Was die Grube Glücksrad und der Rote Bär im Harz gemeinsam haben
Johannis Heider, Joachim Gröbner, Wilfried Ließmann (v.l.) vom St. Andreasberger Verein für Geschichte und Altertumskunde haben ein Buch über die „Grube Glücksrad“ herausgegeben. Foto: Privat
Die Bergbau-Enthusiasten vom Verein für Geschichte und Altertumskunde erforschen seit 1988 in ihrer Freizeit das historische Bergwerk Roter Bär in St. Andreasberg. Jetzt werfen die Fachleute auch einen Blick auf die Grube Glücksrad bei Schulenberg.
St. Andreasberg. Der Verein für Geschichte und Altertumskunde aus St. Andreasberg hat sich mal wieder auf eine spannende Zeitreise zum Bergbau im Harz begeben, im Ergebnis ist jetzt das Buch „Grube Glücksrad – Bunte Mineralvielfalt und Montangeschichte der Gangreviere von Schulenberg und Festenburg im Oberharz“ erschienen. Als ausgewiesene Fachleute für Mineralogie und Geologie gehen Joachim Gröbner, Johannes Heider und Wilfried Ließmann auf Gesteine und Erze ein. Die unzähligen bunten Sekundärmineralien werden in ihrer Publikation reich abgebildet.
Mit großem Vergnügen habe er das Werk gelesen, meint der Vereinsvorsitzende Matthias Bock. Er sei stolz, dass ein solches Buch vom St. Andreasberger Verein herausgegeben werden darf. Denn eine der wichtigsten Motivationen für den Verein sei es, die Bergbaugeschichte für nachkommende Generationen am Leben zu erhalten, sagt Bock. Immerhin sei sie identitätsstiftend für die ehemalige Freie Bergstadt St. Andreasberg.
Truppe von Enthusiasten
Den Verein gibt es bereits seit 1932, er zählt aktuell 187 Mitglieder. Sie engagieren sich in verschiedenen Arbeitsgemeinschaften und widmen sich Tradition, Heimatforschung und natürlich dem Bergbau. Der Verein betreibt auch das Lehrbergwerk Roter Bär in St. Andreasberg, wo die Mitglieder seit 1988 die historischen Bergwerke am Beerberg wieder freilegen. Sie untersuchen, erforschen, dokumentieren und sichern die historischen Bergwerksanlagen, die zum Teil bereits vor Jahrhunderten stillgelegt worden sind.
„Wir sind eine bunte Truppe von Enthusiasten aus Wissenschaft und Heimatforschung, Handwerk und Praxis“, erklärt Matthias Bock. Neben dem Interesse an der Orts- und Harzgeschichte sei es vor allem die Leidenschaft für den Bergbau, der die Region jahrtausendelang geprägt hat und heute als Flächendenkmal und Welterbe eine neue Bedeutung bekommen hat, beschreibt er, was den Verein antreibt.
Im Vereinsheim Alte Post in St. Andreasberg haben die Mitglieder mittlerweile eine riesige Mineraliensammlung angelegt, dort werden auch Fachseminare und andere Veranstaltungen abgehalten. Über die Region hinaus bekannt ist der St. Andreasberger Verein für Geschichte und Altertumskunde auch für die Federführung in der Organisation des Montanhistorischen Kolloquiums, von wissenschaftlichen Tagungen oder etwa der Bergparade in Clausthal anlässlich des Jubiläums des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie.
Mit hoher wissenschaftlicher Kompetenz und den weitreichenden Kenntnissen der Harzer Bergbaugeschichte haben der Verein und sein 1994 gegründeter Förderverein für den Roten Bären bereits eine Vielzahl von Veröffentlichungen und Büchern herausgegeben. Nun kommt ein weiteres hinzu, es ist für 30 Euro (inklusive Porto und Verpackung) über den Verein unter E-Mail info@lehrbergwerk.de zu beziehen.
Copyright © 2025 Goslarsche Zeitung | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.