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Expertin gibt Tipps

GZ Plus IconSo schütze ich meinen Garten vor Wildschweinen

Nachdem Wildschweine in Clausthal-Zellerfeld und Altenau ihr Unwesen getrieben haben, gibt die Jägerschaft Tipps, um den Garten zu schützen.

Nachdem Wildschweine in Clausthal-Zellerfeld und Altenau ihr Unwesen getrieben haben, gibt die Jägerschaft Tipps, um den Garten zu schützen. Foto: Deck/dpa

Wildschweine graben im Oberharz immer häufiger Gärten um. Mit ein paar Tipps können Anwohner verhindern, dass ihr Grundstück zur Futterquelle für die Borstentiere wird. Die Jägerschaft Goslar erklärt, worauf es ankommt.

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Von Corinna Knoke
Mittwoch, 10.09.2025, 10:00 Uhr

Clausthal-Zellerfeld. Umgepflügte Rasenflächen, zerwühlte Beete: Wenn Wildschweine im Oberharz auf Nahrungssuche gehen, bleiben von gepflegten Gärten oft nur Kraterlandschaften. Doch was können Anwohner tun, um ihr Grundstück zu schützen? Mechthild Wenke, Vorsitzende der Jägerschaft Goslar, gibt Tipps.

  • Lebensmittelreste vermeiden
    Das Wichtigste ist eine ordentliche Entsorgung von Essensresten. „In Komposthaufen der Anwohner landet allerlei Müll, der dort nicht hingehört und für Wildschweine schmackhaft ist“, sagt Wenke. Auch offene Katzenschalen locken nicht nur Waschbären, sondern auch die Allesfresser an. Wer so füttert, macht seinen Garten ungewollt zum Büfett für Wildtiere, veranschaulicht die Expertin. Deshalb sollten Nachbarn ebenfalls einbezogen werden – nur wenn alle mitmachen, verlieren Wildschweine das Interesse an der Siedlung.
  • Täglich Fallobst sammeln
    Äpfel, Birnen und anderes Fallobst von Bäumen im Garten sollten regelmäßig entfernt werden. Wildschweine lieben reifes Obst, und wer es liegen lässt, lockt die Tiere immer wieder an. Ein täglicher Kontrollgang verhindert, dass sich die ungebetenen Gartenbesucher dauerhaft einnisten.
  • Gartenflächen schützen
    Wildschweine brechen laut Wenke Böden regelrecht auf, um an Eiweiß aus Regenwürmern, Wurzeln und Pilzen zu gelangen. Schon ein einzelnes Tier kann einen Rasen so umgraben, dass es aussieht, als sei schweres Gerät eingesetzt worden. Netze oder engmaschige Gitter auf besonders gefährdeten Flächen können Abhilfe schaffen.
  • Grundstück sichern
    „Durch einen einfachen Maschendrahtzaun rennen die Wildschweine einfach durch“, warnt Wenke. Ein wirksamer Zaun müsse stabil, mindestens 1,20 Meter hoch und tief im Boden verankert sein, damit die Tiere ihn nicht unterwühlen. Bei kleineren Grundstücken sei auch ein Stromzaun möglich – eine Kostenfrage, räumt Wenke ein, aber in vielen Fällen wirksam.
  • Verhalten im Ernstfall
    Wer einem Wildschwein begegnet, sollte Ruhe bewahren, Abstand halten und Hunde stets anleinen. Bei Unsicherheiten steht die Jägerschaft unter der Website www.ljn.de/jaegerschaften/goslar zur Verfügung.

Wildschweine gelten der Jägerin zufolge als intelligent und verlieren in Wohngebieten zunehmend ihre Scheu. Sie dürfen dort schließlich nicht bejagt werden, außer es gibt eine Ausnahmeregelung wie aktuell in St. Andreasberg. Mehr als 30 Tiere hatten sich im vergangenen Jahr mitten in der Bergstadt niedergelassen, bis sie sogar am helllichten Tag die Menschen erschreckten. Darum hat die Stadt Braunlage sich vom Landkreis Goslar genehmigen lassen, im Ort Lebendfallen aufzustellen – in Clausthal-Zellerfeld schätzt Wenke die Lage allerdings bisher noch nicht so dramatisch ein.

Die Vorsitzende der Jägerschaft Goslar hat Verständnis für Grundstückseigentümer, deren Rasen verwüstet wird. Doch wer nah am Waldrand lebt, müsse das Risiko mittragen: „Die Tiere sind anpassungsfähig und nutzen jede Gelegenheit, Nahrung zu finden.“

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