Ein Integrationsberater ist engagiert

Im vergangenen Jahr hatte die Flüchtlingshilfe eine Rundfahrt durch die Stadt angeboten. Ehrenamtliche und Flüchtlingsfamilien besuchten verschiedene Einrichtungen Bad Harzburgs. Unter anderem besichtigten sie das Schwimmbad und Asklepios Harzklinik Bad Harzburg. Fotos: Jurisch, Potthast
Bad Harzburg. Einen Integrationsberater hat der Verein „Gemeinsam – Flüchtlingshilfe Bad Harzburg“ nun verpflichtet. Seit dem 2. Januar hat er seinen Arbeitsplatz über dem ehemaligen Café Luise in der Herzog-Wilhelm-Passage. Bekir Sahin empfängt dort Flüchtlinge, wo der Verein seit einem dreiviertel Jahr seine angemietete Anlaufstelle hat.
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Bad Harzburg. Einen Integrationsberater hat der Verein „Gemeinsam – Flüchtlingshilfe Bad Harzburg“ nun verpflichtet. Seit dem 2. Januar hat er seinen Arbeitsplatz über dem ehemaligen Café Luise in der Herzog-Wilhelm-Passage. Bekir Sahin empfängt dort Flüchtlinge, wo der Verein seit einem dreiviertel Jahr seine angemietete Anlaufstelle hat.
Halbtags – immer montags bis freitags zwischen 14 und 18Uhr – ist Bekir Sahin Ansprechpartner für Flüchtlinge und ihre verschiedenen Anliegen. Er vermittel, stellt Kontakte her, kann selbst direkt helfend eingreifen. Der 33-Jährige ist verheiratet, hat ein dreijähriges Kind. Bevor er im Jahr 2012 nach Deutschland kam, hat er in der Türkei Betriebswirtschaftslehre studiert und auch schon ehrenamtlich gearbeitet.
Derartiges Engagement hat er in Deutschland fortgesetzt. Ehrenamtliches Tun und eine akademische Ausbildung waren ja auch Voraussetzungen für die Position des Integrationsberaters, der Flüchtlingen den Weg auf den Arbeitsmarkt mit ebnen soll. Damit legt der Verein seinen Aktions-Schwerpunkt auf die Vermittlung von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Bekir Sahin spricht kurdisch, war Sprachlehrer für Flüchtlinge, ist an den Berufsbildenden Schulen Bad Harzburg halbtags beschäftigt und bei Bedarf für seine Schüler auch schon mal nach Feierabend da.
Als Integrationsberater hat Bekir Sahin nun ein weiteres umfangreiches Feld zu beackern: Er kümmert sich um die Anerkennung eines Familienvaters und um Kleidung für dessen zehn Monate altes Kind. Er hat für einen Klienten bei der Ausländerbehörde wegen einer Aufenthaltserlaubnis angerufen, für einen anderen wegen eines Deutschkurses bei der Kreisvolkshochschule. Eine Familie brauchte Informationen darüber, wie sie ihre Wohnung kündigen, eine andere, wie der Mann in Deutschland zu einer Arbeit kommen kann. Was Bekir Sahin immer und immer wieder mit auf den Weg gibt: Deutsch lernen und eine Ausbildung machen.
Die Stelle von Bekir Sahin verursacht Kosten. Vom Land Niedersachsen hat der Verein eine Zusicherung über die Finanzierung bekommen. Mit einem Bescheid darüber, dass das Geld tatsächlich fließt, rechnet „Gemeinsam“-Sprecherin Hanna Kopischke frühestens Ende Februar.
Die Summe allein reicht allerdings nicht, um die halbe Stelle bis zum Ende des Jahres zu halten. Ein Zuschussbetrag von der Stadt Bad Harzburg in Höhe von 3500Euro wäre hilfreich. Die steige jedoch erst in die Beteiligung an den Kosten ein, wenn die Förderung durch das Land stehe, so Hanna Kopischke. Die restlichen 3500Euro müssten dann über Spenden ausgeglichen werden. Solange der Bescheid des Landes noch nicht da ist, wird die Integrationsberater-Stelle laut Hanna Kopischke aus Vereinsmitteln finanziert. Und falls es nicht klappen sollte mit der Förderung? Dann müsste der Verein PlanB und C entwickeln.

Vereni "Gemeinsam - Flüchtlingshilfe Bad Harzburg", Bekir Sahin als Integrationsberater im Büro von Café Luise (Anlaufstelle des Vereins, Treffpunkt), Fördergeld vom Land Niedersachsen ist zugesichert