Die Caritas bekommt Verstärkung
<p>Karin de Kruyff, Lina Wafai und Julia Schweiger (v.li.): das neue Team in der Migrationsberatung der Caritas. Foto: Nixdorf</p>
Goslar. Migrationsberaterin Karin de Kruyff bekommt Verstärkung im Haus der Caritas: Sozialpädagogin Julia Schweiger und die gebürtige Syrerin Lina Wafai gehören mit zum Team.
Julia Schweiger arbeitet bereits seit Dezember in Vollzeit in der Flüchtlingssozialarbeit, Lina Wafai wird ab Februar nicht nur fünf Stunden helfen, sondern eine 28-Stunden-Stelle als Migrationshelferin und Übersetzerin in der arabischen Sprechstunde antreten. „Das waren die Wunschkandidaten“, erklärt Karin de Kruyff. Auch ihr Pensum hat sich erhöht: Sie ist nun offiziell 30 Stunden die Woche im Einsatz. Und Arbeit gibt es für die drei Frauen genug. Montags und donnerstags bieten sie Termine für Beratungsgespräche für Flüchtlinge und Asylbewerber jeglicher Art an – sei es finanzieller Natur, wie das Erstellen eines Bankkontos, oder das Ausfüllen von deutschsprachigen Anträgen. Montagnachmittag gibt es zusätzlich eine arabischsprachige Sprechstunde, die Lina Wafai als Übersetzerin begleitet. Die gebürtige Syrerin war in ihrer Heimat mehr als 30 Jahre als Bauingenieurin tätig, wie sie erzählt. Zusammen mit ihrem Neffen lebt sie nun seit zwei Jahren in Deutschland, ist davon seit eineinhalb Jahren bei der Caritas zugange – bislang vorrangig als Praktikantin. Die Finanzierung für Lina Wafais neuen Posten übernimmt der Nothilfefond des Bistums Hildesheim.
Julia Schweiger, die auch schon im Okeraner Bildungswerk tätig war, teilt sich mit Karin de Kruyff die Beratungsfunktion. Während sich de Kruyff vorrangig um diejenigen ab dem 27. Lebensjahr kümmert, die bereits eine langfristige Aufenthaltsgenehmigung haben, berät Schweiger Fälle unabhängig von Status oder Alter. Ihre neue Stelle wird vollständig vom Land Niedersachsen gefördert. 60 Minuten planen beide Frauen in etwa pro Beratungsgespräch ein. „Sie können das einfach nicht in fünf Minuten machen“, erklärt de Kruyff. „Und in der Regel ist es mit einer Beratung nicht getan.“ Schließlich treten bei jedem Betroffenen immer wieder Fragen auf.
Neben der Migrationsberatung organisiert die Caritas aber auch ehrenamtliche Deutschkurse für Flüchtlinge, die häufig von pensionierten Lehrern gegeben werden. Zudem hat die Kleiderkammer starken Zulauf. Vor eineinhalb Jahren rief Lina Wafai bereits den Syrischen Treff ins Leben. Er findet einmal im Monat statt. Dort können Neulinge alltägliche Fragen zu Einkaufsmöglichkeiten und der Benutzung des Busses stellen und sich austauschen. „Explizit würde keiner für solche Fragen in die Beratung kommen“, erklärt Sozialarbeiterin Julia Schweiger. „Aber wir beantworten sie natürlich auch.“ Sie betreuen nicht nur Flüchtlinge aus Goslar, sondern auch aus Ortschaften wie Lutter, Schulenberg und Lautenthal.