Zähl Pixel
GZ-Archiv

Insolvenzverfahren: Wunderlich muss doch entlassen

Das Osteroder Unternehmen Wunderlich durchläuft nun ein Insolvenzverfahren. Foto: Härtl

Das Osteroder Unternehmen Wunderlich durchläuft nun ein Insolvenzverfahren. Foto: Härtl

Osterode. Droht dem Osteroder Unternehmen Wunderlich nun doch das Aus? Die Gewerkschaft IG Metall befürchtet das Schlimmste, wenn nicht bald ein Investor gefunden wird.

Mittwoch, 23.03.2016, 14:53 Uhr

Zum 1. Februar war das Insolvenzverfahren über die Friedola Gruppe mit Sitz bei Eschwege, zu der auch die Wunderlich Coating GmbH & Co. KG gehört, eröffnet worden, in dem Insolvenzverwalter Prof. Lucas Flöther zunächst Entwarnung für Osterode gab. Dort werden hochwertige Teppichunterlagen, Bodenbeläge und Yogamatten hergestellt. Bislang allerdings blieben die Bemühungen um eine Investorenlösung ohne Erfolg.

Inzwischen haben nach Information der IG Metall sechs der 63 Mitarbeiter ihre Kündigung erhalten, obwohl der Textilindustriebetrieb in Osterode eine sehr gute Auftragslage habe. Auch sei die Arbeitszeit aus Kostengründen für alle Beschäftigten von 37 auf 35 Stunden reduziert worden, die jetzt Arbeitsspitzen mit Überstunden auffangen müssten. „Das ist der falsche Weg. Solange die Auftragslage so gut ist, werden alle Arbeitskräfte gebraucht“, verdeutlicht Gewerkschaftsvertreterin Bianka Berlin.

Seit der Insolvenzeröffnung müsse das Unternehmen die Gehälter und Löhne der Mitarbeiter wieder selber erwirtschaften, begründete hingegen Tim Wallentin, Sprecher des Insolvenzverwalters das Vorgehen. „Da ein Großauftraggeber angekündigt hat, nur noch zu günstigeren Konditionen mit der Wunderlich Coating zusammenarbeiten zu wollen, kann das defizitäre Unternehmen dies unter derzeitigen Bedingungen nicht mehr bewältigen.“

Manche seien der Meinung, dass Wunderlich erst in diese Schieflage gekommen ist, weil die Firma vor sechs Jahren an den falschen Investor verkauft wurde. Die Investorensuche gehe mit Hochdruck weiter, versichert Wallentin. Ziel ist es weiterhin, den Geschäftsbetrieb und den Standort zu erhalten.

Die Redaktion empfiehlt
Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region