Oberharzer Bergwerksmuseum scheint gesichert
Einstimmig votieren die Mitglieder des Oberharzer Geschichts- und Museumsvereins für die Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft. Foto: Eggers
Wie teuer der Betrieb des Oberharzer Bergwerksmuseum im Jahr ist, wer die Verluste abdecken soll und wie es weiter geht, berichtete der Vorstand des Geschichtsvereins.
Clausthal-Zellerfeld. Die Stimmung nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Oberharzer Geschichts- und Museumsvereins (OGMV) am Freitagabend war regelrecht euphorisch. Es geht weiter mit dem Oberharzer Bergwerksmuseum, da waren sich die Beitragszahler sicher. Einstimmig haben sie für die Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) votiert, die im kommenden Jahr die Betriebsführung des Museums übernehmen soll. Ferner betonte Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch (SPD), es sehe „gut“ aus, dass der Rat dieser Lösung zustimme.
Fachkundig informiert Kassenwart Justus Teicke in der Mitgliederversammlung des Oberharzer Geschichts- und Museumsvereins, wie künftig das Oberharzer Bergwerksmuseum betrieben werden soll. Foto: Eggers
Kein wissenschaftlicher Leiter
Kassenwart Justus Teicke stellte die Planung des OGMV ausführlich vor. Der Verein rechnet mit Kosten von 300.000 Euro im Jahr für den Betrieb des Bergwerksmuseum. Diese setzen sich vor allem aus den Personalkosten der drei Kassenkräfte von 100.000 Euro, für sechs geringfügig Beschäftigte von 40.000 Euro, 10.000 Euro für den Hausmeister und 25.000 Euro für Honorarkräfte zusammen. Hinzu kommen 40.000 Euro für Strom, Wasser und Heizung sowie weitere Posten wie unter anderem 5000 Euro für die Betriebskosten des Autos und ebenfalls 5000 Euro für einen Geschäftsführer.
Versammlung am Freitag
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25.000 Euro sind kein Problem
Der OGMV steht finanziell sehr gut dar, und das nicht nur, weil der Verein in den vergangenen Monaten einen regelrechten Zulauf an neuen Beitragszahlern hatte. „20 Leute sind bei uns eingetreten, sodass wir jetzt insgesamt 280 Mitglieder haben“, erklärte der Kassenwart. Der OGMV habe unter anderem durch die Mitgliedsbeiträge Einnahmen zwischen 7000 und 8000 Euro jährlich, erklärte er. Zudem habe der Verein gerade 36.000 Euro geerbt habe und rechnet mit Einnahmen von 120.000 Euro durch den Verkauf einer Immobilie.
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„Es ist wichtig, dass wir die Tradition bewahren“, unterstrich der Kassenwart. Das Oberharzer Bergwerksmuseum sei das älteste deutsche Technikmuseum, berichtete er. Um es weiter betreiben zu können, sehe der Vorstand aber erst einmal keinen siebenstelligen Investitionsbedarf. „Und die statischen Probleme sind lösbar“, meinte Teicke, der gelernter Ingenieur ist.

Vorstandsmitglied Marco Weitemeyer gibt in der Mitgliederversammlung des Oberharzer Geschichts- und Museumsvereins gleich die Änderungen in die Vereinssatzung ein. Foto: Eggers
Rückgrat des Bergwerksmuseums
Weiter betonte der Kassenwart, das Risiko für den OGMV sei überschaubar. „Wir haften höchstens mit unserer Einlage von 25.000 Euro“, erklärte er. Die gGmbH dürfe keine Gewinne erwirtschaften und auszahlen, führte er weiter aus. Und so beschlossen die Mitglieder auch die Satzungsänderung und den Vertrag mit der gGmbH einstimmig, die in der Gesellschafterversammlung von noch zu wählenden OGMV-Mitgliedern vertreten wird. Diese wählen auch den künftigen Geschäftsführer.

Das Oberharzer Bergwerksmuseum in Clausthal-Zellerfeld wird wohl vom 1. Januar an von einer gemeinnützigen Gesellschaft betrieben. Foto: Neuendorf

Vorsitzende Barbara Diederich leitet die Mitgliederversammlung des Oberharzer Geschichts- und Museumsvereins. Foto: Eggers

Das Oberharzer Bergwerksmuseum in Clausthal-Zellerfeld bietet einzigartige Ausstellungen. Foto: Neuendorf
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