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Schnee und Sonnenschein

GZ Plus IconStart der Wintersportsaison im Harz: Was Besucher erwartet

Ein Mann fährt auf Skiern bei Sonnenschein den verschneiten Berg hinunter.

Was für ein Traumstart: Bei Sonnenschein und idealen Pistenbedingungen können die Skifahrer in Sonnenberg die Hänge hinunterfahren. Foto: Privat

Was für ein Start in die Wintersaison: Am Wochenende gab es bei Sonnenschein die ersten vollen Ski- und Rodelhänge. Doch wie geht es weiter? Die GZ hat sich umgehört.

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Von Michael Eggers
Montag, 24.11.2025, 16:00 Uhr

Braunlage. Da hat es Petrus mal sehr gut mit der Stadt Braunlage gemeint. Mit Sonnenschein und viel Schnee hat am Wochenende die Wintersportsaison begonnen. Und wenn das Wetter sich hält, geht es munter weiter, und zwar auf Skiern, Snowboards und Schlitten.

Sonnenberg

Traditionell die ersten im Harz, die ihre Skilifte in Betrieb nehmen, sind die Sonnenberger. Am Samstag und Sonntag ging es ganz entspannt los, wie Liftbetreiber Oliver Schmidt auf Anfrage mitteilt. Die Anlagen seien gerade vom TÜV kontrolliert und abgenommen worden, und da habe er spontan beschlossen, die Saison zu eröffnen, zunächst am Sonnenhang. Der Andrang an Ski- und Snowboardfahrern habe sich zwar in Grenzen gehalten, das sei aber zu Beginn sehr gut. „Es herrschte eine fröhliche und entspannte Stimmung“, meinte er.
Menschen stehen vor einer Ski-Hütte, um sich auf das Ski- und Schlittenfahren vorzubereiten.

Am Hasselkopf in Braunlage haben die Wintersportler nicht nur den Rodellift eingeweiht, sondern auch die Sonne und das gastronomische Angebot des neuen Betreibers genossen. Foto: Eggers

Die noch geringe Resonanz habe dafür gesorgt, dass es kaum zu Wartezeiten am Lift gekommen sei. Da habe es auch keine Probleme gegeben, dass zu Saisonstart aus personellen Gründen der Gastrostand noch nicht habe eröffnet werden können. Wie Oliver Schmidt weiter berichtet, würden die Lifte nach einem Ruhetag gestern heute wieder in Betrieb genommen.
Die Wurmbergseilbahn-Gesellschaft beschneit die Hänge am Hexenritt.

Sieht schon schön weiß aus, reicht aber noch nicht zum Skifahren: Die Wurmbergseilbahn-Gesellschaft beschneit die Hänge am Hexenritt. Foto: Privat

Skiwiese am Rathaus

Mit Sascha Schulze haben der Ski- und der Rodellift auf der Skiwiese am Rathaus einen neuen Betreiber, wie Dirk Becker, der Geschäftsführer der Braunlage-Tourismus-Gesellschaft (BTG), mitteilt. Schulze betreibt bereits seit Jahren eine Skischule in der Wintersportstadt, zudem hat er auch einen Skiverleih. Er hat außerdem direkt am Rodelhang einen größeren Stand, an dem er Getränke und kleine Speisen anbietet.
Menschen stehen bei Apres-Ski draußen an Stehtischen und unterhalten sich.

Apres-Ski wird am Hasselkopf groß geschrieben. Foto: Eggers

Am vergangenen Wochenende bildeten sich nicht nur vor dem Stand längere Schlangen. Auch der Rodellift, der zu den Öffnungszeiten ununterbrochen durchlief, war gut besucht. „Den Skilift konnten wir aber wegen der geringen Schneehöhe noch nicht in Betrieb nehmen“, erklärt Sascha Schulze.

Sobald aber ausreichend Schnee liege, schalte er auch die Skilifte ein“, erklärt der neue Betreiber. Er wolle auch den in der Stadt beliebten Nachtskilauf seiner Vorgänger weiter anbieten, berichtet er. Der Freitag und der Samstag seien dabei gesetzt, er könne sich aber auch vorstellen, in der Woche beispielsweise am Dienstag und Donnerstag Flutlicht und Skilift abends einzuschalten.
Menschen fahren mit Schlitten den verschneiten Berg hinunter.

Munter Rodeln, ohne den Schlitten den Hang am Hasselkopf hochziehen zu müssen, das funktioniert jetzt am Hasselkopf in Braunlage. Foto: Eggers

„Ich will da mal mit der Wurmbergseilbahn-Gesellschaft sprechen“, kündigt er an. Das Unternehmen bietet bei ausreichender Schneelage mittwochs, freitags und samstags am Hexenritt Nachtskilauf an.„Vielleicht können wir das in der Woche ein wenig entzerren, wenn es das Angebot nicht nur mittwochs gibt“, erklärt er.

