Mit Paukenschlägen ins Schulhalbjahr
<p>Etwa 250 Schüler aus drei Klassenstufen trommelten nach Anleitung von Maxi Heinicke und Lars Friedrich von der Mobilen Musikwerkstatt. Foto: Paetzold-Belz</p>
Goslar. 250 Schüler der Adolf-Grimme-Gesamtschule trommelten gemeinsam auf selbst gebastelten Instrumenten.
Mit einem Paukenschlag der einen oder anderen Art dürften für viele Schüler die Zeugnisferien begonnen haben. Für die der Adolf-Grimme-Gesamtschule war es auf jeden Fall so. Etwa 250 Mädchen und Jungen aus den fünften, sechsten und siebten Klassen sorgten für ordentlich Furore. Keine Pauken und Trompeten waren es, sondern selbst gebastelte Instrumente aus Eimern und Plastikröhren, die die Zeugnisferien und damit auch das neue Schulhalbjahr fulminant einleiteten.
„Das Tolle am Projekt ist, dass so viele Kinder aus verschiedenen Klassenstufen in kurzer Zeit gemeinsam etwas Großes auf die Beine stellen“, fand Maxi Heinicke von der Mobilen Musikwerkstatt. Sie und ihr Kollege Lars Friedrich waren aus Berlin angereist, um zwei Tage mit den Schülern zu basteln, zu proben und schließlich das Projekt in der Sporthalle der Schule vorzustellen.
„Es stimmt, was man immer hört: Musik verbindet“, erklärte Lehrer und Projekt-Initiator Dr. Julian Geisler, wie es zum Besuch der Berliner in Goslar kam. „Hier können unsere Inklusionsschüler, Flüchtlingskinder und alle anderen Schüler etwas zusammen erleben.“ Geisler hatte die beiden Trommler der mobilen Musikwerkstatt bei einer Fortbildung kennengelernt und sofort an seine Schüler in Oker gedacht.
Umgebungsgeräusche erforschen, Klänge und Töne in Alltagsgegenständen entdecken und diese zu Musik umwandeln – das ist der Ansatz der Mobilen Musikwerkstatt, die mit ihrem VW-Bus durch Deutschland reist und Schulen, aber auch andere Innen- und Außenräume in Klanglabore verwandelt.
„Wir machen das seit vielen Jahren und erleben immer wieder, wie begeistert besonders Schüler mitmachen“, erklärte Maxi Heinicke, die das ungewöhnliche Trommel-Konzert mit einem Hip-Hop-mäßig stilechten „Yes Yes Yoah“ einleitete und das Publikum mit Klatschen anheizte. Auch die Schüler, die nicht am Trommelprojekt beteiligt waren, wurden auf diese Weise einbezogen.
Durch Mittel des Projektes „Schule: Kultur!“ des Kultusministeriums, durch das kulturelle Bildung besser in den Schulalltag eingebunden werden soll, konnte der Trommel-Workshop finanziert werden. Oker ist eine von 40 Schulen in ganz Niedersachsen, die vom Ministerium unterstützt wird.
Die Schüler hatten ihre Instrumente vorher selbst gebastelt. Foto: Privat