DRK-Drohneneinsatz: Clausthaler Modell ist landesweites Vorbild
Victoria Picker und Sven Peters sind zwei derjenigen, die im DRK-Ortsverein die Drohne steuern dürfen. Fotos: GZ-Archiv/Knoke
Die Fortbildung beim Deutschen Rote Kreuz im Oberharz wird zum landesweiten Vorbild: Sven Peters ist seit Kurzem Fachberater für den Drohneneinsatz. Neues gibt es derweil auch vom WIldemanner Ortsverein, der sich aus Altersgründen auflöst. .
Clausthal-Zellerfeld. Die Drohne des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Clausthal-Zellerfeld kam bisher bei sieben Personensuchen zum Einsatz. Schon bevor sie im Frühjahr 2020 offiziell in den Dienst gestellt wurde, hat sie einen 13-Jährigen in der Dämmerung aufgespürt, als er sich im oberen Innerstetal verirrt hat. Die Fortbildungen mit der DRK-Drohne klappen so gut, dass das Clausthaler Modell zum Vorbild geworden ist.
Neue Drohne für das DRK
Ein Großereignis für den Wildemanner Ortsverein war die Jahreshauptversammlung in der Wache am Rollplatz in Clausthal-Zellerfeld, es ging nämlich um dessen Auflösung. Vorsitzende Gerlinde Möller sagte, dass es ihrem 45 Mitglieder starken Verein nicht mehr möglich sei, das zu tun, was er immer gemacht habe. Die Bevölkerung sei geschrumpft und veraltet. Ein Beispiel: Vom DRK-Kreisverband sei vorgegeben, dass Helfer bei Blutspenden eigentlich nicht über 60 Jahre alt sein sollen. „Dann hätten wir aber nicht einen“, meinte Möller. Zudem seien auch nur noch an die 30 anstelle von 100 Spendern gekommen. Der Ortsverein würde zwar noch Ausflüge für Senioren veranstalten, aber dafür allein bräuchte es ihn ja nicht, so Möller.
Die Idee, dass sich die Wildemanner an den Clausthal-Zellerfelder Verein anschließen, lag nah und wurde auch einstimmig beschlossen. Einen Schulterschluss zwischen den Städten habe es ja auch schon bei der Eingemeindung 2015 gegeben, sagte Clausthals zweite DRK-Vorsitzende Eva Peinemann. Ab 1. Januar 2022 sollen die Wildemanner zum großen Ortsverein gehören. Die nötigen Formalien mit dem Kreisverband seien unter viel Bürokratie-Aufwand auch schon geklärt worden.
Die Wache am Rollplatz sei definitiv kein Neubau, wurde im Jahresbericht des Vorstandes herausgestellt. Peinemann las die Zeilen des erkrankten ersten Vorsitzenden Carsten Eisfelder vor. Glücklicherweise würden die Duschen in der Wache wieder funktionieren. Die Heizung mache dem DRK jedoch nach wie vor Sorgen. Gerade in der kalten Jahreszeit falle sie häufig aus und könne immer wieder nur notdürftig repariert werden. Über kurz oder lang müsse daher eine Heizung angeschafft werden.
Um für die Einsätze gewappnet zu sein, hat das DRK für neue Ausrüstung in den vergangenen zwei Jahren rund 50.000 Euro investiert, hieß es im Kassenbericht. So sei für die Bergwacht-Einsätze, die über die Jahre gestiegen seien, neben der Drohne unter anderem ein Gelände-Quad angeschafft worden.
Die Neuwahlen gingen schnell und ohne Veränderungen über die Bühne. Eisfelder teilte mit, dass er trotz seiner Erkrankung für eine Wiederwahl zum Vorsitzenden zur Verfügung stehe – dem Angebot folgten alle DRK-Mitglieder ohne Einsprüche.
Sie bestätigten ebenfalls Eva Peinemann als zweite Vorsitzende, Jürgen Müller als Bereitschaftsleiter, Stefanie Kindermann als Leiterin des Jugendrotkreuzes, Bianca John als Leiterin der Blutspende, Marco Nowak als Schatzmeister, Randolf Hoffmann als Schriftführer und Dr. Lutz Dekowski als Bereitschaftsarzt.
Ehrenvorsitzender Dr. Leopold von Gersternbergk-Helldorff, Randolf Hoffmann (von links) und Eva Peinemann (3. von rechts) mit den Geehrten: Sebastian Lex (3. von links) ist 30 Jahre im DRK, Sven Peters und Melanie Wellenthin zehn Jahre.