Goslarer Politik gibt grünes Licht für die neue Hahndorfer Kita
Auf die Kita in Hahndorf wartet ein Neubau mit Erweiterung. Foto: Heine (Archiv), Skizze: Stadt Goslar, Montage: Müller
Es kann bald losgehen: Die Goslarer Politik steht einmütig hinter der neuen Hahndorfer Kita, die jetzt kleiner und billiger werden soll. Wo liegen noch Knackpunkte?
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Für das Vorhaben sind wie berichtet mittlerweile rund 5,19 Millionen Euro aufgerufen, die sich durch Baukostensteigerungen und Baurisiken auf knapp sechs Millionen Euro erhöhen können. Nicht eingerechnet sind Ausstattung und Erschließung. Am Ende steht aber immer noch deutlich weniger unter dem Strich als die im Frühjahr aufgeploppten fast 7,7 Millionen Euro. Weil ursprünglich nur vier Millionen Euro eingeplant waren, hatte die Goslarer Verwaltungsspitze die Notbremse gezogen.
Die Flächen werden kleiner

So soll sie einmal aussehen: Ein Schnitt zeigt von links das Krippenhaus, zwei Gruppenhäuser und das Haupthaus der neuen Hahndorfer Kita. Foto: Stadt Goslar (Skizze)
Jetzt darf der Planungszug wieder Fahrt aufnehmen. Wo wird gespart? Vor allem an der Größe der Flächen, die sich um zirka 25 Prozent reduzieren. „Wir halten aber die Mindestmaße ein“, betonte Norbert Schecke (CDU), der als Hahndorfer aus erster Hand um den Wert weiß, dass im Neubau vor allem benötigte Lager- und Funktionsräume hinzukämen.
Die alte Immobilie aus dem Jahr 1978, deren Wert ein Architekt im Planungsprozess einmal mit „Kernschrott“ beschrieb, ist laut Vorlage komplett abgängig. Auf die Frage von FDP-Mann Stephan Kahl, wann denn was passieren müsse, antwortete GGM-Chef Oliver Heinrich prägnant: „Am liebsten gestern.“ Es herrsche dringender Handlungsbedarf.

Hinaus aufs Feld: Das neue Areal ist auf der anderen Seite der Wiesenstraße, die zu diesem Zweck auch noch ein Stück weiter erschlossen werden muss. Foto: Heine (Archiv)
Insofern war es nicht verwunderlich, dass der Ausschuss einen FDP-Antrag auf vorgeschaltete Vergleichsberechnungen zu alternativen Finanzierungsmodellen zwar im Prinzip nicht schlecht, aber mit Bezug auf das konkrete Hahndorfer Beispiel verfehlt fand. „Steht die FDP noch zum Grundsatzbeschluss?“, stellte Schecke als Frage in den Raum. Die Grüne Seifarth hielt das Verfahren „grundsätzlich für eine gute Idee“, die man im Hinterkopf behalten sollte für Projekte, „wo wir die Zeit haben“. Und die Uhr ist in Hahndorf für die große Mehrheit eigentlich schon abgelaufen. Heinrich taxierte die Zeit, die für eine notwendige Markterkundung benötigt wird, auf „grob ein halbes Jahr“.
„Die verdienen heute ganz gut“
Der Blick der Politik richtete sich schnell wieder auf (hohe) Baukosten. Etwa für die Außenanlagen und Freiflächen: Mehr als 730.000 Euro auf dieser Position konnte Dirk Straten (AfD) nicht nachvollziehen. „Als Privater komme ich nie auf solche Summen“, staunte er und ärgerte sich zugleich. Heinrich rechnete vor, dass 2000 Quadratmeter Außenfläche nicht gerade klein und der Grund kein einfacher sei – und die Spielgeräte seien auch schon eingerechnet. Und die Baunebenkosten in Höhe von 1,7 Millionen Euro: So viel Geld geht an die Planer? Elke Brummer (SPD) konnte es nicht glauben. Ja, die Summe sei hoch, bestätigte Heinrich, basiere aber nicht auf Schätzungen, sondern „wahren Werten“. Oder um es lapidar zu sagen: „Die verdienen heute ganz gut.“ Özgür Göktay (SPD) fragte sich, ob es nicht besser sei, solche Planer einzustellen. „Wir müssten alle Spezialisten vorhalten“, gab Heinrich zu bedenken und vergaß auch nicht den Fachkräftemangel.Was passiert mit Neubau und Grenzen?
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Was noch offen ist
Was ist in Hahndorf noch zu klären? Die Fläche muss noch endgültig gesichert werden. Die Hannoversche Klosterfonds muss und will noch ein Flurstück der Feldmarkinteressensgemeinschaft Hahndorf ankaufen, um das Grundstück anschließend in Gänze für eine Erbpacht ans GGM zu vergeben. Dort hatte am Dienstag drei Stunden vor der Sitzung ein Treffen stattgefunden. GGM-Tenor: Es sieht gut aus. Und es bleibt die Frage offen, ob ein Totalunternehmer für den Bau gesucht werden soll oder das GGM konventionell den Hut aufbehält. Am Ende müsse dies nicht der Rat entscheiden, aber das Rechnungsprüfungsamt sei einzubeziehen, erklärte Heinrich und versprach, die Politik auf dem Laufenden zu halten. Über die aktuelle Vorlage entscheidet der Goslarer Rat am 16. Dezember.
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