Ein Drittel mehr Fläche: „Fitnessland“ übernimmt „Kick Inn“
Stühlerücken in der Wachtelpforte – Soccer soll erhalten bleiben – Verkäufer Folkert Bruns bemüht strategische Gründe für das Geschäft. Archivfoto: Schenk
Der Mann hat Humor. „Weil es überhaupt nicht in unsere Strategie passt“, antwortet Folkert Bruns auf die Frage, warum er das „Kick Inn“ an der Wachtelpforte zum1. Juni verkauft hat.
„Passt nicht“ ins Kerngeschäft Hallenbau – das sagt der Mann, dem seit 35Jahren das Sportpark-Areal an der Wachtelpforte gehört. Ein Ensemble, das mittlerweile einiges in seinen Mauern beherbergt hat – vom Squash-Court bis zum Soccerfeld, von der Physiotherapie bis hin zur Event-Gastronomie. Für jedes Alter. Mittlerweile ist die Zahl der Kindergeburtstage in Bruns’ Einrichtungen Legende.
Aber es passt ja nicht... Das sagt auch der Unternehmer, der mit dem „LaOla“-Center an der Grauhöfer Straße den Indoor-Fußball seinerzeit erst in den Harz gebracht hat und über diese Schiene um das Jahr 2006 herum in sein GSC-Mäzenatentum hereingerutscht ist. „Immerhin“, räumt Bruns ein, „der Verkauf des ,Kick Inn‘ macht so, wie er ist, Sinn. Es bleibt Sport.“
In der Tat, der neue Betreiber ist schon längst da. Das „Fitnessland“, im Jahre 2000 in Braunschweig gegründete Health- und Lifestyle-Kette, eröffnete 2006 seinen vierten Standort in der Goslarer Wachtelpforte. In diesem Herbst steht in Lübeck der 14. an. Jetzt bekommt das Unternehmen in Goslar durch den Erwerb ein Drittel an Fläche hinzu.
Bereits Ende 2010, beim 300.000 Euro schweren Bruns-Umbau vom Tennis-Tempel zum „KickInn“, vergrößerte man sich um400Quadratmeter. Fürs Kicken entstanden vor gut drei Jahren zwischen 10 mal 16 Meter und 20 mal 32 Meter große Flächen, die über Kunstrasen der jüngsten Generation verfügten. Insgesamt 3600 Quadratmeter konnten bespielt werden.
Für das neue Nutzungskonzept verweist Verkäufer Bruns an den Erwerber in Braunschweig. Der ist nicht da, vielleicht irgendwann heute, vielleicht auch erst nächsten Monat. Vielleicht wird sich die Auskunftsfreudigkeit wieder steigern, wenn es gilt, die neuen Öffnungszeiten effektiv in die Öffentlichkeit zu bringen. Viel wichtiger ist für den Moment, was man in unmittelbarer Umgebung des „Fitnesslands“ erfährt: Es wird weiterhin Indoor-Fußball im Angebot geben, der Harz wird nicht soccerlos.
So was kann mitunter schnell gehen. Es ist gerade knappe sechs Jahre her, dass das LaOla-Fußball-Center mit Sack, Pack und Granulat vom Pachtgelände an der Grauhöfer Straße zur Wachtelpforte zog und die etablierten Tennis-, Badminton- und Squash-Courts dort dann peu à peu weichen mussten.
Beim Squash sei es aus seiner Sicht eine Frage der Zeit, meinte Unternehmer Bruns damals in der GZ. Das sei eine Modeerscheinung, und Schwerpunkte würden sich ändern. So würde auch der Zugang zu einer neuen Klientel erschlossen.
Statt Kick Inn nun der Kick des Neuen – so gesehen passt es dann ja doch wieder mit dem Verkauf.