2,5-Millionen-Projekt geht an den Start
Architekt Dominik Ehbrecht, Bauherr Thomas Dinger und Bauunternehmer Othmar Ernst setzten die Spaten an und starteten damit offiziell die Bauarbeiten. Foto: Schlegel
Bad Harzburg. Viele Passanten warteten schon neugierig und auch der Bürgermeister wurde bereits bei Thomas Dinger vorstellig, um zu fragen, wann es denn nun losgehen würde.
Die Antwort: Am 22. September. Um 11 Uhr stach der Juwelier (symbolisch) den Spaten in die Erde und gab damit den Startschuss für den Bau eines neuen Geschäfts- und Wohnhauses in exponierter Lage. Unmittelbar im Stadtzentrum investiert Dinger 2,5 Millionen Euro.
Im Januar hatte Dinger seine Pläne der Öffentlichkeit vorgestellt, wenige Wochen später wurde das bisherige Gebäude, ein 70er-Jahre Bau, abgerissen. In dem Haus hatte Dingers Familie seit Jahrzehnten ihr Juweliergeschäft betrieben, doch das Haus war in die Jahre gekommen. Und genug Platz bot es auch nicht.
Doch nach dem Abriss ruhte erst einmal still der See beziehungsweise die Baustelle. Hauptgrund: Bauunternehmen haben volle Auftragsbücher, „da muss man sich anstellen“, so Dinger. Aber nun geht es los. Gestern erfolgte der obligatorische erste Spatenstich, bei dem Dinger Assistenz von Architekt Dominik Ehbrecht und Bauunternehmer Othmar Ernst hatte. Während die drei symbolisch ein wenig im Erdreich kratzten, rumorte hinter ihnen schon der Bagger und der Kran wurde aufgebaut. Nun soll zügig der Rohbau hochgezogen werden, Architekt Ehbrecht hofft, bei günstiger Wetterlage damit im Februar oder März fertig zu sein. Danach geht es an den weiteren Ausbau des Gebäudes, im Oktober kommenden Jahres soll alles vollendet sein.
Ganz unproblematisch ist der Bau nicht. Was für den Bauherrn letztlich ein Vorteil ist, nämlich die zentrale Lage direkt in der Stadtmitte, ist für die Bauarbeiter ein Hindernis. „Wir bauen hier nicht auf der grünen Wiese“, so Othmar Ernst. Soll heißen: Rings um den eigentlichen Bauplatz gibt es keine Ausweichflächen, alles muss sich unmittelbar auf dem Grundstück direkt in einer belebten Geschäftsstraße abspielen.
Dort soll in einem Jahr ein dreistöckiges Gebäude plus Penthouse stehen. Einen Namen hat es auch schon: „Stadthaus Wilhelmine“. Im Erdgeschoss wird der Juwelier seinen Laden beziehen, der dann knapp 250 Quadratmeter groß sein wird. Wer genau in das zweite Geschäft zieht, steht laut Dinger noch nicht fest, wahrscheinlich jemand aus der Bekleidungsbranche.
In den übrigen Etagen werden 13 Wohnungen mit einer Größe von bis zu 90 Quadratmetern entstehen. Insgesamt investiert Thomas Dinger 2,5 Millionen Euro in den Neubau, der das Gesicht des Stadtzentrums verändern wird. „Zum Positiven“, wie er hofft, aber die Resonanz aus der Bevölkerung seit Bekanntwerden der Pläne sei wohlwollend gewesen und habe ihn in seinem Vorhaben bestärkt.
So soll das neue Stadthaus Wilhelmine aussehen, wenn es im Oktober 2018 fertig ist. Grafik: ES Architekten