Flüchtlinge ziehen aus: Ramada soll Hotel bleiben
Hahnenklee. Die Flüchtlinge dürfen offenbar weiterhin übergangsweise im Ramada in Hahnenklee wohnen, bis sie eine andere Unterkunft gefunden haben oder in Wohnungen untergebracht sind.
Das scheint das Ergebnis umfangreicher Beratungen zu sein. Erst hatten die Ramada-Betreiber und Vertreter der Wohnungseigentümer vorigen Dienstag fünf Stunden verhandelt. Am Freitag dauerte die Sitzung im Ramada-Hotel „Bären“ in Goslar sogar noch zwei, drei Stunden länger.
„Flüchtlinge bleiben“, so lautete dann am Freitag kurz vor 21.30 Uhr die knappe Nachricht des Hotelbetreibers. Indes handelt es sich nach Informationen der GZ nur um eine Befristung. Und weitere Flüchtlinge sollen nicht aufgenommen werden.
Das Ramada in Hahnenklee soll wieder als Hotel geführt werden, heißt es aus inoffizieller Quelle. Ein Hotelier erklärt, wegen der Flüchtlingsunterkunft seien bereits Buchungen im Ort storniert worden.
Wie mehrfach berichtet, hatte die H-Hotel AG aus Bad Arolsen über die Köpfe der Wohnungseigentümer hinweg mit dem Innenministerium einen Vertrag darüber geschlossen, im Ramada in Hahnenklee bis Ende 2016 eine Flüchtlingsunterkunft zu betreiben. Kaum waren am vergangenen Montag die ersten 259 von ursprünglich 300 vorgesehenen Asylbewerbern eingezogen, wurde den Hotelbetreibern eine einstweilige Verfügung überreicht. Damit wird dem Unternehmen verboten, in dem Haus Flüchtlinge unterzubringen.
Die H-Hotels geraten nun unter Druck, weil sie den Vertrag mit dem Land erfüllen müssen. Unternehmenssprecherin Iliane Dingel-Padberg deutete an, in anderen Häusern Plätze zu finden. Dazu könnte auch das Ramada in Goslar zählen.
Ob über etwas anderes als den Auszug der Flüchtlinge verhandelt wurde, bleibt unklar. Spekulationen, wonach die Wohnungseigentümer eine Entschädigung verlangen, trat ein gut informierter Hotelier entgegen. Ob auch darüber gesprochen wurde, wie die H-HotelAG angesichts des belasteten Vertrauens künftig ihre Aufgabe wahrnehmen will, darüber kann nur spekuliert werden. Für Montagnachmittag hat der Betreiber weitere Informationen angekündigt.