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Geocacher helfen: Aufräumen im Nationalpark Harz

Hinter dem Nationalpark-Besucherzentrum hat sich viel Müll angesammelt, der restlos entsorgt wird. Fotos: Pagenkemper

Hinter dem Nationalpark-Besucherzentrum hat sich viel Müll angesammelt, der restlos entsorgt wird. Fotos: Pagenkemper

Torfhaus. Jetzt im Frühjahr, wenn der Schnee schmilzt, kommt so einiges an Müll zutage, der achtlos oder versehentlich in der Natur liegen gelassen wurde. Geocacher haben geholfen, ihn zu beseitigen.

Von Madeline Pagenkemper Sonntag, 03.05.2015, 19:44 Uhr

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Um den Nationalpark von den Hinterlassenschaften zu befreien und der Natur Respekt entgegenzubringen, haben sich mehr als 100 Geocacher am Nationalpark-Besucherzentrum in Torfhaus getroffen. In der ganztägigen Walpurgis-Aktion mit gemeinsamem Abendessen wollten die Teilnehmer der Natur etwas zurückgeben.

Ziel dieser Umweltaktion sei es, Vorurteile gegen das Geocaching abzubauen und neue Kooperationen zu entwickeln, sagt Experte und Autor Markus Gründel. Geocaching sei eine moderne Art der Schatzsuche, die sich 2001 entwickelt hat.

Mithilfe eines Satelliten-Navigationsgeräts (GPS-Empfänger) und der Koordinaten des Schatzes können Naturfreunde diesen „Cache“ finden. Da die „Caches“, die meistens in Blechdosen versteckt werden, in der Natur bleiben, sei das Verhältnis von Geocachern zum Naturschutz nicht immer ohne Spannung, erklärt Gründel. In Naturschutzgebieten und Nationalparks dürfen die Caches nur an Wegen versteckt werden. Nach dem Prinzip „Cache in, trash out“, sammeln Geocacher auf der ganzen Welt Zivilisationsmüll ein. „Wer einen Cache in die Natur einbringt, soll als Ausgleich auch Müll wieder herausbringen“, betont Organisator Gründel.

Bereits zum fünften Mal reisen Geocacher aus ganz Deutschland an, um gemeinsam mit den Nationalpark-Rangern die beliebtesten Harzer Wandergebiete vom Müll zu befreien. „Wir freuen uns jedes Mal, wenn die Gruppe in den Harz kommt und unsere Arbeit unterstützt, die alleine gar nicht zu schaffen ist“, erzählt Hermann Zawadski von der Nationalpark-Verwaltung. Die Müll-Situation im Harz habe sich zwar schon verbessert, aber noch immer werde besonders an Feiertagen sehr viel liegen gelassen. „Diese Events unterstützen auch unsere Arbeit sehr, indem sie bei den Menschen das Bewusstsein für die Natur stärken.“

Trotz niedriger Temperaturen, trotz Regen und Wind, ließen sich die Sammler nicht davon abhalten, mit Greifzangen und Müllbeuteln ausgestattet, auf Tour durch den Harz zu gehen. In Gruppen aufgeteilt, wurden sie von den Rangern zu verschiedenen Ausgangspunkten im gesamten West- und Ostharz gefahren. Rund um den Brocken verteilt, war Torfhaus am Ende immer Ziel der Wanderung. An zehn zentralen Sammelstellen, die ebenfalls mit Koordinaten ausgezeichnet waren, konnten die Müllsäcke abgestellt werden.

Ulrike ist extra aus Willingen im Sauerland angereist, um bei der Umweltaktion dabei zu sein und etwas Gutes zu tun. „Früher bin ich ohne Ziel in der Gegend umher gelaufen. Durch das Geocaching entdeckt man jetzt Orte, die man gar nicht wahrgenommen hat.“ Zudem seien solche Events geeignet, um neue Leute kennenzulernen. So habe sich bei ihr bereits eine jahrelange Freundschaft zu einer Geocacherin aus der Moselregion entwickelt.

Ausgangs- und Endpunkt der großflächigen Aktion ist am Torfhaus.

Ausgangs- und Endpunkt der großflächigen Aktion ist am Torfhaus.

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