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Pläne und Finanzen für Hahndorf

GZ Plus IconGoslarer Kita-Neubau: Neue Krippengruppe kommt nicht vor 2027

Kindgerechter Raum mit mehreren bunten Blumenaufklebern an großen Fenstern, kleinen Holztischen und Stühlen, einem grünen Stuhl auf Rollen und einem Regal mit Spielzeug.

Liebevoll gestaltet, aber baulich abgängig: Eine Sanierung der alten Hahndorfer Kita-Immobilie ist aus Expertensicht nicht wirtschaftlich. Foto: Sowa (Archiv)

Im Frühjahr zog die Goslarer Verwaltungsspitze nach Kostenexplosion die Notbremse. Jetzt sind für die neue Kita Hahndorf rund 5,2 Millionen Euro aufgerufen – vorerst.

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Von Frank Heine
Dienstag, 25.11.2025, 12:00 Uhr
Jetzt wird es konkret: Für den Neubau der Kindertagesstätte (Kita) Hahndorf ist inzwischen ein Gesamtinvestitionsvolumen von mindestens rund 5,19 Millionen aufgerufen. Gebaut werden soll nicht mehr mit Holz, sondern in Massivbauweise und mit reduzierten Flächenmaßen. Was für Eltern, die auf einen Platz in der geplanten Krippengruppe warten, viel wichtiger ist: Mit einem Betreuungsstart im Neubau ist frühestens im Laufe des Jahres 2027 zu rechnen.

Eigentlich sollte über die Kita-Pläne schon vor den Sommerferien entschieden werden. Im Mai stoppte die Verwaltungsspitze das Vorhaben jedoch, weil plötzlich 7,7 Millionen Euro statt der bis dato eingepreisten vier Millionen Euro unter dem Strich standen. Was jetzt passieren soll, erfahren die Hahndorfer Eltern am Dienstag, 25. November, wenn sich der Betriebsausschuss des Goslarer Gebäudemanagements (GGM) ab 17 Uhr im Goslarer Kulturmarktplatz als erstes Fachgremium zum Projektfeststellungsbeschluss positioniert.

Risiken und Kostensteigerungen

Seitdem wurde jede Menge über Kommunikationsdefizite und Bauvarianten, über Materialien, Qualitäten und Flächenmaße diskutiert. Auf dem Tisch liegt nun ein Vorschlag, der besagte 5,19 Millionen Euro ausweist. Die Summe kann sich laut Vorlage aber durch Baukostensteigerungen und Baurisiken noch deutlich erhöhen. Für die erste Spielart kalkuliert die Verwaltung mit 259.500 Euro, der zweite Aspekt ist mit Sperrvermerk belegt und mit 519.000 Euro eingerechnet. Die Ausstattung schlägt des Weiteren mit 300.000 Euro zu Buche. Die Erschließungskosten für den Ausbau des Wiesenweges betragen 231.800 Euro.

Summa summarum wären als auch schon wieder gut 6,5 Millionen Euro im Topf. Gegenrechnen lässt sich bei der Ausstattung aber auf jeden Fall eine Erbschaft aus dem Jahr 2023. Die Stadt hatte per Testament eine Summe von 86.582 Euro vermacht bekommen, die eine solche Zweckbindung vorsah.

Erbpacht mit der Klosterkammer

Das für den Neubau erforderliche und rund 4310 Quadratmeter große Grundstück neben der Feuerwache gehört dem Hannoverschen Klosterfonds der Klosterkammer Hannover, mit dem das GGM einen Erbbaurechtsvertrag für einen jährlichen Zins von voraussichtlich rund 7850 Euro abschließen soll. Was (noch) nicht einfließt, ist der spätere Abbruch der vorhandenen Kita-Immobilie. Er ist laut Vorlage bis dato weder finanziell noch zeitlich geplant. Im Projektverlauf sollen deshalb mögliche städtische Nachnutzungen des Grundstücks betrachtet werden. Das Gebäude selbst ist „aus baufachlicher Sicht komplett abgängig“, wie es weiter heißt. Eine Sanierung ist nicht mehr wirtschaftlich. Bei Regen und Sturm dringt Wasser über Fenster- und Türrahmen ins Gebäude. Die Bodenplatten von Alt- und Anbau sind um zirka 1,5 Zentimeter in der Höhe verschoben. Das Flachdach ist undicht. Es fehlen diverse Nebenräume für Lebens- und Putzmittel, für Waschmaschine und Trockner und für ein Personal-WC. Eine Kita mit künftig drei Gruppen sollte außerdem einen eigenen Bewegungsraum haben.

Bei der Betreuung soll nämlich aufgestockt werden. Neben den bisher zwei Gruppen für Kinder im Kindergartenalter ab drei Jahren mit jeweils 25 Plätzen sollen künftig bis zu 15 Krippenkinder im Alter ab einem Jahr Platz finden. Nach aktueller Prognose der Verwaltung ist die Nachfrage nach den Kindergartenplätzen leicht rückläufig, sodass in den nächsten Jahren mit maximal einem Dutzend freien Plätzen gerechnet werden muss. Es bestehe aber die Option, Kinder aus Jerstedt ins Hahndorfer Angebot einzubeziehen, um fehlende Kapazitäten im Nachbardorf auszugleichen.

Goetheschule ebenfalls Thema

Die Hahndorfer Kita ist nicht das einzige Projekt aus dem Nachwuchsbereich, mit dem sich der GGM-Betriebsausschuss beschäftigt. Auch die Wanddurchbrüche und der Umbau des Dachgeschosses in der Goetheschule stehen auf der Tagesordnung, sind mit einem Grundsatzbeschluss aber in einem viel früherem Stadium verortet. Eine Woche später spielt alles abermals eine Rolle, wenn am Mittwoch, 3. Dezember, der Ausschuss für Bildung, Familie und Soziales auf die Pläne schaut und die von der GZ bereits vorgestellten Möglichkeiten zum Ausbau der Goetheschule bespricht. Er trifft sich ebenfalls um 17 Uhr im Kulturmarktplatz und hat noch die Einführung des Ganztags an der Grundschule Oker ab Sommer 2026 und die Sanierung des Spielplatzes am Oppelner Weg auf der Tagesordnung.

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