Okeraner Bluttat: Der Ehemann sitzt in U-Haft und schweigt
Tatort am Müllerkamp: Ein Kamerateam von RTL dreht am Haus, in dem der Angriff auf die Frau erfolgte. Foto: Epping
Was hat den Ehemann getrieben, als er in Oker am frühen Montagmorgen seine Frau attackierte? Die Ermittler gehen davon aus, dass er seine Frau im Schlaf mit brennbarer Flüssigkeit übergossen und angezündet hat. Die Untersuchungen laufen.
Oker. Der mutmaßliche Täter sitzt in Untersuchungshaft und schweigt: Nach dem gewaltsamen Tod einer 40-jährigen Mutter von vier Kindern herrscht nicht nur in der Nachbarschaft Entsetzen. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen den 50-jährigen Ehemann der Toten wie berichtet wegen Mordes.
Nach Auskunft von Sprecher Hans Christian Wolters stützt die Behörde ihre Anschuldigungen auf niedrige Beweggründe, Grausamkeit und Heimtücke. Laut Wolters sehen die Ermittler die Merkmale deshalb erfüllt, weil sie davon ausgehen, dass der Mann seine Ehefrau im Schlaf überrascht, sie mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen hat und wohl Eifersucht im Spiel gewesen ist. Die Ermittlungen haben aber gerade erst begonnen.
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Psychische Probleme als Ursache?
So wird laut Wolters aber auch dem Verdacht nachgegangen, ob beim Angreifer psychische Probleme eine Rolle gespielt haben könnten. Im Umfeld der Familie wird diese Ursache nach nicht offiziell bestätigten GZ-Informationen ebenfalls für möglich gehalten. Die vier Kinder sind demnach aktuell bei einem Bruder der toten Mutter in Langelsheim untergekommen. Der Landkreis Goslar spricht wie berichtet von einer kurzfristigen Lösung. Wo sie langfristig aufgenommen werden, muss noch geklärt werden.

Das Opfer stürzt am Montag gegen 4.15 Uhr aus einem Fenster in der ersten Etage in den Garten. Zeugen berichten, die Frau habe in Flammen gestanden. Foto: Epping
Am Donnerstag wollen sich potenzielle Helfer in Oker ein Bild machen, ob und wie man die Kinder unterstützen kann. Aus der Wohnung durften sie zunächst jedenfalls nur das Nötigste mitnehmen. Nach Recherchen der „Bild“ sind die vier zwischen fünf und 21 Jahre alt. Nach aktuellen Erkenntnissen scheint der Mann, obwohl er mit Wohnsitz in der Goslarer Altstadt gemeldet war, auch zusammen mit Frau und Kindern am Müllerkamp gewohnt haben. Sein Name steht jedenfalls auf dem Klingelschild.
Mediales Großaufgebot
Oberstaatsanwalt Wolters wartet derweil auf das Ergebnis der Obduktion. Ob es noch in dieser Woche kommt, sei unklar. Ob das Opfer an den Folgen des Sturzes aus einem Fenster in der ersten Etage starb oder seinen schweren Brandverletzungen erlag, ist noch zu klären. Die Bluttat ereignete sich am Montag gegen 4.15 Uhr. Das Opfer wurde in die Medizinische Hochschule nach Hannover geflogen, konnte aber nicht mehr gerettet werden. Die Frau starb am Nachmittag. Ihr Schicksal rief ein Großaufgebot von Medien aus ganz Deutschland auf den Plan. Noch am Mittwoch war ein Kamera-Team von RTL vor Ort.
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