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Gartenglück: Ernte und bunte Blüten im Schatten

<p>Mit weniger Licht kommen diese Pflanzen im Garten aus (im Uhzeigersinn von oben links): Tränendes Herz, Salomonssiegel, Bergenien, Schnittlauch, Grünkohl, Erbsen und Man- gold. Fotos: GZ-Archiv</p>

<p>Mit weniger Licht kommen diese Pflanzen im Garten aus (im Uhzeigersinn von oben links): Tränendes Herz, Salomonssiegel, Bergenien, Schnittlauch, Grünkohl, Erbsen und Man- gold. Fotos: GZ-Archiv</p>

Nicht immer ist Sonne unbedingt nötig. Im Garten-Blog gibt es Tipps dazu, welche Pflanzen im Schatten gedeihen.

Von Christina Borchers Mittwoch, 05.04.2017, 11:03 Uhr

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Sonne sei nötig, um einen schönen Garten und eine reiche Ernte zu erreichen, heißt es allgemein. Daher wagen sich Besitzer eines Gartens, in dem der Schatten überwiegt, kaum an den Gedanken, eigenes Gemüse und Obst anzubauen. Selbst der Traum von einem reichen Blütenmeer bleibt für viele Schattengartenbesitzer unerfüllt. Dabei könnten sie ihn sich durchaus erfüllen, denn es gibt viele Pflanzen, denen es im Schatten gut gefällt.

Fangen wir mit der Frage an, was Schatten überhaupt ist. Es gibt vier Arten: Den Vollschatten (unter Nadelbäumen, immergrünen Sträuchern oder an der Nordseite höherer Mauern und Gebäude), den absonnigen Standort (Standorte, an denen nur mittags die Pflanzen vor der Sonne geschützt sind), den Halbschatten (Standorte mit bis zu vier Stunden Sonne täglich, weil Schlagschatten von Häusern oder Bäumen über sie hinwegwandern) und den lichten Schatten (sonnige und schattige Phasen wechseln sich über den Tag hinweg ab, beispielsweise unter Bäumen und Sträuchern).

Für all diese Standorte gibt es geeignete Pflanzen. Die Schattenstaude schlechthin ist wohl die Hosta, auch Funkie genannt. Es gibt unzählige Sorten mit diversen Blattfärbungen. Die meist mit lila Glöckchenblüten auf dicken Stängeln daherkommende Staude ist im Schatten genauso gut aufgehoben wie an hellen Standorten, solange diese feucht genug sind. Auch die immergrünen Bergenien vertragen weniger Licht. Auf meinem Schattenbeet neben der Garage stehen im Vollschatten zudem unter anderem Farnkräuter, die Große Sterndolde, das Echte Salomonssiegel, Phlox und eine Lenzrose. Richtig bunt ist das nicht (außer im Frühling, wenn die Krokusse blühen), aber die hellen Blüten bringen etwas Licht in diese überwiegend dunkle Ecke.

Bezüglich meines Gemüse-, Obst- und Kräuteranbaus kann ich eigentlich nicht mitreden, wenn es um schattige Beete geht. Alle Standorte, auf denen in meinem Garten Essbares wächst, liegen zumindest den größten Teil des Tages in der Sonne. Deshalb wachsen bei mir ja auch die „Südländer“ wie Auberginen, Tomaten und die Kräuter aus der Mittelmeerregion sehr gut. Aber das weltweite Netz weiß ja immer Rat, deshalb hier einige Beispiele von Gemüse und Co., die auch mit weniger Sonne zufrieden sind.

Viele Blattkohl- und Blattsalatarten sind im Schatten besser aufgehoben, weil dort ihre Blätter nicht so schnell schlappmachen und sie nicht so schnell schießen, wie der Gärtner sagt. (Schießen: Die Pflanzen schnellen förmlich in die Höhe und fangen an zu blühen und Samen zu bilden. Essbar sind sie dann meist nicht mehr.) Schattenverträglich sind: Pflück- und Schnittsalate, Kopfsalate, Feldsalat, Rauke (oder Ruccola) Spinat, Mangold, Stangen- und Buschbohnen, Erbsen, Kohlrabi, Grünkohl, Chinakohl, Asia-Salate, Gartenkresse, Sauerampfer, Blutampfer, Blattstielgemüse (Stielmus), Rhabarber.

Wenn man sich mit kleineren Exemplaren oder einem nicht ganz so großen Ertrag zufrieden geben mag, kann man auch Kartoffeln, Radieschen, Möhren und Brokkoli anbauen. Und auch Kräuter für den Schatten gibt es: Petersilie und Schnittlauch etwa gedeihen in absonniger Lage gut. Außerdem sind zu nennen Bärlauch, Minze, Melisse (am besten im Topf lassen, sonst wuchert sie), Oregano, Pimpinelle, Dill, Knoblauch, Schnittknoblauch, Kerbel, Liebstöckel, Weinraute und Waldmeister. Sie brauchen nicht den ganzen Tag über Sonne, vor allem im Sommer mittags nicht. An Früchten wachsen im Schatten noch Walderdbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren. Alle die Genannten brauchen aber morgens und abends ein wenig Sonnenlicht. Außerdem muss bei Beeten in Bodennähe sehr gut auf Schnecken geachtet und die „Schleimer“ müssen notfalls bekämpft werden, sonst wird das nichts mit der Ernte ...

Haben Sie Fragen? Kritik oder Anregungen? Die Autorin ist erreichbar per E-Mail unter christina.borchers@goslarsche-zeitung.de .

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