Berlin-Reise endet mit viel Verdruss
Mannschaftsführer Lutz Lucht und die Herren 55 des TKG fühlen sich beim Berliner Renommierclub Blau-Weiß nicht auf die feine Art behandelt. Foto: Drechsler
Lutz Lucht kann es immer noch nicht fassen. „Das war das schlimmste Punktspiel, das ich je erlebt habe“, sagt der Mannschaftsführer der Herren 55 des TK Goslar, Aufsteiger in die Tennis-Regionalliga Nord-Ost. Für sie ist im Spielbericht eine 1:8-Niederlage beim TC Blau-Weiß Berlin verzeichnet, bei der es womöglich nicht bleibt. Der TKG hat nämlich Einspruch eingelegt.
Lutz Lucht kann es immer noch nicht fassen. „Das war das schlimmste Punktspiel, das ich je erlebt habe“, sagt der Mannschaftsführer der Herren 55 des TK Goslar, Aufsteiger in die Tennis-Regionalliga Nord-Ost. Für sie ist im Spielbericht eine 1:8-Niederlage beim TC Blau-Weiß Berlin verzeichnet, bei der es womöglich nicht bleibt. Der TKG hat nämlich Einspruch eingelegt.
Grund für den formellen Protest: Die Goslarer sehen einen Verstoß des Oberschiedsrichters, der es den Gastgebern ermöglichte, über eine geänderte Spielreihenfolge selbst zu entscheiden. „Das wäre aber seine Aufgabe gewesen“, sagt Lucht.
Was sich nach einer Lappalie anhört, hat einen triftigen Grund. Zwei Spieler des TKG, Jürgen Popitz und Ralf Stoiyke, blieben bei der Anreise im Stau stecken und trafen erst nach Spielbeginn in Berlin ein. Die Blau-Weißen ließen sich jedoch weder auf einen späteren Beginn noch eine andere Spielreihenfolge ein. Der Renommierklub aus dem Grunewald kann die Punkte gut gebrauchen, er steckt wie der TKG im Abstiegskampf.
Besonders bitter: Popitz war für den erkrankten Dirk Hüsecken eingesprungen, obwohl er anschließend zum Nachtdienst musste. So war er acht Stunden im Auto unterwegs, ohne einmal gegen den Ball schlagen zu können. Stoiyke half ebenfalls nur aus und hatte sich laut Lucht ein Hotelzimmer in Berlin genommen, weil er dort am nächsten Tag eine Einladung hatte. Als er am Platz auftauchte und erfuhr, dass er nicht mehr spielen durfte, verschwand er wutentbrannt. „Aufgrund dieser Erfahrung möchte er keine Punktspiele mehr bestreiten“, berichtet Lucht.
Damit nicht genug des Verdrusses, denn beide müssen auch noch 80 Euro Strafgeld wegen Nichtantretens bezahlen. Die ersparte sich Dr. Jörg Wehmeyer, der nach einer Knieverletzung eigentlich nur im Doppel aushelfen wollte, dann aber ein Einzel absolvierte, das er nach fünf Spielen aufgab. „Er ist auch noch verhöhnt worden“, berichtet Lucht. Er selbst war um 9 Uhr auf einer anderen Strecke angereist und kehrte um Mitternacht zurück – mit knurrendem Magen.
Die Goslarer verzichteten nämlich nach den Vorkommnissen auf das übliche gemeinsame Essen, was ihnen weitere unfreundliche Bemerkungen aus Berliner Reihen eingebracht habe, so Lucht. Er wolle jedoch nicht generalisieren, denn es habe auch Spieler der Blau-Weißen gegeben, die kein Verständnis für das Verhalten gezeigt hätten.
Der TKG hofft nun, durch den Einspruch eine Neuansetzung der Partie zu erreichen. „Wir wollen eine faire Chance“, sagt Lucht. Das nächste Punktspiel steigt am 9. Juni im Übrigen wieder in Berlin, diesmal beim TC GW Nikolassee.
TC Blau-Weiß Berlin – TKG 8:1. Michael Krull 3:6, 6:7, Lutz Lucht 3:6, 1:6, Jörg Oelmann 0:6, 3:6, Al-fred Kowalski 2:6, 3:6; Krull/Lucht 7:5, 7:6, Oelmann/Kowalski 0:6, 4:6