Zähl Pixel
Durchwachsene Bilanz

GZ Plus Icon„Advent im Gestüt“: Besucher zufrieden – Veranstalter enttäuscht

Beleuchtete Gebäude und Bäume beim Advent im Gestüt in Bad Harzburg.

Die Atmosphäre beim „Advent im Gestüt“ stimmte – und es wurde in diesem Jahr so viel geboten wie noch nie. Trotzdem kamen am Ende weniger Besucher als in den Vorjahren. Foto: Neuendorf

Zum Bad Harzburger „Advent im Gestüt“ kamen wieder Tausende Besucher. Die Erwartungen der Veranstalter wurden dennoch nicht erfüllt. Wird es eine Neuauflage geben?

author
Von Christoph Exner
Dienstag, 09.12.2025, 04:00 Uhr

Bündheim. Zwei Wochenenden „Advent im Gestüt“ liegen hinter Bad Harzburg – vier Tage stimmungsvoll beleuchtete Kombination aus Weihnachts-, Kunsthandwerker- und Mittelaltermarkt in und vor den ehemaligen Pferdeställen. Nun haben die Veranstalter Bilanz gezogen: Die Erwartungen der Besucher seien absolut erfüllt worden, die eigenen dagegen nicht, resümiert Michael Grimm von der Helan GmbH.

Zwar habe die Veranstaltung auch in diesem Jahr mehrere Tausend Besucher gelockt, allerdings deutlich weniger als in den Vorjahren und von den Veranstaltern erhofft. Und das, obwohl der „Advent im Gestüt“ diesmal so groß war wie noch nie.

Michael Grimm sieht dafür mehrere Gründe. Zum einen seien geringere Besucherzahlen derzeit ein allgemeiner Trend auf Weihnachtsmärkten, sagt er. Das Geld sitzt heute nicht mehr so locker wie früher. Zudem hatte es im vergangenen Jahr bekanntlich einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gegeben, der Prozess gegen den Täter begann vor ein paar Wochen und rief der Gesellschaft die Geschehnisse von damals noch einmal ins Gedächtnis. Und Magdeburg ist nicht so weit weg von Bad Harzburg. Auch das könnte aus Grimms Sicht eine Rolle gespielt haben.

Und schließlich sei auch die Vorbereitungszeit auf den „Advent im Gestüt“ recht kurz gewesen. Weil es wie berichtet einen neuen Veranstalter gibt, hatte erst Anfang November verkündet werden können, dass das Format eine Neuauflage bekommt. Zu kurzfristig beispielsweise für viele Busunternehmen, um Ausflüge dorthin zu organisieren. Mit der entsprechenden Vorbereitungszeit für Werbung und Organisation dürfte das im kommenden Jahr sicherlich erfolgreicher laufen.

Leuchtende Kostümparade?

Denn dann – und das ist trotz der Enttäuschung die positive Nachricht – soll es eine weitere Auflage geben. „Im Großen und Ganzen“ sei man unter dem Strich nämlich trotzdem zufrieden gewesen, so Grimm, wenngleich der Kassensturz und der Blick auf die Einnahmen am Montag noch nicht erfolgt war.

Die Erwartungen derjenigen, die kamen, seien erfüllt worden. Es habe keine langen Wartezeiten vor den Ständen und, mit Ausnahme eines Rettungsdiensteinsatzes aufgrund eines umgeknickten Fußes vergangenen Samstagabend, auch keine größeren Zwischenfälle oder Beschwerden gegeben. Im Gegenteil: Die Besucher hätten die Veranstaltung gelobt.
Der Lange Stall ist vom Kunsthof Vienenburg geschmückt und bestückt worden.

Der Lange Stall ist vom Kunsthof Vienenburg geschmückt und bestückt worden. Foto: Neuendorf

Einen besonderen Dank spricht Grimm im Namen der Helan GmbH an die Familie Junicke, der das Gestüt gehört, sowie den Kunsthof Vienenburg und dessen „dynamisches Duo“ Christa Hillebrandt und Sabine Bode aus, die sich neben der Koordination der Kunsthandwerker auch um das Schmücken des Langen Stalls gekümmert hatten.

Mit Blick auf das kommende Jahr gelte es nun, ein paar Dinge zu optimieren, schaut Grimm voraus. Und er hat auch schon eine Idee für etwas Neues: eine Kinder-Kostümparade mit leuchtenden Kleidungsstücken. Dafür würde die Helan GmbH gerne mit Schulen zusammenarbeiten. Auch würde man sich für das kommende Jahr über weitere Sponsoren freuen. Also mit anderen Worten: Nach dem „Advent im Gestüt“ ist vor dem „Advent im Gestüt“.

Die Redaktion empfiehlt
Weitere Themen aus der Region