Wie eine Autobahnbrücke Bad Harzburgs Geschichte prägte
Am 14. Oktober 1975 um 10.50 Uhr werden die letzten Straßensperren beseitigt – der damals neueste Abschnitt der B4 zwischen Gut Radau und Lukas-Zoll ist für den Verkehr freigegeben. Foto: Ahrens-Archiv
Die Autobahnbrücke über die K46 bei Bad Harzburg war ein Symbol für Aufbruch und Fortschritt. Heute wird sie abgerissen. Wie die Stadt von dem Bauwerk profitierte.
Neubau geht in finale Phase
Autobahnbrücke wird eingebaut: K46 bei Bad Harzburg voll gesperrt

Neu ist 1975 auch die Brücke im späteren Harzburger Dreieck. Die sich heute darunter befindliche B6 existiert auf dieser Aufnahme noch nicht. Auch jene Brücke soll auf mittelfristige Sicht erneuert werden. Foto: Ahrens-Archiv
Nur anderthalb Jahre Bauzeit
Bei der Planung der neuen Trasse ging es den Stadtvätern von einst vor allem darum, die Besucherströme anders zu leiten. Ausflugsverkehr ist kein neuzeitliches Phänomen – mit der wachsenden Zahl an Autos setzte sich auch eine wachsende Zahl an Menschen in Bewegung. Vor allem an Wochenenden war der Harz schon
in den 1960er-Jahren ein beliebtes Ziel. Und Schnee in den Mittelgebirgen hatte auch damals schon eine hohe Anziehungskraft für Städter.Erneuerung der Autobahnbrücke
Diese Großbaustelle bei Bad Harzburg bricht mit einem Klischee
Gebaut wurde deshalb in den Folgejahren abschnittsweise auch gen Nordosten, in Richtung der damaligen innerdeutschen Grenze. Am 14. Oktober 1975 konnte das 2,15 Kilometer lange Teilstück der heutigen Autobahn 369 zwischen Lukas-Zoll – einem ehemaligen, 1970 abgerissenen Verzollungsposten – und Gut Radau fertiggestellt und eröffnet werden. Und mit ihm auch die Brücke über die K46 sowie jene im späteren Harzburger Dreieck (die heutige B6 in Richtung Goslar gab es damals noch nicht). Die Bauzeit betrug gerade einmal anderthalb Jahre, die Baukosten lagen bei 7 Millionen Mark.
Von diesem Zeitpunkt an war es möglich, vom Norden Niedersachsens und aus Berlin über Bad Harzburg in den Oberharz zu fahren, und das ab Vienenburg-Lengde auf „20 Kilometern autobahnmäßig ausgebauter B4“, schrieb seinerzeit Pressefotograf Herbert Ahrens.
Auch andere Straßen profitieren
Der Bau der Bundesstraße 4 mag später nicht unumstritten gewesen sein. Kaum rollten die ersten Fahrzeuge über die Fahrbahn, meldeten sich auch die ersten Kritiker zu Wort. Profitieren durften von der Schnellstraße aber nicht nur die Touristen, sondern auch die Bad Harzburger selbst. Im Zuge dessen entstanden mit Unterstützung der Stadt bei Gut Radau nämlich beispielsweise neue Fuß- und Radwege. Darüber hinaus wurde auch die K46 zwischen Bettingerode und Harlingerode ausgebaut und asphaltiert.
Im Jahr 1998 wird im Zuge der K46 in Höhe Radaumühle die Brücke über den Fluss erneuert. Foto: Archiv Plaster

Ein Foto aus dem Jahr 2001 zeigt die Baustelle auf der K46 bei Gut Radau: Dort wird der kurvige Streckenverlauf begradigt. Foto: Archiv Plaster
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