Hasselkopf

Ebenfalls neu, allerdings schon ein bisschen länger bei der BTG unter Vertrag ist der Pächter der Liftanlage am Hasselkopf, Thomas Rust. Er ist fulminant und mit großem Medieninteresse in die Wintersaison gestartet. Am Hasselkopf waren am Wochenende nicht nur die Schlittenfahrer unterwegs, auch viele Nachbarn nutzen das Angebot, bei Kaiserwetter Glühwein zu trinken und Bratwurst zu essen. „Mir haben unheimlich viele Braunlager gesagt, wie toll das sei, dass der Lift wieder in Betrieb ist“, berichtet Rust auf GZ-Anfrage. Für sie sei es fast ein Festtag gewesen, dass der Lift nach mehr als fünf Jahren Pause einmal wieder in Betrieb ging. Mit diesem emotionalen Aspekt habe er nicht gerechnet.

Auch das Fernsehen und weitere Medien seien am Wochenende am Hasselkopf gewesen, um darüber zu berichten, wie ein Ski- in einen Rodellift verwandelt wird. Der neue Betreiber freut sich über das Interesse und kündigt an, bei entsprechender Schneelage schon am nächsten Wochenende wieder in Betrieb zu gehen.
Auf der Skiwiese am Rathaus treffen sich Menschen zur Stärkung.

Auf der Skiwiese am Rathaus gibt es ebenfalls ein umfangreiches gastronomisches Angebot, das nach dem Rodeln der Treffpunkt ist. Foto: Eggers

Wurmberg

Auf das nächste Wochenende und weiter Temperaturen unter dem Gefrierpunkt hofft auch die Wurmbergseilbahn-Gesellschaft. Am höchsten Berg Niedersachsens haben sie am Wochenende schon mit der Beschneiung begonnen. „Zunächst zu Testzwecken“, wie Mitarbeiter Tim Rewers auf Anfrage mitteilt. Das Ergebnis sei auch noch nicht so wie erhofft. „Es war zu stürmisch“ erklärt er. Der technische Schnee sei meist verweht und habe nicht so wie gewünscht mit den schweren Raupen auf den Pisten verteilt werden können.
Familien stehen vor einer verschneiten Landschaft mit ihrem Ski-Equipment.

Per Lift geht es am Sonnenberg nach oben. Der erste Skispaß im Harz der Saison beginnt. Foto: Privat

Das Unternehmen bleibt aber am Ball. „So bald sich die Gelegenheit ergibt, beschneien wir weiter“, erklärt der Seilbahn-Mitarbeiter. Und wenn dann ausreichend Schnee liegt, könnte schon zum nächsten Wochenende die Skisaison auch am Wurmberg beginnen. Dazu müssten aber die Bedingungen stimmen, sagt Tim Rewers. Am vergangenen Wochenende sei erst einmal nur am Hexenritt gerodelt worden, berichtet er weiter. Die Wintersportler konnten aber den sogenannten Zauberteppich nutzen, der schon in Betrieb genommen worden ist, um den Hang hinauf zu kommen.

Hohegeiß/St. Andreasberg

In Hohegeiß blieben die Aufstiegshilfen auch erst einmal ausgeschalten. „Wenn aber am Wochenende ausreichend Schnee liegt, gehen wir in Betrieb“, sagt Thomas Rust vom Ski- und Rodelcentrum am Brand. Und das gelte für den Rodel- und auch den Skilift. An diesem Wochenende sei die Schneelage allerdings noch nicht so gewesen, dass die Lifte hätten in Betrieb genommen werden können.
Die Pistenraupe ist dabei, den technisch erzeugten und natürlichen Schnee auf dem Hang am Hexenritt zu verteilen.

Die Pistenraupe ist dabei, den technisch erzeugten und natürlichen Schnee auf dem Hang am Hexenritt zu verteilen. Foto: Privat

Ähnlich wie in Hohegeiß sah es auch am Matthias-Schmidt-Berg aus, wie auf Anfrage Karsten Otto, der Geschäftsführer der Alberti-Lift-Betriebe, mitteilt. „Sollte aber ausreichend Schnee liegen, starten wir die Saison“, sagt er. Wenn aber wie derzeit noch Steine auf der Piste hervorlugen, würden die Lifte nicht fahren. Der steinige Untergrund sei am Matthias-Schmidt-Berg auch ein Problem. Um da Ski fahren zu können, müsse schon mehr Schnee liegen, als wenn beispielsweise eine Wiese den Untergrund bilde.

Familien stehen mit Schlitten auf dem verschneiten Berg.

Auf der Skiwiese am Rathaus ist zum Start der Wintersaison in Braunlage zumindest aus Sicht der Schlittenfahrer jede Menge los. Der Rodellift ist unermüdlich im Einsatz. Foto: Eggers

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