„Harz-Urlaubs-Alm“: Elf Ratsleute stimmen gegen mehr Ferienhäuser
Das Feriendorf liegt idyllisch am Rande von Buntenbock. Foto: Gerner/GLC
Die „Harz-Urlaubs-Alm“ darf um weitere Ferienhäuser wachsen. Das entscheidet der Rat Clausthal-Zellerfeld. Doch nicht jeder freut sich über die Nachricht.
Buntenbock. Seit bald drei Jahren ist die geplante Erweiterung der „Harz-Urlaubs-Alm“ in Buntenbock Thema in der Oberharzer Politik. Jetzt hat der Clausthal-Zellerfelder Stadtrat den Weg dafür freigemacht. Allerdings auch nicht ohne Kritik.
Die „Harz-Urlaubs-Alm“ ist einer der politischen Dauerbrenner der vergangenen Jahre, entsprechend kontrovers wurde sie sowohl in der Politik als auch unter Anwohnern diskutiert. Schon als das Gelände im Jahr 2022 modernisiert und neueröffnet wurde, meldeten sich kritische Stimmen, die ein zu unausgewogenes Verhältnis zwischen Einwohnern und Touristen befürchteten.
Aus Schutzgebiet entlassen
Im selben Jahr stellte die Buntenbock-Invest-Gesellschaft den Antrag auf Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes, der es ermöglichen soll, das Gelände um weitere 15 Ferienhäuser zu erweitern. Neben den üblichen Vorgängen waren zwei zentrale Punkte notwendig, um die Voraussetzungen für die Erweiterung zu schaffen. Einerseits musste ein Teil des Geländes aus dem Landschaftsschutzgebiet entlassen werden, andererseits musste ein Fremdwasserbeseitigungskonzept umgesetzt, also die Kanäle saniert werden.

Die Buntenbock-Invest-Gesellschaft plant eine Erweiterung ihres Feriendorfes. Foto: GLC
Gerade die Entlassung aus dem Landschaftsschutzgebiet sorgte in der Vergangenheit für kontroverse Diskussionen. Kritiker des Vorhabens befürchteten etwa, durch zusätzliche Ferienhäuser könne das beschauliche Fuhrherrendorf und insbesondere die Natur drumherum eine touristische Überbelastung erfahren, was wiederum Fauna und Flora stören und zu zunehmender Verschmutzung der Bergwiesen führen würde.
Naturnaher Tourismus
Befürworter hingegen verwiesen stets darauf, dass es ja gerade das Konzept der „Harz-Urlaubs-Alm“ sei, naturnahen Urlaub zu ermöglichen und keinen Massentourismus. Der Kreistag folgte schließlich dieser Einschätzung, machte im vergangenen Jahr den Weg frei und beschloss die Entlassung aus dem Schutzgebiet, die im März in Kraft getreten ist.
Die weitere Hürde, eine umfangreiche Sanierung des Kanalnetzes, ist mittlerweile auch abgeschlossen, wie Bürgermeisterin Petra Emmerich-Kopatsch (SPD) in der jüngsten Ratssitzung erfreut berichtete. Die zuvor noch ausstehende Bestätigung sei noch rechtzeitig vor der Sitzung eingegangen.
„Konsequente“ Abstimmung
Endgültig den Weg freigemacht haben dann am selben Abend die Mitglieder des Rates, allerdings bei elf Gegenstimmen. Mit Nein votierten die Glück-Auf-Gruppe, die FDP-Fraktion und die Fraktion Bürger für Bürger. „Nur konsequent“, nannte das Lars Weitemeyer (CDU), der den Ratsvorsitz innehatte, und scherzte, „in 15 bis 18 Sitzungen“ sei alles zu dem Thema gesagt worden.
Wie berichtet, stimmten FDP und Glück-Auf-Gruppe in den Ausschüssen in die Kritik an dem Vorhaben mit ein.
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Ein Streitthema war dabei auch immer die Art und Weise der Beantwortung der Öffentlichkeitsbeteiligung. Eine echte Einarbeitung der Einwände sei „nur schwerlich feststellbar“, erinnerte Fabian Pohl an die Position der Glück-Auf-Gruppe. Auch Eva Peinemann (FDP-Fraktion) bekräftigte noch einmal ihren Eindruck, von Anfang an habe man von dem ursprünglichen Vorhaben schlichtweg nicht abrücken wollen. Doch am Ende stimmte die Ratsmehrheit für die Vorlage und legte damit einen weiteren Grundstein für den Bau weiterer Ferienhäuser in Buntenbock.
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