märkte ist also in Sicht. Seit Ende 2016 stehen dort alle Märkte leer. Den Anfang hatte der Rewe gemacht, der quasi über Nacht schloss. Die Filiale der Bäckerei Koch und der Raiffeisen-Markt folgten. Zuletzt hatte Aldi den Schlüssel herumgedreht und seine Filiale aufgegeben. Es war der letzte Lebensmittelmarkt im Westen der Gemeinde Liebenburg.
Seitdem fordern die Bürger in und um Othfresen die Wiederansiedlung eines Marktes. Auch eine Unterschriftenaktion und eine Rentnerdemo hatten sie dazu initiiert.