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Aufatmen in Clausthal-Zellerfeld

GZ Plus IconBeschlossene Sache: Das Oberharzer Bergwerksmuseum ist gerettet

Das Bild zeigt ein Gebäude, das zum Bergwerksmuseum dazugehört.

Zum 1. Januar soll die Gesellschaft das Oberharzer Bergwerksmuseum übernehmen. Foto: Neuendorf

Nach langem Tauziehen um das Oberharzer Bergwerksmuseum gelingt die Rettung in letzter Sekunde. Doch nicht alle im Stadtrat haben dafür gestimmt.

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Von Sören Skuza
Samstag, 06.12.2025, 04:00 Uhr

Clausthal-Zellerfeld. Das Oberharzer Bergwerksmuseum ist gerettet. Nachdem es sich in den vergangenen Wochen schon abgezeichnet hatte, haben die Stadtratsmitglieder am Donnerstagabend den Weg für den Weiterbetrieb freigemacht.

Der Abend hat bei vielen im Zuschauerraum für hörbare Erleichterung gesorgt. Drei Vorlagen hatte der Rat noch zu beschließen, damit das Museum in Zukunft von einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) geführt werden kann. Und allen drei Vorlagen haben die Ratsmitglieder nahezu einstimmig zugestimmt. Die politischen Hürden sind also genommen, jetzt muss noch die gGmbH final gegründet werden. Aus dem Oberharzer Geschichts- und Museumsverein (OGMV) ist zu hören, dass weiterhin der 1. Januar als Stichtag gilt.

Lange Vorgeschichte

Doch ein, zwei Schritte zurück. Zwischen der Stiftung Welterbe im Harz, die seit 2014 das Museum betreibt, und den politischen Gremien des Oberharzes war die Stimmung schon lange angeknackst. Immer wieder war es zum Streit wegen der Finanzierung gekommen. Während die Stiftung klagte, zwar immer höhere Ausgaben zu haben, aber nicht mehr Geld von Stadt und Landkreis zu bekommen, äußerte die Oberharzer Politik Zweifel an der Führung der Stiftung und betonte stets, selbst kein Geld zu haben.

Ende vorigen Jahres hat der Stadtrat einstimmig beschlossen, den Betriebsführungsvertrag mit der Stiftung nicht mehr zu verlängern. Verschiedene Gespräche mit unterschiedlichen Akteuren führten jedoch lange nicht dazu, einen geeigneten neuen Betreiber für das Bergwerksmuseum zu finden. In logischer Konsequenz einigte sich der Rat im September darauf, das Museum zu schließen, sollte sich bis zum 4. Dezember keine tragfähige Lösung finden. Kurz darauf informierte der Vorstand des OGMV seine Mitglieder, dass die Gründung einer gGmbH aus den eigenen Reihen im Raum steht.

Viele Fragen

Die nötigen Beschlüsse dafür hat der Rat jetzt gefasst. Sie sehen vor, dass die gGmbH die Räumlichkeiten der Stadt ab dem 1. Januar pachtet. Dieser Pachtvertrag muss bis zum 31. Juli 2026 geschlossen werden. Warum der noch nicht da ist, wollte Olaf Franz (FDP-Fraktion) im Rat wissen. Sowohl Kämmerer Michael Strübig als auch Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch (SPD) wiesen darauf hin, dass viele Fragen innerhalb kürzester Zeit geklärt werden mussten und zum Teil erst noch müssen. Wie es mit der Gründung der gGmbH weitergeht etwa. Doch mittlerweile scheint die Stimmung optimistisch. „Das kriegen wir hin“, meinte Emmerich-Kopatsch nicht ohne den süffisanten Kommentar von Lars Weitemeyer (CDU), die Aussage möge man doch bitte ins Protokoll aufnehmen.

Weiterhin hat der Rat die Finanzierung des Museums beschlossen. Demnach sollen 200.000 Euro jährlich ins Museum fließen – allerdings nicht aus dem städtischen Haushalt, sondern über die Gästebeitragskalkulation (die GZ berichtete). Sowohl Olaf Franz als auch Detlef Henke (SPD) stimmten gegen diese Finanzierung. Letzterer stimmte auch gegen den Pacht-Beschluss, Olaf Franz und Christian Zineker (Bürger für Bürger) enthielten sich. Henke erklärte im GZ-Gespräch, er sei keinesfalls gegen das Museum. Er sehe allerdings kritisch, was möglicherweise passieren würde, wenn Besucher wegblieben, und erinnerte an die Corona-Pandemie.

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