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De Groot kauft auch das Hotel Zur Tanne

Freitagmorgen präsentierte sich das Stammhaus des Hotels Zur Tanne, in dem auch das Restaurant untergebracht ist, im dichten Schneefall.  Foto: Eggers

Freitagmorgen präsentierte sich das Stammhaus des Hotels Zur Tanne, in dem auch das Restaurant untergebracht ist, im dichten Schneefall. Foto: Eggers

Braunlage. Das Hotel Zur Tanne in Braunlage schließt zum Ende des Monats. Die Familie Fleischhacker hat das Gebäude-Ensemble an Rainer de Groot aus dem Großraum Hannover verkauft.

Von Michael Eggers Freitag, 13.01.2017, 15:37 Uhr

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De Groots Hus de Groot GmbH aus Wedemark gehört bereits unter anderem das benachbarte Hotel Viktoria und die ehemalige Post, in der das Unternehmen eine Luxus-Ferienwohnungs-Anlage betreibt.

Wie das Unternehmen die Tanne künftig nutzen möchte, steht indes noch nicht fest. „Wir arbeiten gerade an einem Konzept“, teilt de Groot auf Anfrage mit. Es sei aber geplant, das Nachbarhaus, in dem derzeit die Tafel untergebracht ist, abzureißen und dort Parkplätze zu bauen. Weiter wolle er das Stammhaus, das als Restaurant genutzt wird, sowie das Bachhaus erhalten. Was aus den anderen Gebäuden werde, sei ebenfalls noch unklar, erklärt der Unternehmer.

De Groot betont aber, dass er aus der Tanne etwas Tolles schaffen werde. Dies habe er ja auch bei der ehemaligen Post geschafft. Zudem ist de Groot in Braunlage dabei, ein ehemaliges Altenheim in der Herzog-Johann-Albrecht-Straße, das jahrelang leer stand, in eine Eigentumswohnanlage zu verwandeln. Von den geplanten zehn Einheiten seien bereits sieben verkauft. Die Fertigstellung sei für den Frühsommer geplant.

Der Unternehmer berichtet weiter, dass es aus seiner Sicht zu wenig Parkplätze in der Innenstadt gibt. Die Tanne habe derzeit drei Stellplätze im Freien plus vier in der Tiefgarage. „Das reicht nicht aus“, meint er, zumal es im benachbarten Viktoria ebenfalls immer wieder zu Engpässen komme, auch weil nicht nur Gäste die Hotel-Parkplätze nutzen.

Über den Kaufpreis habe er mit der Familie Fleischhacker Stillschweigen vereinbart, teilt de Groot mit. Das Angebot des Unternehmers sei aber so interessant gewesen, dass die Familie verkaufte, wie Hans Fleischhacker auf Anfrage mitteilte.

Die Hotelbetreiber hatten die vergangenen Jahre Probleme, Fachpersonal zu finden. Die Arbeit sei auf weniger Schultern verteilt worden. „Wir hatten sogar Schwierigkeiten, Auszubildende zu finden“, sagt Hans Fleischhacker. Seit fünf Jahren habe das Hotel nicht mehr ausgebildet. Aus diesem Grund sei das Angebot de Groots zur rechten Zeit gekommen.

Trotz dieser Probleme hat Küchenchef Rüdiger Fleischhacker das Niveau hochgehalten. Als einer der wenigen Betriebe des Harzes ist es der Tanne gelungen, während der vergangenen 13 Jahre in allen renommierten Restaurantführern zu erscheinen. Ob Michelin, Varta oder im Gault-Millault, in dem Fleischhacker neun Jahre hintereinander14 Punkte erreichte, stets war Braunlage durch die Tanne vertreten. Zuletzt waren es im Gault Millault immerhin noch 13 Punkte. „Wir gehören damit zu den 25 besten Restaurants in Niedersachsen“, sagt er.

Was sie künftig machen wollen, wissen Hans und Rüdiger Fleischhacker noch nicht. „Wir würden aber gerne in Braunlage wohnen bleiben“, erklären sie. Sie seien mit 41 Jahren (Hans) und 40 Jahren (Rüdiger) auch noch jung genug, um etwas Neues anzufangen. Zuletzt hat die Familie noch fünf Mitarbeiter beschäftigt, für die zum Ende des Monats ebenfalls Schluss sein wird.

Betroffen von dem Verkauf ist auch der Sozialverband Braunlage, der in dem zur Tanne gehörenden Nebengebäude die Tafel betreibt. „Wir haben das dem Verein zum Selbstkostenpreis überlassen“, sagt Fleischhacker. „Und wir müssen jetzt einen neuen Platz für die Tafel suchen“, teilt Ulrike Kleemann, die Vorsitzende des Sozialverbands, mit. Sie bittet interessierte Hauseigentümer in Braunlage, sich mit ihr in Verbindung zu setzen.

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