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In St. Salvatoris

GZ Plus IconOberharzer Adventszauber macht zum Auftakt eine Weltreise

Weihnachtliche Atmosphäre, aber kein dichtes Gedränge. Der Oberharzer Adventszauber ist ein gemütlicher Treffpunkt.

Weihnachtliche Atmosphäre, aber kein dichtes Gedränge. Der Oberharzer Adventszauber ist ein gemütlicher Treffpunkt. Foto: Exner

Klein, aber stimmungsvoll und vielfältig: Der Oberharzer Adventszauber lockt mit Musik, Kunsthandwerk, Krippenausstellung und gemütlicher Atmosphäre in St. Salvatoris.

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Von Christoph Exner
Montag, 08.12.2025, 04:00 Uhr

Clausthal-Zellerfeld. Einen richtig großen Weihnachtsmarkt so wie in Goslar gibt es in Clausthal-Zellerfeld zwar nicht, dafür aber gleich mehrere kleinere, verteilt auf die Adventszeit. Einer davon ist der Oberharzer Adventszauber in und um die St.-Salvatoris-Kirche. Der fand am Wochenende erst zum zweiten Mal statt und lockte zahlreiche Besucher.

Die Premiere im vergangenen Jahr sei unter dem Strich zwar auch schon ein Erfolg gewesen, so damals das Fazit von Organisator Jörg Uwe Pehle. Doch gerade der Freitag und Samstag waren buchstäblich ins Wasser gefallen. In diesem Jahr hatten der Tourismus-Pfarrer und seine Mitstreiter mehr Glück: Zum Auftakt am Freitagabend blieb es trocken und war auch nicht zu kalt. Die Kirche war stimmungsvoll illuminiert, drinnen und draußen standen geschmückte und mit Lichterketten beleuchtete Tannenbäume. Die Atmosphäre stimmte also.
In der stimmungsvoll beleuchteten Kirche gibt es verschiedenes Kunsthandwerk zu kaufen.

In der stimmungsvoll beleuchteten Kirche gibt es verschiedenes Kunsthandwerk zu kaufen. Foto: Neuendorf

Konzerte und Lesungen

Passend dazu wurde der Adventszauber musikalisch eröffnet: Der Universitätschor der TU Clausthal unter Leitung von Klaus Föhl begab sich mit seinem Publikum auf eine weihnachtliche Weltreise, vom Harz und der Region aus – mit Werken von Georg Philipp Telemann, der einst in Clausthal zur Schule ging, oder Michael Praetorius, der in Wolfenbüttel wirkte – ging es musikalisch durch verschiedenste Länder. Da wurden beispielsweise dänische, russische, aber auch brasilianische Weihnachtslieder gesungen. Michael Treblin begleitete das Konzert mit Einspielern an der Orgel.
Der Chor der TU Clausthal eröffnet den Adventszauber mit einem Konzert unter Leitung von Klaus Föhl.

Der Chor der TU Clausthal eröffnet den Adventszauber mit einem Konzert unter Leitung von Klaus Föhl. Foto: Exner

Samstag und Sonntag gab es ebenfalls Programm: Die Evangelische Jugend gestaltete einen Gottesdienst mit Pastorin Mirja Rohr. Konzerte gaben die St.-Nikolai-Gospel-Singers aus Altenau sowie die Oberharzer Bergsänger. Außerdem luden Pfarrer Pehle und Organist Matthias Burgdorf am Sonntag zu einer adventlichen „WortMusik“ ein. Da wurde gemeinsam gesungen und es wurden Texte und Geschichten gelesen. Das Gotteshaus sei jedes Mal voll gewesen, berichtete Jörg Uwe Pehle im Nachgang.
Kirchenbänke, auf denen Menschen sitzen und dem Konzert zuhören.

Das Publikum erlebt zum Auftakt eine musikalische Weltreise. Foto: Exner

Tradition und Moderne

Auf dem Vorplatz der St.-Salvatoris-Kirche gab es das Wochenende über Speisen und Getränke, drinnen warteten Kaffee und Kuchen sowie mehrere Stände mit Kunsthandwerk. Angeboten wurden unter anderem Holz- und Stoffarbeiten. Es gab Bastelaktionen für Kinder und der Nikolaus stattete der Veranstaltung in Begleitung eines Engels einen Besuch ab. Hinter den Kostümen steckten Dirk und Claudia Körner aus Altenau. Rund 30 Kinder holten sich bei ihnen Geschenktütchen ab.
Eine traditionelle Weihnachtspyramide und eine in moderne Kunst eingebettete Krippe.

In der Krippenausstellung trifft Tradition auf Moderne. Auch die große Weihnachtspyramide darf diesmal nicht fehlen. Foto: Exner

Auch gab es in diesem Jahr wieder eine Krippenausstellung. In dieser traf Tradition auf Moderne. Neben mehreren ganz verschieden aussehenden traditionellen Modellen fanden Besucher dort auch die „ganz andere“ Weihnachtskrippe des Künstlers Gerd Winner, die dazu anregt, zur Ruhe zu kommen und sich auf das zu besinnen, was wirklich wichtig ist.

Gedränge gab es bei all dem nicht, sondern es war ein stetiges Kommen und Gehen. So ist es von den Veranstaltern auch beabsichtigt.

In St. Salvatoris kommt noch der „wahre“ Nikolaus: Der Bischof von Myra stattet dem „Oberharzer Adventszauber“ und Pfarrer Jör Uwe Pehle (rechts) einen Besuch ab. Begleitet wird er von einem Engel und von „Bergmann“ Udo Künstel.

In St. Salvatoris kommt noch der „wahre“ Nikolaus: Der Bischof von Myra stattet dem „Oberharzer Adventszauber“ und Pfarrer Jör Uwe Pehle (rechts) einen Besuch ab. Begleitet wird er von einem Engel und von „Bergmann“ Udo Künstel. Foto: Neuendorf

Die Idee für den Adventsmarkt an der Kirche hatte Pehle aus seinem früheren Schaffensort Unna mitgebracht, wo er eine solche Veranstaltung bereits erfolgreich umgesetzt hatte. Und jetzt, im zweiten Jahr in Clausthal-Zellerfeld, war auch schon eine gewissen Routine drin.

Der Pfarrer zeigte sich am Sonntag „erschöpft, aber glücklich.“ Die Neuauflage des Adventszaubers sei aus seiner Sicht ein voller Erfolg gewesen. Auch die Standbetreiber hätten sich sehr zufrieden gezeigt. Man habe „ganz viele, durchweg positive“ Rückmeldungen bekommen, und sei gebeten worden, dass es im kommenden Jahr auch eine dritte Auflage geben möge.

Wenn dann, wird das jedoch unter anderer Leitung passieren. Jörg Uwe Pehle geht nämlich im Herbst in den Ruhestand. Das wurde im Rahmen des Adventszaubers offiziell verkündet. Der Pfarrer ist sich jedoch schon sicher, dass sich aus den Reihen der Clausthal-Zellerfelder eine Initiative formen wird, die den Adventszauber am Leben erhält.

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