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Digitalisierung

GZ Plus IconIm Braunlager Rathaus steht eine Mammutaufgabe an

Auf der Internetseite der Stadt Braunlage ist das Serviceportal Open R@thaus bereits online.

Auf der Internetseite der Stadt Braunlage ist das Serviceportal Open R@thaus bereits online. Foto: Exner

Der Fahrplan für die Digitalisierung der Braunlager Stadtverwaltung steht, das Vorhaben gleicht nach Meinung des Bürgermeisters einer Mammutaufgabe. Was kommt da auf die Stadt und ihre Bürger demnächst zu?

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Von Berit Nachtweyh
Freitag, 12.09.2025, 12:00 Uhr

Braunlage. Bürgermeister Wolfgang Langer nennt es eine „Mammutaufgabe“, der stellvertretende Hauptamtsleiter Dirk Ullrich spricht von einem „megagroßen Projekt“, für das er im Rathaus verantwortlich zeichnet: die Digitalisierung der Stadtverwaltung. Noch stehe das Vorhaben am Anfang, aber es nehme „langsam Fahrt auf“, versichert der Bürgermeister. Was das genau heißt, schilderte Dirk Ullrich jüngst den Mitgliedern des Stadtrates.

In einem ersten Schritt war im April bereits das Serviceportal Open R@thaus auf der Internetseite der Stadt online gestellt worden. Die ersten Dienstleistungen der Stadt Braunlage und auch viele des Landkreises Goslar sind darin digital abrufbar. Bisher seien es 20 Leistungen, so Ullrich, weitere sollen demnächst folgen. Vor allem im Bereich Meldewesen, in dem es die meisten Bürger-Anliegen gibt, sei einiges in Planung, kündigt Dirk Ullrich an. Ziel ist es, den Einwohnerinnen und Einwohnern möglichst viele Dienstleistungen digital anzubieten, ohne das Rathaus in Braunlage aufsuchen zu müssen.

Umzug der Software

Bislang sei die Nutzung von Open R@thaus noch sehr überschaubar, räumt Ullrich ein. „Es ist noch zu wenig bekannt bisher“, weiß er. Darum soll spätestens dann, wenn weitere Leistungen digital angeboten werden, der Online-Service auch noch besser beworben werden.

Tatsächlich ist Open R@thaus nur ein kleiner Baustein im Gesamtprojekt, bei dem die Stadtverwaltung von der Technik bis zum Workflow in den kommenden Jahr nahezu komplett auf Digitalisierung umgestellt werden soll. Der Fahrplan steht, die ersten organisatorischen Weichen sind gestellt. So soll beispielsweise noch bis Ende diesen Jahres ein neues Ratsinformationssystem installiert werden, auch der Umzug der Software in ein Rechenzentrum ist noch für diesen Winter geplant, so Ullrich.

IT-Fachkraft einstellen

Doch bevor ab 2026 die großen Schritte folgen, müssten zunächst einmal die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden, sagt der Projektmanager. Denn auch Elektrik und Brandschutz müssen entsprechend gewappnet sein, wenn im Rathaus permanent große Datenmengen durch die Server laufen. Parallel zur baulichen und technischen Ertüchtigung wird der Aufbau einer Serverstruktur vorbereitet, damit im Anschluss der neue elektronische Workflow bei der Stadtverwaltung auch ungehindert fließen kann.

Nicht neu ist angesichts der Fülle der Maßnahmen die Erkenntnis, dass die Stadt künftig eine IT-Fachkraft als Systemadministrator brauchen wird. Diese Stelle soll in der Verwaltung wie berichtet neu geschaffen werden. Der Fachkraft soll sich dann um die digitalen Aufgaben in allen städtischen Einrichtungen kümmern. Gemeint sind damit vor allem auch die Grundschulen, die im Zuge des Digitalpakts in den zurückliegenden Jahren bereits mit moderner Technik ausgestattet worden waren.

Für die ersten Projekte zur Digitalisierung der Stadtverwaltung in Braunlage sollen im Nachtragshaushalt für 2025 finanzielle Mittel eingestellt werden: rund 390.000 Euro waren dafür veranschlagt worden. Und das ist erst der Anfang, kündigt Dirk Ullrich an. Für die Folgehaushalte werden weitere Mittel eingeplant werden müssen.

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