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Weiterhin dringend Helfer gesucht

GZ Plus IconDiese Freiwilligen machen Bad Harzburgs Schulwege sicherer

Seit Sommer 2024 sichern in Bad Harzburg freiwillige Lotsen die Schulwege, hier beispielsweise die Kreuzung an der Grundschule Bündheim.

Seit Sommer 2024 sichern in Bad Harzburg freiwillige Lotsen die Schulwege, hier beispielsweise die Kreuzung an der Grundschule Bündheim. Foto: Schlegel

Bad Harzburgs Schülerlotsen ziehen 18 Monate nach ihrem Start eine positive Zwischenbilanz. Dank ihnen sind die Schulwege sicherer. Warum das Projekt trotzdem wackelt.

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Von Christoph Exner
Mittwoch, 03.12.2025, 10:00 Uhr

Bad Harzburg. Vom Autoscheinwerfer getroffen, funkeln ihre neongelben Warnwesten in der Dunkelheit: Schon früh am Morgen sichern Bad Harzburgs Schülerlotsen die Straßenübergänge vor den Grundschulen und sorgen dafür, dass die Kinder sicher in den Unterricht gelangen. Seit gut anderthalb Jahren gibt es in der Kurstadt nun das Projekt „Gesa“ („Gemeinsam einfach sicher ankommen“), initiiert durch Stadtelternrat, Stadtjugendförderung, Verkehrswacht und Polizei. Dank der freiwilligen Helfer sind Bad Harzburgs Schulwege bereits deutlich sicherer geworden. Doch dieser Zustand ist fragil. So lautet die Zwischenbilanz, die am Montag bei einem von der Verkehrswacht gesponserten Dankes-Essen für die Lotsen im Jugendtreff gezogen wurde.

Das ist bislang passiert

Im Sommer 2024 haben Bad Harzburgs Schülerlotsen – offiziell Schulweghelfer genannt – ihren Dienst vollumfänglich angetreten, vor der Gerhart-Hauptmann-Schule (GHS) samt Außenstelle in Westerode sowie vor der Grundschule Bündheim. Von Schülern bis Rentnern sind unter den Freiwilligen alle Altersgruppen vertreten. Eine Helferin kommt für den Lotsendienst sogar extra aus Goslar angefahren.

Seit die Ehrenamtlichen im Einsatz sind, habe sich die Verkehrssituation vor den Grundschulen deutlich entspannt, speziell, was das Thema Elterntaxis angehe, so der Tenor.

Auch wurden im Bereich der GHS auf Bitte der Schulweghelfer durch die Stadt baulich kleinere Veränderungen vorgenommen, um den Schulweg sicherer zu machen (die GZ berichtete). Eine brisante Stelle gebe es zwar noch, so die Einschätzung der Helfer: die Zufahrt zum Parkplatz vor der Post-Stelle in der Breiten Straße. Dort könne allerdings weder die Stadt noch man selbst etwas unternehmen, denn es handle sich um ein Privatgrundstück, ordnete Christiane Meier ein. Sie begleitet das Projekt in ihrer Funktion als Verkehrssicherheitsberaterin bei der Polizei Goslar.

Die Schulweghelfer haben sich in Bad Harzburg mittlerweile einen Namen gemacht, haben sich in den vergangenen 18 Monaten viel Lob anhören dürfen. Sie organisieren sich mittlerweile untereinander, was die Dienste betrifft, springen auch mal gegenseitig ein, wenn einer von ihnen spontan ausfällt. Auch Freundschaften seien durch das Projekt bereits entstanden, ließ sich am Montag erfahren.

Darum braucht es immer neue Helfer

Man könnte also annehmen, das Projekt habe sich zu einem Selbstläufer entwickelt. Doch dass es die Schulweghelfer gibt, dass Menschen einen Teil ihrer Freizeit opfern, um unentgeltlich den Kleinsten zu helfen, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Alle Eltern wollen, dass ihre Kinder sicher zur Schule und zurück kommen. Für den Lotsendienst meldet sich aber trotzdem noch immer kaum jemand von ihnen freiwillig, obwohl darüber auch bei Elternabenden der 1. Klassen informiert werde, berichtet Stadtelternratsvorsitzende Daniela Grzbielok.

Dabei braucht es immer wieder neue Helfer, denn hin und wieder muss der eine oder andere seinen Dienst aus beruflichen Gründen wieder quittieren. Derzeit gibt es laut Grzbielok insgesamt 26 Lotsen, zehn davon an der Grundschule Bündheim, 14 an der Gerhart-Hauptmann-Schule sowie zwei an deren Außenstelle in Westerode. Insbesondere für dort werden dringend Freiwillige gesucht.

Wer sich am Projekt „Gesa“ beteiligen möchte, kann sich beim Jugendtreff unter der Telefonnummer (0 53 22) 8 76 73, beim Stadtelternrat unter der E-Mail-Adresse stadtelternrat.badharzburg@gmail.com oder direkt in den Grundschulen melden. Die Freiwilligen werden von der Verkehrswacht ausgestattet, in Zusammenarbeit mit der Polizei geschult und sind über das Land Niedersachsen versichert.

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