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Nach Rekordbesuchszahlen im Sommer

GZ Plus IconWurmberg boomt: Betriebsleiter verrät Pläne für neue Attraktionen

So viele Besucher wie seit 25 Jahren nicht fahren in dieser Sommersaison mit der Seilbahn auf den Wurmberg.

So viele Besucher wie seit 25 Jahren nicht fahren in dieser Sommersaison mit der Seilbahn auf den Wurmberg. Foto: Eggers

Die Wurmbergseilbahn-Gesellschaft verzeichnet diesen Sommer einen Rekordbesuch. Wie viele Fahrgäste mehr sie hat, welche Attraktionen geplant sind, und warum nicht alle umgesetzt werden können, berichtet jetzt Betriebsleiter Fabian Brockschmidt.

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Von Michael Eggers
Freitag, 26.09.2025, 04:00 Uhr

Braunlage. Die Sommersaison der Wurmbergseilbahn lief so gut, wie seit 25 Jahren nicht mehr. Betriebsleiter Fabian Brockschmidt ist sichtlich zufrieden, wenn er über die Zahlen spricht. Allein vom Mai bis jetzt zählte das Unternehmen mehr als 180.000 Fahrgäste. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es von Mai bis Oktober insgesamt 157.000 Gäste.

„Wir sind dabei, uns als Ganzjahresangebot zu sehen“, sagt Brockschmidt. Deshalb sei das Unternehmen dabei, in kleinen Schritten neue Attraktionen zu schaffen. Unter anderem soll Anfang Oktober mit dem Bau eines sogenannten Sky-Divers begonnen werden. Dabei können die Besucher auf einer Art kleinen Seilbahn eine Strecke über die Bergerlebniswelt zurücklegen. Das Unternehmen würde gerne weitere Attraktionen schaffen – unter anderem sind ein „Wurmberg-Coaster“, also eine Sommerrodelbahn auf Schienen und ein weiterer Schlepplift, der auch von Mountainbikern genutzt werden kann, im Gespräch – aber dafür muss der Wurmberg aus dem Landschaftsschutzgebiet entlassen und eine sogenannte Tourismuszone geschaffen werden. „Das haben wir schon vor zwei Jahren beantragt“, berichtet der Betriebsleiter.
Besonders beliebt sind bei den Besuchern des höchsten Berges Niedersachsens die Wurmberg-Carts.

Besonders beliebt sind bei den Besuchern des höchsten Berges Niedersachsens die Wurmberg-Carts. Foto: Eggers

100.000 Murmeln verkauft

Der Rat der Stadt Braunlage hat das Anliegen unterstützt, und jetzt fehle noch das „Go“ vom Landkreis Goslar, erklärt Fabian Brockschmidt. Am Matthias-Schmidt-Berg im Ortsteil St. Andreasberg ist bereits eine Tourismuszone geschaffen worden, dies soll den Bau der Fußgänger-Hängeseilbrücke vereinfachen.

Eine Tourismuszone vereinfache nicht nur zusätzliche Bauvorhaben, sondern baue auch bürokratische Hürden ab, beispielsweise bei der Veranstaltung von Festen am Wurmberg. Derzeit müssen Events mit mehr als 100 Teilnehmern „in jedem Einzelfall umständlich“ beim Landkreis Goslar beantragt werden, hieß es bei der Beschlussfassung vor zwei Jahren im Braunlager Rat. Dies sei nach der Änderung nicht mehr erforderlich.

Umfangreiches Konzept mit zahlreichen touristischen Vorhaben

Wie Maximilian Strache, der Pressesprecher des Landkreises Goslar auf Anfrage mitteilt, befinde sich das Verfahren aktuell in Abstimmung. Die Braunlager Stadtverwaltung habe zu ihrem Antrag ein umfangreiches Konzept mit zahlreichen angedachten touristischen Vorhaben auf dem großen Gebiet des Wurmbergs eingereicht. Derzeit werde konkret abgestimmt, welche Voraussetzungen für das Änderungsverfahren nötig seien.

„Der weitere Fortgang des Verfahrens hängt mit Blick auf die zeitliche Komponente daher unter anderem von den laufenden und noch ausstehenden Abstimmungsgesprächen ab“, berichtet Strache weiter. Für die Umwandlung von Gebieten von einer sogenannten H-Zone in eine T-Zone (Tourismus) müsse die Landschaftsschutzgebiet-Verordnung geändert werden und diese Entscheidung treffe der Kreistag.

