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Dormero stellt Konzept für "Kaiserworth" und "Brusttuch" vor

In roten Schuhen und mit roten Hosenträgern unter dem roten Eichhörnchen: Hotel-Chef Oliver Krause (2.v. li.) schart die „Kaiserworth“-Kräfte um sich. Dormero hat das Personal eigenen Angaben zufolge komplett übernommen.  Foto: Heine

In roten Schuhen und mit roten Hosenträgern unter dem roten Eichhörnchen: Hotel-Chef Oliver Krause (2.v. li.) schart die „Kaiserworth“-Kräfte um sich. Dormero hat das Personal eigenen Angaben zufolge komplett übernommen. Foto: Heine

Goslar. Das rote Eichhörnchen grüßt die Gäste bereits über dem Eingang zum Restaurant, das Personal trägt rote Schuhe, rote Hosenträger und rote Schürzen: In „Kaiserworth“ und „Brusttuch“ ist zum Monatsbeginn der neue Betreiber Dormero eingezogen. Hotel-Chef Oliver Krause hat in den beiden Traditionshäusern am Marktplatz in den nächsten Wochen und Monaten so Einiges vor.

Von Frank Heine Mittwoch, 11.07.2018, 15:30 Uhr

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Goslar. Das rote Eichhörnchen grüßt die Gäste bereits über dem Eingang zum Restaurant, das Personal trägt rote Schuhe, rote Hosenträger und rote Schürzen: In „Kaiserworth“ und „Brusttuch“ ist zum Monatsbeginn der neue Betreiber Dormero eingezogen. Hotel-Chef Oliver Krause hat in den beiden Traditionshäusern am Marktplatz in den nächsten Wochen und Monaten so Einiges vor.

„Stay fancy“: Bleib ausgefallen, schick, originell, extravagant. Das moderne Dormero-Motto trifft auf ein denkmalgeschütztes Haus, das Ende des 15.Jahrhunderts von selbstbewussten Goslarer Gilden-Kaufleuten gebaut wurde, um das benachbarte Rathaus buchstäblich in den Schatten zu stellen, und das seit fast 200 Jahren als Hotel firmiert und als eher konservativ gilt.

„Das ist überhaupt kein Gegensatz“, lächelt Krause alle Zweifel fort, „denn beides hat Stil.“ In Berlin betreibe man ein vergleichbares Haus mit fünf Sternen. Was zählt, ist das Verhältnis zu Goslarern und Gästen. „Wir öffnen uns immer der Stadt“, sagt der aus Nordrhein-Westfalen stammende Chef, der sich als überzeugter „Dormerolaner“ vorstellt. Und „Dormerolaner“ seien inzwischen bereits auch die Beschäftigten geworden. Womit Krause auf einen weiteren sehr wichtigen Punkt gleich am Anfang zu sprechen kommt: „Wir haben das Personal komplett übernommen.“

Was hat sich geändert – außer den roten Schuhen, die bis zum Vorstand hinauf alle bei Dormero tragen? Klar: das rote Eichhörnchen. Das farbenfrohe Nagetier steht für das Konzept hinter der Speisekarte. Die ist bereits geändert und soll mit Preis- und Angebotsgestaltung zwischen Roulade und Dormero-Burger auch die Goslarer Familien zum Essen ins Haus holen. „Convenience gibt es bei uns nicht, wir kochen frisch“, sagt Krause und freut sich, ein „Vollhotel“ zu führen – mit allen Feiern, Treffen und Veranstaltungen im Haus. Wer übernachtet, soll dies laut Krause mit freier Mini-Bar, aktuellen Spielfilmen und hohem Schlafkomfort in bequemen Betten tun. Und sonntags gibt es „Frunch“ – das Frühstück, das übergangslos vom Frühstück in den Brunch bis zum frühen Nachmittag übergeht.

Wichtige Schritte vielleicht nicht für morgen, aber in absehbarer Zeit, weil schon in Planung: Im sogenannten Grauen Haus neben dem Brusttuch sollen die Zimmer ausgebaut werden. Und – alte Goslarer Nachtschwärmer aufgemerkt – der alte „Dukatenkeller“ soll als „Sonderbar“ mit internationalen Drinks und Cocktails wieder öffnen.

Anfang Juni hatte Dormero verkündet, zum Monatswechsel in die Altstadt-Traditionshotels „Kaiserworth“ und „Brusttuch“ als Betreiber einzuziehen. Die Berliner folgen auf die Hamburger Novum-Gruppe, die sich kommentarlos aus der Welterbestadt verabschiedete. Im Februar 2017 hatten sich Heinrich Oberhuber und Maria Ballach-Oberhuber die Hanseaten als Partner an die Seite geholt. Die Immobilien bleiben im Besitz der Familie Oberhuber.

An der Spitze von Dormero steht Dr.Marcus Maximilian Wöhrl, Sohn des früheren Nürnberger Modenhaus-Unternehmers Hans Rudolf Wöhrl und der früheren CSU-Wirtschaftsstaatssekretärin sowie Ex-Miss Bundestag Dagmar Wöhrl. Er eröffnete 2007 im Alter von 22 Jahren sein erstes Hotel in Plauen. Er setzt laut Mitteilung auf ein junges Team, flache Hierarchien und eine unkonventionelle sowie kosmopolitische Arbeitsatmosphäre.

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