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Auch Bilder können die Reiselust entfachen

Galerieleiter Hans Manhart (l.) eröffnete die Ausstellung mit Fotografien von Sylvia und Claus Kempe. Foto: Schlegel

Galerieleiter Hans Manhart (l.) eröffnete die Ausstellung mit Fotografien von Sylvia und Claus Kempe. Foto: Schlegel

Bad Harzburg. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Aber wenn zwei viele Reisen tun, dann können sie ganz viel erzählen –und auch zeigen. Im Fall des Ehepaars Sylvia und Claus Kempe sind das beispielsweise 70000 Fotos, die meisten aus dem asiatischen Raum. 43 davon präsentieren sie seit dem Wochenende in der Bad Harzburger Rathausgalerie.

Von Holger Schlegel Montag, 28.08.2017, 12:27 Uhr

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Bad Harzburg. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Aber wenn zwei viele Reisen tun, dann können sie ganz viel erzählen –und auch zeigen. Im Fall des Ehepaars Sylvia und Claus Kempe sind das beispielsweise 70000 Fotos, die meisten aus dem asiatischen Raum. 43 davon präsentieren sie seit dem Wochenende in der Bad Harzburger Rathausgalerie.

Man kann sich nun darüber streiten, ob Fotografien von Tempeln, Statuen, Kultstätten und anderen religiösen Objekten Kunst sind. Einige würden sagen, „durchaus“, aber Claus Kempe selbst möchte diesen Anspruch an die Arbeiten gar nicht stellen. In erster Linie fotografieren er und seine Frau dokumentarisch. Allerdings sind die Motive derart außergewöhnlich, opulent und besonders, dass aus den Bildern am Ende doch wieder Kunst wird. Ob die Kempes das wollen oder nicht.

Philosophische Gedanken

Galerieleiter Hans Manhart, der mit dem Ehepaar befreundet ist, ging allerdings in seiner Einführung während der Vernissage am Sonntag weniger auf die künstlerischen Aspekte der Exponate, als auf die philosophischen Gedanken zum Reisen ein. Er sprach von nachhaltigen Eindrücken, von denen manch Reisender lange zehrt. Und von der Illusion, der man hingegen erliege, wenn man daheim am Computer via Internetfotos reist, anstatt selbst der Lust am Verschwinden zu frönen. Er sprach vom Bahnhof als mystischen Platz, an dem man den süßen Duft der Ferne spürt.

Claus Kempe erzählte anschließend von den vielen Reisen, die er mit seiner Frau schon in fast alle Länder Asiens unternommen hat. Unter anderem war auch eine ganzjährige Weltreise dabei.

Die beiden lieben Asien, die Natur, die liebenswerten Menschen, die Mystik verquickt mit Kultur und Religion. Natürlich sei die Auswahl der Bilder für die Ausstellung subjektiv, er hoffte aber, damit trotzdem einen guten Eindruck über die Vielfalt der Länder und der Religionen vermitteln zu können.

Buch ist in Arbeit

Das Lehrerehepaar hat bisher über seine Reisen Vorträge gehalten, auch ein Buch ist in Arbeit. Die Ausstellung in Bad Harzburg ist die erste der beiden. Aber eine, bei der man die Leidenschaft der Kempes für Asien und das Reisen deutlich spürt.

Wer auch einmal Kultstätten und Religionen sehen will, hat dazu noch bis 17. November in der Rathausgalerie Gelegenheit. Und vielleicht stellt sich schon beim Anschauen die Reiselust ein. Die übrigens laut Manhart noch mit einem ganz anderen Gefühl einhergeht: dem Heimweh. Denn vielleicht fährt der eine oder andere ja auch „nur“ fort, um diese Wehmut zu erleben, die einem im Herzen zeigt, wo man seine Heimat hat.

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