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Wintereinbruch

GZ Plus IconUnfälle nach Schnee im Oberharz: Polizei und Feuerwehr im Einsatz

Die Feuerwehr ist am Donnerstagmorgen auf der K38 in Höhe des Bergfestplatzes in Clausthal-Zellerfeld im Einsatz und kümmert sich um mit ihrer Drehleiter herabfallende Äste. 

Die Feuerwehr ist am Donnerstagmorgen auf der K38 in Höhe des Bergfestplatzes in Clausthal-Zellerfeld im Einsatz und kümmert sich um herabfallende Äste. Foto: Feuerwehr

Zwölf Zentimeter Neuschnee, erste Unfälle und ein umgestürzter Baum: Der Winter meldet sich im Oberharz zurück. Polizei und Feuerwehr rücken mehrmals aus.

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Von Corinna Knoke
Donnerstag, 20.11.2025, 12:41 Uhr

Clausthal-Zellerfeld. In der Nacht zu Donnerstag hat der Winter im Oberharz noch einmal deutlich nachgelegt und brachte mehr Neuschnee, als viele auf dem Schirm hatten: rund zehn Zentimeter in Clausthal-Zellerfeld und in Torfhaus noch etwas mehr. Das war genug, um die Oberharzer am Morgen kräftig zum Schneeschieber greifen zu lassen. Auch Polizei und Feuerwehr waren gefordert, doch trotz Glätte und Schnee auf den Bäumen blieb die Lage vergleichsweise ruhig.

Ganz ohne Zwischenfälle verlief der Morgen aber nicht, berichtet Polizei-Chef Steffen Jach aus Clausthal-Zellerfeld. Gegen 7 Uhr rutschte an der Marktkirche ein Auto auf glatter Fahrbahn auf ein anderes Fahrzeug. Es blieb bei einem Sachschaden. Kurz darauf, um wenige Minuten nach 7 Uhr, stieß am Galgensberg ein Räumfahrzeug mit einem geparkten Auto zusammen. Und gegen 9 Uhr landete auf der B 242 zwischen Clausthal-Zellerfeld und Bad Grund ein Wagen im Graben. Das Auto war weggerutscht, überschlug sich aber nicht. Verletzt wurde laut Jach bei diesen Unfällen aber niemand.

Die Feuerwehr ist an mehreren Stellen im Stadtgebiet mit ihrer Drehleiter im Einsatz.

Die Feuerwehr ist an mehreren Stellen im Stadtgebiet mit ihrer Drehleiter im Einsatz. Foto: Feuerwehr

Parallel war die Feuerwehr an mehreren Stellen im Stadtgebiet unterwegs. Die Schneelast hatte Äste gefährlich herabgedrückt, teils drohten sie zu brechen und auf die Straße zu stürzen. Auf der L504 zwischen Torfhaus und Altenau lag sogar ein Baum quer über der Fahrbahn. Die Verkehrsteilnehmer kamen nach Angaben der Polizei aber gut dran vorbei. Aufgrund des Schnees war zudem am Karler Berg ein Laubbaum auf die K37 gefallen und blockierte die Fahrbahn in ihrer gesamten Breite. Zur Beseitigung dieses Hindernisses setzten die Einsatzkräfte Motorsägen ein. Nachdem der Baum zerlegt und die Fahrbahn grob gereinigt war, konnte diese für den Verkehr wieder freigegeben werden.

Trotz dieser Einsätze blieb die Lage insgesamt überschaubar. „In Anbetracht der Schneemenge hielt sich die Einsatzzahl aber noch in Grenzen“, sagt Jach. Als der Tagdienst der Polizei übernahm und zu ersten Kontrollen ausrückte, zeigte sich schon, dass sich die Situation beruhigt hatte. Laut dem Kommissariatsleiter blieben zwar in der Nacht einige Lastwagen hängen. Doch sobald der Räumdienst unterwegs war, lösten sich die Probleme schnell auf.

Mitten in der Nacht ist ein Laubbaum auf die K37 gefallen und blockierte die Fahrbahn in ihrer gesamten Breite. Die Feuerwehr hat sich schnell gekümmert.

Mitten in der Nacht ist ein Laubbaum auf die K37 gefallen und blockierte die Fahrbahn in ihrer gesamten Breite. Die Feuerwehr hat sich schnell gekümmert. Foto: Feuerwehr

Wer im Oberharz rodeln möchte, kann das inzwischen bereits an einigen Stellen tun. Die Polizei richtet den Blick daher schon aufs kommende Wochenende, denn es soll sonnig werden. Jach hofft dennoch, dass kein Besucheransturm entsteht, der erneut zu einem Verkehrschaos zwischen Bad Harzburg und Torfhaus oder Richtung Braunlage führt. Bei dem Thema ist er aber optimistisch. Er hat den Eindruck, dass „die Leute noch nicht so auf Winter eingestellt sind“. Vorsorglich wird in Abstimmung mit dem Bauhof schon einmal die Winterbeschilderung aufgestellt, etwa für den Behelfsparkplatz am Seitenstreifen der B 4. Mehr Personal könne die Polizei unter der Woche allerdings nicht bereitstellen, selbst wenn noch mehr Schnee fällt.
Mehrfach rückt die Feuerwehr in der Nacht zu Donnerstag aus, um Äste und Bäume von den Straßen zu beseitigen.

Mehrfach rückt die Feuerwehr in der Nacht zu Donnerstag aus, um Äste und Bäume von den Straßen zu beseitigen. Foto: Feuerwehr

Winterreifen sind Pflicht

Der aktuelle Wintereinbruch ist bereits der zweite in dieser Saison. Schon vor einem Monat verwandelte sich der Oberharz in kurzer Zeit in eine Winterlandschaft. Damals kontrollierte die Polizei am Goslarer Campingplatz, ob Fahrzeuge in Richtung Oberharz mit Winterreifen unterwegs waren und wohin sie wollten. Während damals die Zufahrt nach Hahnenklee möglich, war sie nach Clausthal-Zellerfeld jedoch zeitweise gesperrt. Auch rund um Torfhaus wurde es phasenweise knifflig. Im Tagesverlauf entspannte sich die Lage aber und die Straßen wurden wieder frei.

Die Goslarsche Straße im Winterkleid: In der Nacht zu Donnerstag sind in Clausthal-Zellerfeld zehn bis zwölf Zentimeter Neuschnee gefallen.

Der Zellbach im Winterkleid: In der Nacht zu Donnerstag sind in Clausthal-Zellerfeld zehn bis zwölf Zentimeter Neuschnee gefallen. Foto: Ouazane

Trotz der aktuellen Entwarnung weist die Polizei darauf hin, dass Winterreifen nun zwingend erforderlich sind. Umfangreiche Kontrollen wie vor vier Wochen seien personell aber nicht zu schaffen. Laut Jach gehen die Ordnungshüter inzwischen davon aus, dass alle, die im Oberharz unterwegs sind, ihre Autos wintertauglich ausgestattet haben. Auffällige Fahrweisen werden jedoch weiterhin überprüft. Wer noch mit Sommerreifen unterwegs ist, muss dann mit Konsequenzen rechnen.

Am Donnerstagvormittag liegt auf den Oberharzer Straßen Hauptstraßen noch ein wenig Schneematsch. Insgesamt hat sich die Situation aber entspannt. 

Am Donnerstagvormittag liegt auf den Oberharzer Straßen Hauptstraßen noch ein wenig Schneematsch. Insgesamt hat sich die Situation aber entspannt. Foto: Ouazane

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