Heinz Hoenigs Pläne für Blankenburg
Heinz Hoenig (li.) mit seiner Lebensgefährtin, Annika Kärsten, die Blankenburgs Theaterverein leitet, und Schlagersänger Enrico Scheffler aus Aschersleben. Foto: Schilling
Blankenburg. Der Schauspieler Heinz Hoenig hat sich schon öfter für traumatisierte Mädchen und Jungen engagiert. Jetzt hat er in Blankenburg ein neues Projekt unter dem Titel „Scheune 86“ gestartet, das in einer alten Mühle Kindern der Region und traumatisierten Jugendlichen helfen soll.
Nach einem Jahr Suche fiel die Wahl des gebürtigen Harlingeröders auf einen Harzer Ort. Im Kleinen Schloss Blankenburg warb er jetzt für die Idee, aus der ungenutzten Mönchemühle samt einem Areal von 22.000 Quadratmetern ein Jugendzentrum zu entwickeln. Der handwerkliche Umgang (ohne Handy) mit dem Schmiedehammer sowie der Kontakt zwischen Menschen zwischen 8 und 86 Jahren sollen der Schlüssel sein, Kindern neuen Mut, Selbstbestätigung und Selbstbewusstsein zu geben.
Theaterspielen und Musizieren mit Annika Kärsten, der Lebensgefährtin des Schauspielers, die in Blankenburg den Theaterverein leitet, sollen die Sache abrunden. Das Ausprobieren in der analogen Welt will Hoenig gegen die „Scheinwelt der Handyrubbelei“ setzen, „die zur Verdummung“ und Gesichtsfeldeinschränkung führe.
Hoenig, der selbst eine Schlosserlehre absolvierte, wohnt mittlerweile in Blankenburg, um nah dran zu sein am Projekt. Um das erforderliche Geld für das Vorhaben zusammenzubekommen, braucht es noch einige Zeit. Deshalb lud Hoenig regionale Firmen ein, um ihnen seine Idee vorzustellen. Zuerst „wollen wir dieses Jahr das Grundstück erwerben und den gröbsten Dreck beräumen“, sagte er den Gästen sprühend vor Energie. Hoenig wird von der Stadt Blankenburg unterstützt. Bürgermeister Heiko Breithaupt sagte: „Wir fühlen uns geehrt, dass Heinz Hoenig sich Blankenburg für ein so ambitioniertes Projekt ausgesucht hat, und wir wollen ihn bei den nötigen Behördengängen tatkräftig unterstützen.“
Unterstützung gab es bei einer Versteigerung künstlerisch gestalteter Stiere, von denen fünf ersteigert wurden. Bürgermeister, Breithaupt erstand ein Exemplar für 400 Euro.