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Stadt plant höhere Abgabe

GZ Plus IconGoslar will zum Jahreswechsel die Hundesteuer deutlich erhöhen

Ein dunkler Hund steht mit seinem Frauchen am Waldweg, während sie seine blaue Leine und eine Tasse hält.

Die Hundesteuer in Goslar soll zum 1. Januar kräftig angehoben werden. Foto: Christophe Gateau/dpa (Symbol)

Die Stadt Goslar plant ab 2026 mit höheren Hundesteuern. Für Halter steigen die Kosten je nach Art und Menge der Tiere deutlich.

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Von Hendrik Roß
Montag, 08.12.2025, 16:00 Uhr

Goslar. Die Stadt Goslar plant zum 1. Januar 2026 eine deutliche Erhöhung der Hundesteuer. Als Begründung werden Haushaltsdefizite von mehreren Millionen Euro genannt, die nach Angaben der Verwaltung in den kommenden Jahren ohne Mehreinnahmen oder Einsparungen nicht auszugleichen seien. Eine Haushaltsentlastung ohne Steuererhöhung sei „nach aktuellem Beratungsstand“ nicht möglich, wenn bestehende Einrichtungen und Angebote erhalten bleiben sollen.

Die Kosten steigen um 24 Euro

Die neuen Sätze sehen je nach Anzahl der Hunde spürbare Anhebungen vor: Für den ersten Hund steigt der Jahresbetrag von bisher 108 auf 132 Euro. Für den zweiten Hund fallen künftig 192 Euro statt 156 Euro an. Weitere Hunde kosten künftig 216 Euro statt 174 Euro. Die Steuer für sogenannte gefährliche Hunde erhöht sich von 846 auf 960 Euro im Jahr. Die monatliche Mehrbelastung für Hundebesitzer liegt – je nach Tier – zwischen rund zwei und 9,50 Euro.

Die letzte Erhöhung der Hundesteuer in Goslar liegt bereits 16 Jahre zurück, sie trat 2008 in Kraft. Durch die neuen Sätze rechnet die Stadt mit zusätzlichen Einnahmen von etwa 80.100 Euro pro Jahr.

Stadt sieht keine übermäßige Belastung

Eine übermäßige Belastung für Hundehalter sieht die Verwaltung nicht: Die monatlichen Mehrkosten seien relativ gering, und ein Wegzug aus Kostengründen sei unrealistisch, auch weil viele Nachbarkommunen bereits höhere Steuersätze verlangen oder diese voraussichtlich ebenfalls anheben werden.

Eine Vergleichtabelle zeigt vor allem eines: Bei den Kommunen im Landkreis ist die Stadt Goslar schon sehr spät dabei, die Preisschraube bei der Hundesteuer anzuziehen. In Bad Harzburg zahlen Hundebesitzer bereits seit zwei Jahren 120 Euro für ihr erstes Tier. In Langelsheim wurde die Steuer 2018 auf schmale 78 Euro festgesetzt. Auch die übrigen Landkreis-Kommunen liegen unterhalb von, oder wie in Liebenburg genau bei 100 Euro pro Jahr für den ersten Hund.

In Großstädten zahlen Hundebesitzer mehr

In Großstädten liegen die Steuersätze schon seit Jahren höher: In Braunschweig zahlen Hundebesitzer 120, in Hannover sogar 150 Euro pro Jahr für den ersten Hund – und das schon seit 2005. Hildesheim hat die Steuer 2023 auf 150 Euro angesetzt. Bei den sogenannten gefährlichen Hunden liegt Goslar mit bald 960 Euro übrigens auf dem Spitzenplatz. In der Mehrzahl der Vergleichskommunen gibt es diese Kategorie gar nicht.

Nach Einschätzung der Stadt liegt Goslar mit den neuen Werten im regionalen Vergleich weiterhin im üblichen Rahmen. Die Verwaltung betont, dass die Hundesteuer ein Baustein sei, um die kommunalen Aufgaben zu finanzieren. In der Abwägung zwischen dem Finanzbedarf und den Auswirkungen für Hundehalter hält die Stadt die Erhöhung für notwendig. Im Finanzausschuss wurde die Erhöhung bereits einstimmig abgenickt. CDU-Mann Norbert Schecke wies allerdings mit dem Blick auf den „kräftigen Schluck aus der Pulle“ darauf hin, dass man bei Steuererhöhungen möglichst nicht 16 Jahre verstreichen lassen sollte, um dann eine solch kräftige Erhöhung in einem Rutsch anzukündigen. Der Goslarer Rat fällt die Entscheidung dann am 16. Dezember.

Hundesteuer auf Rekordniveau

Hundebesitzer müssen in ganz Deutschland seit längerer Zeit tiefer in die Taschen greifen. Laut eines Berichts der Deutschen Presseagentur sind die Kosten für Tierfutter seit 2020 um mehr als 35 Prozent gestiegen. Auch die Hundesteuer liegt demnach auf Rekordniveau, und brachte den Kommunen im Jahr 2024 rund 430 Millionen Euro ein. Das entspricht einem Zuwachs von 2,2 Prozent zum Vorjahr, verglichen mit dem Niveau 2014 gut 39 Prozent.

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