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Da gab’s gewaltig was auf die Ohren

<p>Die Bigband des Philharmonic Volkswagen Orchestra in der Kaiserpfalz. Foto: Dürich</p>

<p>Die Bigband des Philharmonic Volkswagen Orchestra in der Kaiserpfalz. Foto: Dürich</p>

Goslar. Die Bigband des Philharmonic Volkswagen Orchestra gestaltete das „Karl Wiehenkel Konzert“. Und das Publikum spendete begeistert Applaus.

Von Joachim Dürich Freitag, 24.06.2016, 14:28 Uhr

Da gab’s diesmal aber gewaltig was auf die Ohren: Die Bigband des Philharmonic Volkswagen Orchestra unter der Leitung von Johannes Rosenberger hatte beim „Karl Wiehenkel Konzert“ all’ die bekannten und beliebten Jazz-Klassiker im Programm, die immer wieder swingende Freude und beste Erinnerungen bringen.

Der unvergessene Glenn Miller mit seinem beseelenden Swing-Sound, oder der King of Swing Benny Goodman brachten gleich zu Beginn zusammen mit Tommy Dorsey, dem Gentleman of Swing, das wohlige Gefühl satter Bläsermusik im besten Klangbild.

Millers „Little brown jug“ zeigte echtes Jazz-Fühlen, das Piano gibt vor, die sanfteren Bläser in den Posaunen imitieren gekonnt, und spritzige Soli der Holzbläser begeistern – was dann nach kurzem Hinweis des Dirigenten das Publikum ermunterte, die Solisten stets mit anerkennendem Zwischenapplaus zu belohnen.

Und den gab’s dann ständig. Im „Don’t be that way“ von Benny Goodman gab die Band ordentlich Dampf und die Solisten sprühten nur so vor Spielfreude. Mit Tom Dorsey ging’s im „Song of India“ etwas geschmeidiger zu. Zarte Bläserspitzen tummelten sich auf dem gedämpften Teppich der Posaunen – bezaubernd dann das Schlagzeugsolo im Dialog mit der Zugposaune. Auch sein „Sentimental-Song“ gefiel samtweich und weit lockend – so haben wir früher die Damenwelt erobert.

Dann hat’s noch mal richtig geknallt: „Sing, sing sing“ von Louis Prima ging voll ab. Die furiose, minutenlange Stampede im Schlagzeug erinnerte locker an den legendären Gene Krupa (dem sie gewidmet war), ein Trommelfeuer, mit dem der leicht und locker moderierende Rosenberger seine gut 300 Zuhörer nicht in die Pause schickte, er gab zwei Count-Basie- Zugaben vom Feinsten.

Danach lebten Arrangements nach Woody Herman, dem musikalischen Wunderkind auf der Klarinette und gefeiertem Bandleader, abwechslungsreich auf. Mit dieser Musik aus den 30er und 40er-Jahren haben die Veranstalter den Publikumsgeschmack getroffen.

Open Air auf der Wiese wäre an diesem Tag eine gute Alternative gewesen, doch man gewöhnte sich an die Wärme und Phonstärke. Diese Klangfülle, die pure Lebensfreude widerspiegelt, ist eben doch richtig wohltuend. Da wurde gern mitgeschnipst, begeistert applaudiert und sich gefreut.

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