Neubaugebiet: Grünes Licht für die Dr.-Vogeler-Straße in Braunlage

Mit Blick auf die Stadt könnten nach dem Wunsch der Politik am oberen Ende der Dr.-Vogeler-Straße neue Eigenheime für Familien entstehen. Foto: Eggers
Braunlage. Der Rat hat in seiner Sitzung am Dienstagabend den Weg geebnet für ein Neubaugebiet im oberen Bereich der Dr.-Vogeler-Straße. Mit zwei Gegenstimmen aus den Reihen der Bürgerliste hatte die Politik einen Beschlussvorschlag mehrheitlich durchgewunken, in dem es heißt, weitere Planungen sollen „trotz der Stellungnahme des Landkreises Goslar Fachdienst Umwelt verfolgt werden“.
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Die Behörde hatte im Rahmen der von der Stadt beauftragten Machbarkeitsstudie „erhebliche Bedenken“ in Bezug auf die vorgesehene Fläche an der Dr.-Vogeler-Straße geäußert und stattdessen ein Baugebiet an der Elbingeröder Straße favorisiert (GZ berichtete). Diese Alternative am anderen Ende der Stadt auf dem sogenannten Kollie-Areal wurde vom Rat jedoch gänzlich ausgeschlossen und soll auch dann nicht als Ersatzfläche ins Kalkül gezogen werden, wenn sich die Planungen für das Baugebiet an der Dr.-Vogeler-Straße doch als zu langwierig und zu teuer erweisen sollten. Denn, dass es so kommen könnte, war den Politikern bei ihrer Entscheidung durchaus bewusst.
Der angedachte Bereich des potenziellen Bebauungsplans liegt vollständig in der Hauptzone des Landschaftsschutzgebietes Harz, zusätzlich verweist die Umweltbehörde des Landkreises auf „verschiedene gesetzlich geschützte Biotope“. Es könnte also aufwendig werden, all diese Klippen planungsrechtlich zu meistern, gab die Verwaltung schon im Vorfeld zu bedenken. Die Politik argumentierte mit der guten Lage für junge Familien dagegen – immerhin wäre die Grundschule fußläufig zu erreichen.
Aber auch das sei streitbar, brachte Dirk Häfner schon in der Einwohnerfragestunde vorab sein Unverständnis über die Entscheidungsfindung im Bauausschuss zum Ausdruck. Genauso gut ließe sich die Nähe zu Kindergarten und Schulzentrum als Argument für die Elbingeröder Straße verwenden, meinte er und hätte gern gewusst, warum es denn unbedingt die Dr.-Vogeler-Straße sein soll. Bürgermeister Wolfgang Langer verwies auf die Diskussion unter dem entsprechenden Tagesordnungspunkt – die allerdings dann weniger in der Sache als vielmehr um mögliche weitere alternative Bebauungsflächen geführt wurde. Was genau die Elbingeröder Straße als potenzielles Neubaugebiet disqualifiziert hatte, erschloss sich dem Beobachter aus dieser Diskussion zumindest nicht.
Binnen sechs bis acht Wochen soll im Bauamt ein „Zeitstrahl“ erarbeitet werden, aus dem sich die wahrscheinliche Planungsdauer für das Areal an der Dr.-Vogeler-Straße ablesen lässt. Spätestens im November sollte der Rat entscheiden, ob ihm das Prozedere zu lange dauert oder nicht, forderte Stephen Buchholz (Bürgerliste). Dann müsste gegebenenfalls über Alternativen entschieden werden. Und die liegen definitiv nicht an der Elbingeröder Straße, denn mit dem Grundsatzbeschluss zur Änderung des Flächennutzungsplans hat der Rat ein „reines Wohngebiet“ für das „Kollie-Areal“ am Dienstag ausgeschlossen.