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Versicherung zahlt nicht

GZ Plus Icon„Wie ein Schlachtfeld“: Wildschweine zerstören Clausthaler Garten

Die Wildschweine haben im Garten der Familie Creutzig in Clausthal-Zellerfeld ganze Arbeit geleistet.

Die Wildschweine haben im Garten der Familie Creutzig in Clausthal-Zellerfeld ganze Arbeit geleistet. Foto: Privat

Der Garten der Familie Creutzig in Clausthal-Zellerfeld ist von Wildschweinen verwüstet. Fotos dokumentieren die Schäden, doch die Versicherung zahlt nicht. Die Familie sucht nach Schutzmaßnahmen für die Zukunft.

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Von Corinna Knoke
Dienstag, 09.09.2025, 19:45 Uhr

Clausthal-Zellerfeld. Der Garten der Familie Creutzig in der Altenauer Straße in Clausthal-Zellerfeld war am Wochenende nicht mehr wiederzuerkennen. Rund um die Wäschespinne, den Spielturm und das Trampolin türmte sich die Erde, der Rasen war komplett umgegraben. „Die Wildschweine haben fast jeden Grashalm zunichtegemacht“, erzählt Sven Creutzig. Was zuvor ein liebevoll gepflegtes Grundstück von 600 Quadratmetern war, sah jetzt aus wie ein Schlachtfeld.

Vor drei Wochen hatten die Tiere das Grundstück bereits einmal besucht. Doch diesmal wollten sie richtig „Hallo sagen“, sagt Creutzig beschönigend, auch wenn er die Zerstörung kaum fassen kann. Die Familie dokumentierte sofort den Schaden mit Fotos – auch für die Versicherung. Doch schnell wurde klar, dass Wildschäden im privaten Garten in der Regel nicht abgedeckt sind. Nur durch Zusatzmodule in Versicherungen könnte solch ein Schutz möglich sein. Noch frustrierender: Seit ein paar Wochen hängt eine Wildkamera im Garten. Sie ist jedoch in die falsche Richtung ausgerichtet, sodass die Tiere unbemerkt blieben.

Über Nacht ist der Garten nicht mehr wiederzuerkennen, Familie Creutzig spricht von einem „Schlachtfeld“.

Über Nacht ist der Garten nicht mehr wiederzuerkennen, Familie Creutzig spricht von einem „Schlachtfeld“. Foto: Privat

Angst vor Rückkehr der Wildschweine

Die Creutzigs stehen nun vor der Herausforderung, den Garten wieder herzurichten. Mit Harke und Schaufel sollen die großen Erdklumpen zurück in die Löcher gedrückt und der Boden gelockert werden, bevor der Rasen nachgesät wird. Doch die Angst bleibt, dass die Wildschweine bald zurückkehren. Den Garten einfach in dieser Kraterlandschaft zu belassen, ist für die Familie keine Option.

Wildschweine wüten im Garten

© Privat 00:48 min
Familie Creutzig aus Clausthal-Zellerfeld hat Besuch von Wildschweinen, die ihren Garten wie ein Schlachtfeld zurücklassen.

Die Clausthaler informierten sich daher gleich über Schutzmaßnahmen: Ein stabiler Zaun könnte helfen. Bei der Größe ihres Gartens schätzen sie die Kosten auf bestimmt 5000 Euro. Für die Familie ist das eine Summe, die nicht einfach so aufzubringen ist.

Wie in St. Andreasberg?

„Es muss etwas passieren“, findet Sven Creutzig und verweist auf St. Andreasberg her. Dort war die Situation im vergangenen Jahr aber noch drastischer. In der Bergstadt streiften die Wildschweine tagsüber über Straßen, verloren jede Scheu, und sogar ein Hund fiel den Tieren zum Opfer. Nur deshalb konnte die Stadt Braunlage beim Landkreis Goslar eine Sondergenehmigung für Lebendfallen erreichen.

Die Wildschweine wüten im Garten der Creutzigs und bescheren der Familie viel Arbeit.

Die Wildschweine wüten im Garten der Creutzigs und bescheren der Familie viel Arbeit. Foto: Privat

Trotz der Verwüstungen in Clausthal-Zellerfeld und dem Altenauer Kurpark sei die Lage laut Jägerschaft Goslar dennoch ein anderes Kaliber. Sofort meldeten die Creutzigs den Vorfall der Polizei. Doch auf privatem Grundstück können die Beamten kaum helfen. Die Familie informierte zudem das Ordnungsamt der Stadt, dem aber auch die Hände gebunden sind.

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