Touristen und Einwohner wollen, dass Busse im Harz häufiger fahren
Einwohner und Gäste wünschen sich auf der Buslinie 820 zwischen Braunlage und Bad Harzburg in Kernzeiten eine engere Taktung. Foto: Eggers/Archiv
Erstmals hat Braunlage an der Europäischen Mobilitätswoche teilgenommen, bei der auch Bürger zu Wort kamen. Was hat diese Woche konkret an Ergebnissen gebracht?
Braunlage. Erstmals hat sich die Stadt Braunlage in diesem Jahr an der Europäischen Mobilitätswoche beteiligt und der städtische Klimamanager Frederick Banse zog jetzt eine positive Bilanz dieser Premiere. Weltweit nahmen rund 3000 Kommunen im September an der Aktion teil, die unter dem Motto „Mobilität für alle“ stand. Ein Motto, das nicht nur auf die Vielfalt der Angebote in Braunlage passte, sondern insbesondere auch auf die Umfrage zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) rund um die Stadt.
Im Rahmen einer Postkartenaktion wurde die Zufriedenheit mit dem ÖPNV und dem Gästeticket Hatix im Landkreis Goslar erfragt. Ursprünglich sollten die Antwortboxen für die Karten eine Woche im Rathaus der Stadt und in den drei Touristinfos in Braunlage, St. Andreasberg und Hohegeiß aufgestellt werden, der Zeitraum war dann spontan um eine Woche verlängert worden, um möglichst viele Rückmeldungen zu sammeln. Denn die Rückmeldungen sollen auch für die Busnetzplanung im Landkreis Goslar genutzt werden, erklärt Frederick Banse. Kritik, Anregungen und Wünsche zum ÖPNV und zu Hatix konnten gesammelt werden. Wie sieht das Ergebnis aus?
Rufbusse für die Nacht
Wenig überraschend: Die Umfrageteilnehmer bemängelten, dass die Busse „zu den Stoßzeiten morgens zu voll“ sind und schlugen vor „größere Busse morgens und nachmittags zur Schülerbeförderung“ einzusetzen, berichtet Banse. Auch schlechte Anbindungen und eine zu geringe Taktung waren unter den Kritikpunkten.Lange gefordert
Braunlage: Direkte Busverbindung nach Herzberg kommt

Das Ampelquiz „Warten & Raten“ wollen Bürgermeister Wolfgang Langer (r.) und Klimamanager Frederick Banse für alle Fußgängerampeln in allen drei Ortsteilen etablieren. Foto: Nachtweyh/Archiv
Ganz konkrete Folgen wird das Ampelquiz „Warten und Raten“ während der Mobilitätswoche für Braunlage nach sich ziehen, kündigt der Klimamanager an. Zur Erinnerung: An vier zentralen Fußgängerampeln in Braunlage wurden an jeweils zwei gegenüberliegenden Masten je eine Tafel mit einer Frage und einer Antwort montiert. Thematisch ging es um erstaunliche Fakten zur (nachhaltigen) Mobilität. Wie viele Bürger und Gäste der Stadt das Ampelquiz tatsächlich genutzt haben, lasse sich nur schwer beziffern, weiß Banse. Dennoch brachte die Aktion die Stadtverwaltung auf eine Idee: In naher Zukunft sollen dauerhaft eigene Tafeln mit ähnlichen, allerdings ortsspezifischen Fragen und Fakten in den drei Ortsteilen installiert werden. Gedacht ist etwa an touristisch stark frequentierte Orte wie die Grube Samson oder der Wurmberg, erklärt Banse.
Dank an Mitarbeiter
Auch die beiden Schnitzeljagden zur Europäischen Mobilitätswoche an den Grundschulen in Braunlage und Hohegeiß werden wohl im wahrsten Sinne nachhaltig Wirkung zeigen. Bei der Aktion mussten versteckte Bilder gefunden werden, die Lösungen zu Fragen enthielten, die im Anschluss in der Klasse gestellt und in ein Raster eingetragen werden mussten. Daraus wurde das Lösungswort ermittelt.
In Hohegeiß nahm die ganze Grundschule an der Schnitzeljagd teil. „Die Kinder waren von der Aktion begeistert, hatten viel Spaß und würden gerne nächstes Jahr wieder etwas Ähnliches durchführen“, berichtet Frederick Banse. Ebenso in der Wurmbergschule in Braunlage, wo die 2. Klasse aktiv war. Spielerisch wurden den Kindern Sicherheit im Straßenverkehr und die Notwendigkeit von umweltfreundlichen Beförderungsoptionen bewusst gemacht.
Klimamanager Frederick Banse ist während der Europäischen Mobilitätswoche mit einer Schnitzeljagd zu Gast in zwei Grundschulen. Foto: Stadt Braunlage
Mobilitätswoche
Ein Ampelquiz soll Fußgänger in Braunlage schlauer machen
Interviews im Internet
Abgerundet wurde die Europäische Mobilitätswoche in Braunlage von einem Aktionsbüchertisch und einer Info-Stellwand zum Thema Mobilität in der Stadt- und Schulbücherei. Abschließend berichteten Bürgermeister Wolfgang Langer und Klimamanager Frederick Banse in Interviews mit zwei regionalen Radiosendern über vorhandene und geplante nachhaltige Mobilitätsprojekte in Braunlage. Mitschnitte der Interviews sollen demnächst auf der Homepage der Stadt verfügbar sein.
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