In der Sprachenschule Mariaspring in Clausthal-Zellerfeld läuft der Präsenzunterricht wieder an

So sieht es zu „normalen“ Zeiten im Mariaspring-Sprachenzentrum aus: Zwischen 350 und 400 angehende Studierende aus aller Welt lernen hier Deutsch. Derzeit ist nur ein Teil des Unterrichtes vor Ort möglich. Archivfotos: Römhild
Clausthal-Zellerfeld. Improvisationstalent und Kooperationsbereitschaft sind derzeit gefragt an der Mariaspring-Sprachenschule. Die Mitarbeiterinnen der Verwaltung in der ehemaligen Calvör-Schule müssen sich nicht nur um den laufenden – allerdings um rund ein Viertel reduzierten – Kursbetrieb kümmern, sondern auch um Einreisebestimmungen aus Risikogebieten, Präsenzpflichtbescheinigungen und die Organisation von ausreichend großen Räumlichkeiten für Prüfungen.
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Wochenlang liefen die Sprachkurse nur online, berichtet Nicole Gründler von der Oberharzer Geschäftsstelle der Heimvolkshochschule. Bei der Umstellung habe die TU geholfen, die virtuelle Klassenräume zur Verfügung stellte. Trotzdem mussten die Lehrerinnen und Lehrer sich natürlich erst auf die Software und die ganz anderen Unterrichtsbedingungen einstellen. „Aber die Lehrkräfte waren alle sehr engagiert und haben sich sehr bemüht, sich schnell einzuarbeiten“, sagt Nicole Gründler.
Zumindest für die Abschlussprüfungen müssen die Studierenden vor Ort sein, und aufgrund der Abstandsregeln braucht man dafür größere Räume, als das Schulgebäude im Pulverweg vorhält. „Wir konnten die Stadthalle nutzen, das war ganz toll. Aber jetzt nach den Sommerferien findet da natürlich wieder Sportunterricht statt, da müssen wir mal sehen, was für uns noch möglich sein wird.“
Im Augenblick ist die Klassengröße auf 12 Schüler begrenzt. „Das ist für uns nicht wirtschaftlich“, sagt Nicole Gründler. Aber immerhin besser als zwischen Mitte März und Mitte Mai, als die Schule geschlossen war und die Mitarbeiter in Kurzarbeit. Jetzt läuft der Betrieb wieder und praktisch jeden Tag tauchen neue Herausforderungen auf. Nicht nur für ein Studierenden-Visum brauchen die jungen Erwachsenen aus aller Welt die Präsenzpflichtbestätigung der Schule, bei der Einreise werde das jetzt auch noch mal überprüft. Dann gelte es noch, aktuelle Vorschriften wie die 14-tägige Quarantäne bei Einreise aus Risikogebieten zu beachten.

Die frühere Calvör-Schule beherbergt heute eine Sprachschule.
Auch für die Studierenden bedeute die Corona-Pandemie häufig ein finanzielles Problem. Sie hätten ihren Auslandsaufenthalt oft genau durchgerechnet, jetzt dauere aber alles länger.
Im Augenblick warten die Verwaltungsmitarbeiterinnen der Schule auf die nächste Verordnung: „Ab Anfang September hoffen wir wieder auf mehr Präsenzunterricht.“
Noch mehr Hoffnung verbindet sich für die Mitarbeitenden mit Oktober und November. „Wir stellen viele Präsenzpflichtbescheinigungen für den Herbst aus“, so Nicole Gründler. Die Studierenden berechnen, wie lange es wohl dauert, bis sie die entsprechenden Visaunterlagen und die Einreisegenehmigung in den Händen haben – und sich dann noch in Quarantäne begeben müssen. „Zum Oktober rechnen wir mit besseren Zahlen.“