Kaiserpfalzkonzerte: Neues Programm mit vielen Premieren

„Uns macht es Freude, in der historischen Kaiserpfalz zu musizieren“, sagt Generalmusikdirektor Werner Seitzer. Foto: TfN
Goslar. Saisonstart für die Kaiserpfalzkonzerte: Generalmusikdirektor Werner Seitzer stellt das Programm vor. Neue Dirigenten und Solisten gestalten die vier Konzerte mit; Start ist am 27. September.
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Schuld an der endgültigen Form des wohl berühmtesten, romantischen Violinkonzertes von Max Bruch war ein Brief aus Bad Harzburg – so berichtet Generalmusikdirektor Werner Seitzer, Leiter der Philharmonie des Theaters für Niedersachsen, in seiner Programmvorschau für die kommende Saison der Goslarer Kaiserpfalzkonzerte.
Der berühmte Geiger Joseph Joachim aus Hannover schrieb die Zeilen 1866 aus der Harzburger Sommerfrische seinem Freund Max Bruch, der daraufhin seinem Werk die aktuell zu hörende Form gab – so ist das Werk 199 Jahre später in der Kaiserpfalz am Samstag, 5. Dezember zu erleben.
Doch der Reihe nach: Zunächst einmal beginnt die sinfonische Konzertreihe mit dem Abschlusskonzert der Internationalen Klaviertage Goslar am Sonntag, 27. September, um 18 Uhr. Drei Pianisten des Meisterkurses gestalten gemeinsam mit den TfN-Philharmonikern unter der Leitung von Tammin Julian Lee Werke von Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart und Felix Mendelssohn Bartholdy.
Über das Programm des zweiten Pfalzkonzertes am Samstag, 5. Dezember, um 19.30 Uhr, hat Seitzer das Motto „Verbindungen“ gesetzt. Einmal die Verbindung von Bad Harzburg zum berühmten Bruch-Werk, dann aber auch die (allerdings weite) Verbindung vom finnischen Komponisten Jean Sibelius nach Seesen. In der Vorharzstadt lebt der Vizevorsitzende der deutschen „Jean Sibelius Gesellschaft“, der sich sehr darüber freut, dass die TfN-Philharmoniker die Ehrung zum 150. Geburtstag des Komponisten in die Pfalz gelegt hat. Passenderweise gestalten Preisträger des diesjähringen Joseph-Joachim-Violinwettbewerbs in Hannover die jeweiligen Solistenpartien im Konzert. Zum Abschluss erklingt Peter Tschaikowskis „Suite Nr. 1, d-Moll, opus 43“.
Das dritte Kaiserpfalzkonzert am Samstag, 5. März, von Seitzer mit dem Titel „Aufschwünge“ versehen, präsentiert Werke von Komponisten, die aus besonderen Lebenssituationen hereuas- oder sich dahinein fanden. Über Carl Nielsens „Kleine Suite op. 1“ schrieb eine Kopenhagener Zeitung einst: „Das Orchester spielte dann noch eine Suite von Herrn Nielsen, den keiner kennt.“ „So kann man sich irren“, meint Seitzer, „heute ist Nielsen der dänische Nationalkomponist.“ Wenn das kein Aufschwung ist. Ebenfalls zu hören sein wird Robert Schumanns „Konzert für Cello und Orchester“, sein letztes großes Werk, bevor der Komponist der geistigen Umnachtung anheim fiel. Den Cello-Part hat der junge Gabriel Schwabe übernommen. Zum Abschluss erklingt dann Beethovens „Symphonie Nr. 2“, ein „beredtes Zeugnis, wie der Komponist sein Leben nach der deprimierenden Erkenntnis, dass er taub werden würde, mit Elan wieder annahm“, erläutert der Generalmusikdirektor.
„Gute Laune Musik“ zum „Lieblichen Fest“ präsentiert die TfN-Philharmonie dann beim vierten Kaiserpfalzkonzert am Pfingstsamstag, 14. Mai 2016. Auf dem Programm stehen Rossinis Ouvertüre zur Oper „Tancred“, Henri Vieuxtemps Violinkonzert Nr. 5 und Franz Schuberts Symphonie Nr. 6, Solistin ist Geigerin Jeanne Christée. „Uns macht es Freude, diese Programme zu entwerfen und in der Kaiserpfalz zu musizieren“, berichtet Seitzer und wünscht sich und seinem Orchester ein volles Haus.
Karten für alle Veranstaltungen sind von 8 bis 24 Euro an der Theaterkasse des Odeon-Theaters, mittwochs von 15 bis 19 Uhr zu erhalten, Telefon: (05321) 319840. Es gibt sie außerdem beim Karten-Forum in der Rosentorstraße. Ein Abo für alle Konzerte kostet zwischen 24 und 62 Euro.

G. Schwabe, Cello

Jeanne Christée

Werner Seitzer