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40-jähriger Langelsheimer vermisst

GZ Plus IconUmfangreiche Suche nach Schwimmer dauert an

DLRG und Feuerwehr sind am Sonntag im Einsatz.

DLRG und Feuerwehr sind am Sonntag im Einsatz. Foto: Heine

Ein 40-jähriger Mann versinkt am Sonntag in der Talsperre. Er will mit seiner Partnerin zur Staumauer schwimmen. Polizei, Feuerwehr und DLRG sind im Einsatz. Welche Möglichkeiten haben sie?

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Von Andrea Leifeld
Dienstag, 24.06.2025, 04:00 Uhr

Langelsheim. Unter Hochtouren verläuft noch immer eine Vermisstensuche in der Innerstetalsperre. Ein Mann, nach derzeitigen Erkenntnissen ein 40-jähriger Langelsheimer, wird seit Sonntagnachmittag vermisst. Er wollte mit seiner Partnerin die Talsperre von der Campingplatzseite in Richtung Staumauer durchschwimmen, als er plötzlich in den Fluten versinkt. Derzeit wird definitiv vom Tod des Mannes ausgegangen. Die Einsatzleitung wurde inzwischen an die Polizei übergeben.

Sonntagnachmittag gegen 16.38 Uhr erreichte der Alarm die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Ortsgruppe Langelsheim, die an jenem Hitzesonntag die Aufsicht an der Talsperre leistete. Gleichzeitig mit den Wasserrettern wurde die Feuerwehr Langelsheim alarmiert. Zu jenem Zeitpunkt war der Mann schon etliche Minuten unter der Wasseroberfläche verschwunden.

DLRG und Feuerwehr sind am Sonntag im Einsatz.

DLRG und Feuerwehr sind am Sonntag im Einsatz. Foto: Heine

„Die Partnerin musste sein Verschwinden ja erst bemerken, zum Ufer schwimmen und dort Hilfe finden“, erklärt Markus Romainschick als Vorsitzender der DLRG Ortsgruppe, der bei jenem Nachmittag als Bootsführer im Einsatz war, wie schnell in solch einem Fall lebenswichtige Minuten dahin rasen: Das Rettungsboot der DLRG befand sich zu jenem Zeitpunkt am anderen Ende der Talsperre und musste nach dem Alarm die vermeintliche Unglücksstelle auch erst erreichen. Die Suche mithilfe der DLRG-Taucher dauerte über den Nachmittag und wurde erst am späten Abend abgebrochen. Die Ortsgruppe Langelsheim war mit einem Taucher im Einsatz und erhielt Unterstützung durch die Ortsgruppe Goslar. Michael Ebeling aus Goslar war der Taucheinsatzführer, so Romainschick.

Mit Booten, Drohnen und Tauchern: Neben den vielen Einsatzkräften kommt bei der Suchaktion auch einiges an Technik zum Einsatz – wie das Boot „Luchs“ der DLRG.

Mit Booten, Drohnen und Tauchern: Neben den vielen Einsatzkräften kommt bei der Suchaktion auch einiges an Technik zum Einsatz – wie das Boot „Luchs“ der DLRG. Foto: Heine

Für Montagnachmittag waren weitere Suchmaßnahmen geplant, so der Einsatz eines Sonar-Bootes der Polizei und weiteren Polizeitauchern, schilderte Polizeipressesprecher Thorsten Ehlers auf Nachfrage der GZ am Montag zur Mittagszeit.

Ebenso soll es eine weitere Wasseroberflächensuche durch die DLRG Ortsgruppe geben. Aber eigentlich sei das zu jenem Zeitpunkt, knapp 24 Stunden nach dem Verschwinden, nicht erfolgversprechend, denn ein lebloser Körper wird erst nach zwei bis vier Tagen auftreiben, erklärt Romainschick dazu. Gegebenenfalls könne noch ein Sonar im DLRG Bezirk Braunschweig angefordert werden. „Wir stehen natürlich parat, wenn die Polizei unsere Unterstützung braucht“, so Markus Romainschick.

Die Talsperre selbst ist derzeit nur zu 40 Prozent gefüllt, aber einen wirklichen Vorteil bei der Suche bringe das nicht, erklärt er weiter. Da kann der Gesuchte noch immer in acht bis 15 Metern Tiefe liegen. „Das Sediment am Grund der Talsperre ist zudem wie eine Puddingmasse. Bei der kleinsten Bewegung wirbelt sie auf. Da beträgt die Sichtweite kaum einen Meter“, erklärt er.

Die umfangreiche Suche beginnt am Sonmntagnachmittag umgehend.

Die umfangreiche Suche beginnt am Sonmntagnachmittag umgehend. Foto: Heine

Weitsichtig gibt Romainschick jeden Schwimmer, der in der Talsperre schwimmen geht, die Empfehlung, das eigene Können niemals zu überschätzen. Das Gewässer hat teils heftige Strömungen, Winde, unterschiedliche Wassertemperaturen und Tiefen. Da sei es auch für einen geübten Schwimmer keine Schande, eine Boje oder eine andere Rettungshilfe mitzuführen, die einem im Notfall über Wasser halten kann.

Derzeit wird davon ausgegangen, dass der Mann nur noch tot geborgen werden kann. Es habe zwar in der Vergangenheit schon Fälle gegeben, dass ein Schwimmer Schuhe und Brille am Ufer abgelegt hat, diese dann beim Zurückkommen aus der Talsperre vergaß und eine Suchaktion zum vermeintlichen „Badeunfall“ eingeleitet wurde – aber das sei hier nicht der Fall, da er ja mit einer Partnerin im Wasser war.

Der letzte tödliche Badeunfall in der Innerstetalsperre ereignete sich 2019, erinnert Markus Romainschick weiter. Damals erlitt ein 58-jähriger, bereits herzkranker Mann aus Bernburg beim Schwimmen einen Herzschlag.

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