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Literatur zum Heimatfest

GZ Plus IconAlexander Pinnow schreibt Chronik zur St.-Nikolai-Kirche

Die St.-Nikolai-Kirche Altenau wird in diesem Jahr 355 Jahre alt.

Die St.-Nikolai-Kirche Altenau wird in diesem Jahr 355 Jahre alt. Foto: Privat

Pünktlich zum Heimatfest hat Alexander Pinnow seine „Festschrift 355 Jahre Sankt Nikolai-Kirche Altenau“ herausgebracht, in der er sich mit der Chronik des Gebäudes befasst. Auf welche Überraschungen ist er bei der Recherche gestoßen?

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Von Robin Raksch
Samstag, 04.10.2025, 12:00 Uhr

Altenau. Vielerorts prägen jahrhundertealte Kirchen das Bild von Dörfern und Städten. Gebäude aus Holz oder Stein, die als Anlaufpunkt dienen und gleichzeitig eine aufregende Geschichte bieten. Altenau feierte in diesem Jahr den 355. Geburtstag der St.-Nikolai-Kirche am Hang des Glockenbergs. Welche historischen Ereignisse sich rund um dieses Bauwerk abgespielt haben, ist ab sofort in der Chronik „Festschrift 355 Jahre Sankt Nikolai-Kirche Altenau“ von Alexander Pinnow zu lesen.

Seine eigene Geschichte verflechtete sich erstmals 2002 durch seine mit der Kirche. Es folgten die Kindergruppe „Churchkids“ sowie 2014 seine Konfirmation. Er ist also quasi bereits ein Leben lang mit der Altenauer Kirche im Bunde. Und heute ist er sowohl Kirchenvorstandsvorsitzender als auch der Vorsitzende des Fördervereins zum Erhalt der St-Nikolai-Kirche und des Hauses der Kirche in Altenau.

Die Idee für eine Kirchen-Chronik sei ihm relativ spontan gekommen, sagt er im GZ-Gespräch. Aber mit dem Kirchengeburtstag habe es sich zeitlich eben sehr gut gepasst. Seine Informationen bezog er zu großen Teilen aus dem Kirchenarchiv. Aber auch die Heimatstube und verschiedene Bücher seien gute Quellen gewesen. Mitte des Jahres begann er dann, zu schreiben.

Der Altar ist eine Spende von Pastor Bernhard Bertram aus 1674.

Der Altar ist eine Spende von Pastor Bernhard Bertram aus 1674. Foto: Raksch

Nicht die erste Kirche in Altenau

Zwar wird die St.-Nikolai-Kirche in diesem Jahr 355 Jahre alt. Pinnows Chronik beginnt allerdings schon lange vorher, denn tatsächlich war sie nicht die erste Kirche der Bergstadt. 1668 habe Pastor Bernhard Bertram den Abriss des alten Gebäudes begleitet, sowie auch 1670 den Bau des neuen. Bertram, geboren 1624 in Köln, habe die Kirche ganz besonders geprägt, sagt Pinnow. Unter anderem habe er auch den Altar und das Taufbecken gespendet.

Auf der Inschrift der Prozessionskreuze am Nordeingang finden sich Hinweise auf den Spender: ein Verwandter von Pinnow selbst.

Auf der Inschrift der Prozessionskreuze am Nordeingang finden sich Hinweise auf den Spender: ein Verwandter von Pinnow selbst. Foto: Raksch

Sein Name ist übrigens noch heute in der lateinischen Inschrift der Tafel am Schalldeckel der Kanzel lesbar. Übersetzt heißt es dort: „Diesen Altar zur Ehre des gekreuzigten Jesus hat der hochwürdige Herr Bernhard Bertram, Pastor dieser Kirche, zusammen mit seiner ehrenhaften Ehefrau Katharina Schultze aufgerichtet im Jahr des Herrn 1674.“

Bei seiner weiteren Recherche lernte Pinnow sogar noch etwas über seine eigene Familie: 1715 spendete der langjährige Kirchenvorsteher Martin Sommer anlässlich seines 70. Geburtstages die beiden Prozessionskreuze am Nordeingang – wie sich herausstellte, ein Vorfahr in elfter Generation.

Darüber hinaus berichtet die Chronik von der Geschichte des Innenraums, des Taufengels, von Orgeln, Uhrwerk, Glocken, sowie von diversen Renovierungen, Pastoren und vielem mehr. Auch das Haus der Kirche und der Friedhof erhielten dabei eigene Kapitel. Eine Fundgrube für alle, die sich für Altenaus Geschichte interessieren.

Erlös geht an den Förderverein

Etwa 1,5 bis zwei Monate habe er an der Kirchenchronik geschrieben. Seine Familie unterstützte ihn bei dem Projekt, redigierte und gab Anstöße, bis sein Buch dann rechtzeitig zum Heimatfest fertig wurde. Beim Filmabend der großen Feier machte er auch gleich auf sein Werk aufmerksam. Und siehe da: „30 bis 40 Exemplare gingen weg wie geschnitten Brot“, freut sich Pinnow.

Noch heute befindet sich im Inneren des Turms ein Uhrwerk der Firma Weule aus 1902. Bis in die 2000er Jahre musste es mechanisch aufgezogen werden.

Noch heute befindet sich im Inneren des Turms ein Uhrwerk der Firma Weule aus 1902. Bis in die 2000er Jahre musste es mechanisch aufgezogen werden. Foto: Raksch

Wer beim Heimatfest noch kein Exemplar der Chronik der St.-Nikolai-Kirche abgegriffen hat, kann sich bei ihm melden – telefonisch unter 0152/02966519, per Mail unter alexander.pinnow@gmx.de oder in der Oberstraße 39. Angedacht sei auch, sie künftig in der Heimatstube und der Tourist-Info anzubieten.

Als Preis setzt er zehn Euro an. Nach oben seien aber keine Grenzen gesetzt: Denn er wolle den gesamten Erlös dem Förderverein zum Erhalt der St.-Nikolai-Kirche und des Hauses der Kirche stiften. Noch seien etwa 60 Exemplare übrig. Eine zweite Auflage sei bereits in Planung.

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