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GZ Plus IconWie waren Bad Harzburgs Sommer in den 80ern?

Auf grünen Gleitmatten geht es im Sommer mit Skiern den Hang hinab.

Auf grünen Gleitmatten geht es im Sommer mit Skiern den Hang hinab. Foto: Ahrens-Archiv

Wie haben sich die Bad Harzburger eigentlich in den heißen Sommermonaten der 1980er Jahre ihre Zeit vertrieben? Fotos aus dem Ahrens-Bilderarchiv wecken Erinnerungen an Geschichten und skurrile Veranstaltungen der Kurstadt.

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Von Robin Raksch
Sonntag, 03.08.2025, 04:00 Uhr

Bad Harzburg. Neulich berichtete die GZ über die Sommer in den 1970er Jahren. Im Ahrens-Archiv finden sich aber natürlich auch Bilder „neueren Datums“. Also, heute Teil zwei: Bad Harzburger Sommer in den 1980er Jahren.

Wer erinnert sich noch an bunte Spielautomaten in der Stadtmitte, an eine Sommer-Skipiste im Badepark oder an die Eisenbahn Emma? Sehr wahrscheinlich haben diejenigen, denen jetzt ein Licht aufgeht, in den 1980er Jahren einige Sommer in Bad Harzburg verbracht. Die GZ hat Erinnerungen an jenes Jahrzehnt hervorgeholt.

Sommer-Ski im Badepark

Skifahren im Sommer? In Bad Harzburg war das tatsächlich möglich. Zu ihrem 25-jährigen Bestehen präsentierte die österreichische Skischule von Herbert Stuhlpfarrer 1983 einen „Sommer-Skihang“ mit Gleitmatten mitten im Badepark. Spitzen-Skisportler zeigten dort vor hunderten Gästen rasante Abfahrten und waghalsige Sprünge. Auch Bürgermeister Jürgen Dorka und Kurdirektor Horst Woick ließen es sich nicht nehmen, den Hang auf Schlitten herunterzurodeln. Die Skipiste wurde in dem Jahr zum Publikumsmagneten des dreitägigen Salz- und Lichterfests. Auf dem Programm standen unter anderem auch ein öffentlicher Wettkampf der Hotel- und Gaststätten-Angestellten an der Bummel-Allee, Frühschoppen, eine Wanderung, ein bunter Festzeltabend und natürlich die große Lichtershow. In einem Zeitungsbericht ist von 25.000 Besuchern die Rede.

Spielbank und Automatensaal

In der Spielbank-Dependance in der Stadtmitte herrscht in den 80ern buntes Treiben.

In der Spielbank-Dependance in der Stadtmitte herrscht in den 80ern buntes Treiben. Foto: Ahrens-Archiv

Und wenn das Wetter mal nicht mitspielte? Dann verlegte man das Sommervergnügen einfach an den Spieltisch oder vor bunte Automaten, mit der Hoffnung auf das große Glück. Es war eben die Glanzzeit der Casinos in Bad Harzburg. Die Spielbank hatte ihre Anfänge 1975 im mittlerweile abgebrannten Hotel „Harzburger Hof“ in der Kurhausstraße. In den Folgejahren wurde das Casino mit Roulette-Tischen auf dicken Teppichen und einem Automatenspiel schnell ein gesellschaftlicher Mittelpunkt. Und 1981 folgte dann ein zusätzlicher Automatensaal in der Stadtmitte. Ein Foto von Herbert Ahrens zeigt das bunte Treiben in dieser Spielbank-Dependance. Entstanden sein soll es irgendwann in den 80er Jahren.

Eisenbahn Emma

Die Kindereisenbahn Emma tourt direkt am Radau-Wasserfall vorbei.

Die Kindereisenbahn Emma tourt direkt am Radau-Wasserfall vorbei. Foto: Ahrens-Archiv

Aber auch die Jüngsten konnten in den Sommern der 80er einiges erleben – unter anderem am Radau-Wasserfall. Dort drehte die Kindereisenbahn Emma ihre Runden. Es ging über die Brücke der Radau, vorbei am Wasserfall, durch einen Tunnel, zurück um einen kleinen Forellenteich und durch den Kaffeegarten der Waldgaststätte. Eröffnet hatte der damalige Gastwirt Heinz Pages die Eisenbahn bereits 1969. Ein Foto zeigt, wie fröhliche Kinder und Eltern auch im Juni 1983 noch die Touren mit Emma genossen. Kurzzeitig gab es dort sogar mal einen Autoscooter. 1987 wurde das gesamte Areal mit Gaststätte und Wasserfall vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege als Kulturdenkmal aufgenommen.

Fahrradfieber in der Kurstadt

Beim „Wochenende rund ums Rad“ gibt es in der Stadtmitte historische Fahrräder zusehen.

Beim „Wochenende rund ums Rad“ gibt es in der Stadtmitte historische Fahrräder zusehen. Foto: Ahrens-Archiv

Wer glaubt, das Fahrrad sei in Bad Harzburg erst mit dem jährlichen Stadtradeln angekommen, der irrt sich. Bereits in den 80ern wurde in der Kurstadt fleißig geradelt. Unter anderem gab es 1987 das „Wochenende rund ums Rad“ der RSG Nordharz. Etwa 400 Teilnehmer fuhren am 19. Juni mit ihren Fahrrädern um die Wette. Außerdem wurden skurrile und historische Räder aller Art präsentiert. Auf einem Foto ist unter anderem Desiderio Gomez aus Goslar (vorn) auf dem Hochrad vor applaudierenden Zuschauern in der Stadtmitte zu sehen. Und im Folgejahr machte dann das internationale, mehrtägige Straßenradrennen „Niedersachsen-Rundfahrt“ Station in Bad Harzburg. Die Kurstadt als Etappenziel erntete viel Lob für die Organisation.

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