Brennecke-Mitarbeiter haben Kündigungen erhalten
<p>Das Aus für Brennecke Harzer Wurstwaren in Posthof ist besiegelt. Foto: Kühlewind</p>
Posthof. Nun ist es amtlich: Für Brennecke gibt es keine Rettung aus der Insolvenz, das Unternehmen in Posthof ist pleite. Bei dem Wurstwarenhersteller läuft laut Insolvenzverwalter Henning Jung in dieser Woche die Produktion aus. „Die Ware für das Ostergeschäft wird noch abgearbeitet“, sagt der Rechtsanwalt aus Salzgitter.
Die Beschäftigten haben die Kündigungen am 10. April per Einwurfeinschreiben erhalten. An diesem Tag war bei einer Betriebsversammlung auch über das Ende des Unternehmens informiert worden.
Die Firma war seit Jahren mit der Lohnzahlung immer wieder in Rückstand geraten. Bei der Aufarbeitung des Falls muss nun auch geprüft werden, ob möglicherweise eine Insolvenzverschleppung vorliegt.
Ein Ehepaar aus Liebenburg wartet bis heute auf die Auszahlung von mehreren Tausend Euro, obwohl im Oktober vergangenen Jahres ein Urteil des Arbeitsgerichts Braunschweig über die Rechtmäßigkeit der Lohnansprüche erging.
In einem Kündigungsschreiben, das der Redaktion vorliegt, heißt es, dass der Insolvenzverwalter das Arbeitsverhältnis „aus betriebsbedingten Gründen zum 31.07.2019“ kündigt. Angesichts der unterschiedlichen Ausgestaltung der Mitarbeiterverträge könnten die Arbeitsverhältnisse zu unterschiedlichen Zeitpunkten auslaufen, sagt Jung. Die Kündigungsfrist belaufe sich auf maximal drei Monate.
Am 1. April war das Insolvenzverfahren bei Brennecke eröffnet worden, nachdem der Insolvenzverwalter eine Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit des Betriebs festgestellt hatte (GZ berichtete).
Kürzlich habe sich dann auch der letzte Interessent aus dem Thüringischen abgewandt, sodass ein Firmenverkauf nicht mehr möglich erschien, berichtet Jung.
Die Kündigung betrifft 47 Mitarbeiter. Bei der Betriebsversammlung am 10. April war ein Vertreter der Agentur für Arbeit, um Fragen der Beschäftigten zu beantworten, denen nun Arbeitslosigkeit droht.