Millionen sehen eine Harzer Fichte vor dem Bundestag erstrahlen
Die Harzer Fichte steht nun vor dem Bundestag in Berlin. Foto: Kulick
Die 26 Meter hohe Fichte hat ihre Reise vom Harz in die Hauptstadt überstanden und sorgt nun vor dem Reichstagsgebäude für eine weihnachtliche Atmosphäre.
Wildemann/Berlin. Ein meterhoher Weihnachtsbaum, aufwendig mit Lichterketten geschmückt, erstrahlt in der Weihnachtszeit vor dem Bundestag – eine mittlerweile feste Tradition in der Hauptstadt. Traditionsreich ist auch, dass dieser ganz besondere Baum aus den Harzer Wäldern kommt. So auch in diesem Jahr.
Von Wildemann nach Berlin
Weihnachtsbaum für den Bundestag kommt aus dem Harzer Wald
Dafür wurde Ende November eine rund 36 Meter hohe Fichte in einem Waldstück bei Wildemann gefällt und mit großem Aufwand in die Hauptstadt transportiert. Mittlerweile ist der 80 Jahre alte Baum in Berlin angekommen, wurde weihnachtlich geschmückt und sorgt nicht nur bei Dunkelheit für staunende Gesichter.
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Noch vor zwei Wochen war der Baum einer von vielen in den Harzer Wäldern. Er war nahe des Grumbacher Teichs, am Wassertretbecken in Wildemann, zu Hause und ein vertrauter Anblick für viele Wanderer.
Auswahl bereits im Sommer
Die Reise von einer Harzer Fichte zum Berliner Weihnachtsbaum begann bereits im Sommer. Nachdem die Förster der Niedersächsischen Landesforsten eine Vorauswahl an möglichen Fichten für den traditionellen Weihnachtsbaum getroffen hatten, reiste eine Kommission aus Berlin in den Harz, um die Kandidaten zu begutachten – und wählte die 80 Jahre alte und 36 Meter hohe Fichte am Wildemanner Wassertretbecken.
Der Baum, der vor dem Bundestag stehen darf, muss dabei einige Kriterien erfüllen, erklärte Landesforsten-Sprecher Michael Rudolph. Nicht nur die Höhe von mindestens 20 Metern sei entscheidend. Der Baum muss dicht benadelt sein und trotzdem dürfen die Äste nicht zu sperrig sein, denn das würde den Transport noch weiter erschweren. Zuletzt achten die Förster bei der Wahl der Kandidaten auch auf die Lage. Der Baum dürfe beispielsweise nicht in Hanglage stehen. Am Flussufer dagegen sei ein optimaler Standort.

Die Fichte wird nach der Fällung mit Spannseilen und einem Netz auf dem Lkw befestigt. Foto: Neuendorf
Ende November war es dann so weit und der Baum wurde gefällt. Nachdem der Lkw vorbereitet worden war, dauerte das eigentliche Fällen nur wenige Minuten. Baumkletterer Holger Schwering befestigte, im Baum hängend, die Schleppseile, setzte einige Meter weiter unten die Kettensäge an und kurze Zeit später schwebte der Baum in der Luft. Nur noch der meterhohe Stumpf blieb zurück.
Vorgesehenes Loch im Boden
Danach begann für die zuständige Firma erst die richtige Arbeit. Stück für Stück mussten die Äste vorsichtig in ein Netz gepackt und der Baum sicher auf den Lkw geladen werden. Die oberste Priorität? Keiner der Äste darf beim Transport brechen.
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Fertig verladen, ging der Baum auf seine Reise in die Hauptstadt – wo noch eine letzte Hürde wartete: Der Stamm musste in das vorgesehene Loch im Boden vor dem Regierungsgebäude passen.
Mit Lichterketten geschmückt, ist die Fichte nun nicht mehr eine von vielen Harzer Fichten, sondern sorgt vor dem Reichstag für weihnachtliche Stimmung.
Empörung groß
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