Doch es sind auch die kleinen Investitionen auf dem Wurmberg, die dafür sorgen, dass die Leute auf Niedersachsens Gipfel mit der Seilbahn fahren. Eine kleine Erfolgsgeschichte ist die Murmelbahn, die das Unternehmen vor drei Jahren in der Bergerlebniswelt errichtet hat. „Seit dem haben wir bereits mehr als 100.000 Murmeln verkauft“, sagt Fabian Brockschmidt.
Das Fundament ist bereits gegossen. Anfang Oktober soll mit der Aufstellung des Sky-Divers begonnen werden, der neuen Attraktion der Bergerlebniswelt, wie Betriebsleiter Fabian Brockschmidt mitteilt.

Das Fundament ist bereits gegossen. Anfang Oktober soll mit der Aufstellung des Sky-Divers begonnen werden, der neuen Attraktion der Bergerlebniswelt, wie Betriebsleiter Fabian Brockschmidt mitteilt. Foto: Eggers

Diese Murmeln werden in einer bayrischen Drechselei hergestellt. Die Seilbahn hatte sie bislang in den Farben rot und schwarz verkauft. Weil jetzt viele eine solche Kugel haben, sei das Sortiment auf die Farben lila, pink, grün und blau erweitert worden. Wie beliebt die Murmelbahn ist, sei auch daran zu erkennen, dass im Bürgerpark in Wernigerode und in Neustadt/Harz Murmelbahnen nach dem Vorbild auf dem Wurmberg nachgebaut worden seien, berichtet der Betriebsleiter weiter.

Auf den Murmeln sei auch zu erkennen, dass sich die Wurmbergseilbahn bei den „Harzer Highlights“ engagiert. 18 Attraktionen aus dem Harz haben sich dabei zusammengeschlossen, unter anderem, um gemeinsam zu werben und sich auszutauschen. Neben der Seilbahn seien beispielsweise der Baumwipfelpfad, die Westernstadt Pullman City, Harzdrenalin, die Harzer Schmalspurbahnen oder auch der Erlebnisbocksberg in Hahnenklee mit dabei. Und auf den Murmeln sei das Logo der „Harzer Highlights“ abgebildet.
Vor allem bei den Kindern beliebt, ist der Streichelzoo auf dem Wurmberg, in dem sich auch Ziegen aufhalten.

Vor allem bei den Kindern beliebt, ist der Streichelzoo auf dem Wurmberg, in dem sich auch Ziegen aufhalten. Foto: Eggers

Bahn in gutem Zustand

Ein großer Erfolg seien auch die Wurmberg-Carts. In diesem Jahr seien sie so oft ausgeliehen worden, wie noch nie zuvor. Viele Besucher seien mit der Seilbahn auf den Berg und mit dem dreirädrigen Gefährt mit seinem niedrigen Schwerpunkt, der eine gute Kurvenlage garantiere, wieder hinunter gefahren.

Neben der Bergerlebniswelt mit Floßfahren, Rutsche, Trampolin, Murmelbahn und den ferngesteuerten Wikingerbooten gehört auch der Streichelzoo zu den Attraktionen. Vor allem Kinder lieben die Ziegen und Kaninchen, die den Sommer über auf dem Berg sind, führt der Betriebsleiter weiter aus.
So soll der Ski-Diver aussehen, der zu Beginn der Sommersaison nächstes Jahr auf dem Wurmberg seinen Betrieb aufnehmen soll.

So soll der Ski-Diver aussehen, der zu Beginn der Sommersaison nächstes Jahr auf dem Wurmberg seinen Betrieb aufnehmen soll. Foto: Wurmbergseilbahn

Kernstück des Unternehmens ist die Seilbahnbahn und die ist noch in einem guten Zustand, wie in diesem Zusammenhang Jens Schumann vom TÜV Thüringen mitteilt. Er hat in den vergangenen Tagen die Anlagen unter die Lupe genommen und für gut befunden. Der TÜV Thüringen sei in nahezu allen Bundesländern als Seilbahnprüfstelle anerkannt, berichtet Schumann, der unter anderem an der Zugspitze und darüber hinaus auch Seilbahnen im Ausland kontrolliert.

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