Krippe und Schule: Wiedelahs großer Tag im Goslarer Rat

Haken hinter: Die Wiedelaher Kinderkrippe bleibt in ihrem Domizil an der Bäckerstraße. Foto: Epping (Archiv)
Ganz Goslar schaut auf Wiedelah: Jedenfalls der Rat hat das getan und auf seiner jüngsten Sitzung einstimmig zwei wichtige Weichenstellungen für den Stadtteil auf den Weg gebracht.
Wiedelah. Welch ein Tag für Wiedelah im Goslarer Rat: Die Kinderkrippe bleibt und läuft ab 2026 unter städtischer Regie. Die Grundschule gibt zum nächsten Schuljahr 2026/27 zwar ihre Eigenständigkeit auf und dockt an die Grundschule Vienenburg an. Sie behält aber ihren bisherigen Standort und darf sich über ein Ganztagsangebot freuen. Für diese beiden Lösungen schnellten am Dienstag alle Politiker-Finger in die Höhe – was nach den Vorberatungen in den Fachausschüssen letztlich aber auch zu erwarten war.
Lob und Dank (fast) allerorten
Auf den Besucherstühlen verfolgten die Allzeit-Vorsitzende Uta Altevogt vom Trägerverein und Krippenleiterin Kim Berg die Diskussion auf der Goslarer Rathausdiele. Im Gegensatz zum Vortag, als die Politiker in einer Sondersitzung über die Verwaltungsreform stritten, waren aber gerade nur eine Handvoll Interessierte gekommen. Es wurde viel gedankt, gelobt und gebauchpinselt – angefangen mit Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (SPD). Sie betonte, die Stadt halte ihr Versprechen an die Eltern, die Betreuung in der gewohnten Umgebung fortzuführen. Bürgermeisterin Renate Lucksch (SPD) hob die „tolle Leistung“ von Uta Altevogt hervor, die fast ein Vierteljahrhundert mit dem Trägerverein erfolgreich für Wiedelah gewirkt habe. „Die Geschichte der Krippe wird weitergeschrieben“, jubilierte auch der Vienenburger Christdemokrat Michael Deike. Er räume allerdings auch ein, dass der Linke Rüdiger Wohltmann mit seinem Einwurf absolut richtig gelegen habe: „Nicht immer erscheint der Himmel so schön blau, wie hier vom Pult verkündet wird“, erinnerte Wohltmann an Altevogts vehementes Auftreten und deren Kampf um die Einrichtung. „Sonst wäre der Laden zu“, sagte Wohltmann, denn Verwaltung und Gebäudemanagement hatten zunächst ganz andere Vorschläge unterbreitet.
Jerstedt-Hahndorfer Modell
Und die Grundschule? „Wir verändern ein Stück weit die Schullandschaft“, sagte Deike, denn Wiedelah werde zur Nebenstelle von Vienenburg. Die Schule bleibe aber im Ort: „Das ist für die Infrastruktur und gerade für junge Familien wichtig.“ Und der Transport? Was in Jerstedt und Hahndorf funktioniere, sollte doch auch hier klappen. Lucksch hatte da gar keine Bedenken: Ein privater Busdienst werde eingesetzt. Und als weiteres Plus für Wiedelah komme hinzu, dass sich die Personal- und Vertretungssituation durch die Fusion mit Vienenburg erheblich verbessere. Bei zwei Kombiklassen mit nur zwei festen Lehrern sei dieses Problem bisweilen schwierig zu bewerkstelligen. Für Vienenburg und Wiedelah gemeinsam wird bald Stephan Simon als Rektor verantwortlich sein, der in Wiedelah von Tobias Kant übernimmt. Er hat die Leitung kommissarisch inne, seitdem Nicole Wagener im Sommer 2024 an die Spitze der Goslarer Goetheschule gewechselt war.
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