Fleischerei Assmann konzentriert sich auf den Partyservice
Dirk und Gabie Assmann sind die dritte Generation, die das traditionsreiche Unternehmen führt. Nach 14 Jahren als Geschäftsführer wollen sie sich nun ganz auf ihren Partyservice konzentrieren. Mit dem Hänger (li.) fing alles an. Fotos: Epping
Goslar. 76 Bewerber meldeten sich im Winter 1950 auf eine Anzeige, die für Interessenten an einem Fleischereibetrieb in der Feldstraße 28 in Goslar, Stadtteil Jürgenohl, ausgeschrieben wurde. Durchgesetzt hat sich damals, wie es eben im Wettbewerb um etwas läuft, nur einer: der Fleischer Richard Assmann. Am 15. Februar 1950 feierte seine gleichnamige Fleischerei Eröffnung.
Seither war und ist der Laden, der wenige Jahre später in das heutige Geschäft in der Breslauer Straße 28 umzog, vor allem für seine schlesische Wurst bekannt. Aus Schlesien war die Fleischerfamilie im Sommer 1946 vertrieben worden. Die eigentlichen Ursprünge des Betriebes liegen also viel weiter zurück. Bereits 1927 eröffneten Richard und Edith Assmann eine Gastwirtschaft mit eigener Hausschlachtung in ihrer Heimatstadt Breslau. „Als sie in Goslar ankamen, gehörten sie zu der großen schlesischen Community, die sich hier in Jürgenohl niederließ“, sagt Dirk Assmann.
Der Enkel der einstigen Gründer, der das Geschäft 2004 übernahm, will sich heute, 68 Jahre nach der Eröffnung in Goslar, neu orientieren. Am Samstag,22. September schließt die Fleischerei den Laden. „Die vergangenen Jahre standen meine Frau Gabie und ich immer zwischen unserem Partyservice und dem Geschäft. Jetzt haben wir entschieden, dass wir uns auf eines davon konzentrieren wollen“, erklärt er. Doch Stammkunden der Fleischerei müssten auch in Zukunft nicht auf die schlesische Wurst verzichten. „Der Betrieb ist ja nicht weg. Wir werden den Laden künftig beispielsweise auch für Kochseminare nutzen. Da wird es dann Wurstseminare geben, in denen ich Interessierten zeige, wie sie sich die schlesische Wurst selbst machen können“, sagt Dirk Assmann. So was gebe es seiner Ansicht auch in Goslar noch nicht.
Häppchen, Aufschnittplatten und sogenanntes Fingerfood: All das wollen Dirk und Gabie Assmann künftig unter dem neuen Geschäftsnamen „Assmanns Feinkostmanufaktur“ anbieten. Auch warme Speisen – bereits vor der Umorientierung Bestandteil des Partyservices – soll es weiterhin geben.
gs_assmann